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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aber glauben Sie, daß es richtig gewesen ist, sie dort drüben zurückzulassen?«
    »Sie ist nicht nur eine gute Agentin, sondern die beste, die ich je erlebt habe«, stellte Briggs fest. »Natürlich hätte ich sie lieber hier, aber sie hat einen Auftrag auszuführen. Ich kann’s kaum erwarten, sie wiederzusehen, Boß… «
    White fiel die unerwartete Intensität von Briggs’ Tonfall auf.
    »Das klingt ernst, Hal«, sagte er lächelnd. »Ist es diesmal ernst?«
    »Leicht möglich, Oberst«, antwortete Briggs. »Leicht möglich… «
TEHERAN, IRAN
    »Ihre unglaubliche Unfähigkeit hat beinahe den Sturz der gesamten Regierung herbeigeführt, General Buschasi«, sagte der Ayatollah Ali Hoseini Khamenei aufgebracht. Der zwölfköpfige Wächterrat, der den Faqih vor politischen Entscheidungen und in Rechts- und Glaubensfragen beriet, und Khamenei selbst, hatten Buschasi vorgeladen. »Sie haben es im Alleingang geschafft, fast den dritten Weltkrieg auszulösen, in dem wir einer vielfachen Übermacht gegenübergestanden hätten.
    Nur die Unfähigkeit Ihrer Kommandeure an Bord der Khomeini hat die Islamische Republik vor einer Katastrophe bewahrt. Außerdem haben Sie gegen unsere ausdrückliche Anweisung verstoßen, Präsident Nateq-Nouri dürfe nichts geschehen. Allah und seine treuen Diener verlangen eine Antwort. Reden Sie, General! Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
    »Euer Eminenz, ich verlange eine Erklärung für Ihren Befehl, unsere Luft- und Seekriegsoperationen einzustellen«, begann Hesarak al-Kan Buschasi, ohne auf die Forderung des Ayatollahs einzugehen. »Der Flugzeugträger Khomeini und mehrere Schiffe der Trägerkampfgruppe haben schwere Schäden erlitten, aber unsere Luftwaffe hatte die Oberhand… «
    »Wir haben befohlen, die Angriffshandlungen einzustellen, weil unseren Streitkräften praktisch die Vernichtung drohte, General«, unterbrach Khamenei ihn. »Der Flugzeugträger hat sich kaum mehr nach Chah Bahar retten können; wie ich erfahren habe, könnte er noch immer sinken, obwohl Hunderte von Werftarbeitern verzweifelt darum kämpfen, ihn schwimmfähig zu erhalten.«
    »Euer Eminenz, in ein bis zwei Tagen wären sämtliche Bedrohungen durch das Ausland vollständig eliminiert gewesen!« behauptete Buschasi erregt. »In wenigen Stunden hätten meine Fliegerkräfte alle militärischen Stützpunkte in fünfzehnhundert Kilometer Umkreis zerstört oder schwer beschädigt. Ohne amerikanische oder sonstige ausländische Unterstützung hätte jeder einzelne Staat der Golfregion einen Nichtangriffspakt mit uns unterzeichnen müssen. Durch diesen Waffenstillstand geben wir den Vereinigten Staaten die Möglichkeit, weitere Luftwaffeneinheiten nach Saudi-Arabien, Bahrein, Kuweit und in die Türkei zu verlegen.«
    »Die Amerikaner haben mehrere unserer Militärstützpunkte schwer beschädigt, ein Radarflugzeug abgeschossen und unsere Trägerkampfgruppe angegriffen – angeblich mit einem einzigen Bomber«, stellte Khamenei fest. »Eine vernichtende Niederlage wäre unausweichlich gewesen. Ihr Versagen hat Allah erzürnt, und auf sein Geheiß haben wir beschlossen, die sinnlose Vergeudung der Menschen- und Materialreserven der Islamischen Republik sofort… «
    Faqih und Wächterrat erschraken, als Buschasi wutschnaubend aufsprang, »Schluß mit dem religiösen Gequatsche, Khamenei!« brüllte er. »Mein Krieg ist noch längst nicht zu Ende; er hat eben erst angefangen!«
    Bei diesen Worten zuckten die Mitglieder des Wächterrats entsetzt zusammen – alle außer Khamenei. »Wie das, General?« erkundigte der Faqih sich gelassen.
    »Der Iran leidet unter Männern wie Ihnen – unter engstirnigen Männern, die wirklich glauben, Allah werde unser Land über alle anderen erheben, nur weil sie ständig seinen Namen im Munde führen«, sagte Buschasi. »Aber der Iran steigt nur dann zur Führungsmacht der islamischen Welt auf, wenn seine Staatsführung den Mut zu diesem Aufstieg hat. Und um dieses Ziel zu erreichen, braucht man starke Streitkräfte.
    Meine Leute haben praktisch die Regierungsgewalt übernommen, Khamenei«, fuhr der General fort. »Ich kontrolliere die Presse, das Kabinett und alle Fernmeldeverbindungen des Landes. Ich habe zwei Millionen Mann unter Waffen und die Mobilisierung der Basij-Milizen unter Führung meiner Pasdaran befohlen – das sind nochmals eine Million Kämpfer. Wir glauben nicht, daß Allah zu euch spricht, zu keinem von euch.
    Unsere Heimat wird angegriffen, und

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