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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Fundamentalist. Buschasi dachte pragmatischer. In China mußte es Männer geben, die auf seiner Linie lagen. Zum Beispiel General Cao Shuangming, der die Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee kommandierte: jung, stürmisch, opportunistisch und mit dem Ehrgeiz, im bevölkerungsreichsten Land der Welt an die Spitze der zahlenmäßig stärksten Streitkräfte der Welt zu gelangen.
    Der Aufzug hielt, und seine Tür glitt zur Seite – aber er hielt nicht im zweiten Untergeschoß, sondern schon im ersten. Dort sah Buschasi eine Frau vor sich stehen, die zu dem traditionellen schwarzen Tschador einen schwarzen Schleier trug – und mit einer kleinen Maschinenpistole auf ihn zielte.
    Buschasi stieß einen lauten Schrei aus, hob die Arme vor den Kopf, um sein Gesicht zu schützen, und warf sich mit einem Satz auf die Frau. Die Maschinenpistole hämmerte los und traf Buschasis Kopf und linke Schulter, aber sein unerwarteter Sprung und der Rückschlag der Waffe bewirkten, daß die Garbe größtenteils über seine linke Schulter hinwegging. In diesem Augenblick kamen General Sattari und mehrere Leibwächter die Nottreppen neben dem Aufzug heraufgestürmt – sie hatten beobachtet, daß der Aufzug unerwartet im ersten Untergeschoß hielt, und sofort auf ein Attentat getippt.
    Die Verschleierte warf sich herum und wollte auf Sattari und die Pasdaran schießen, aber die Angreifer waren schneller.
    Mehrere Maschinenpistolen hämmerten gleichzeitig los und durchsiebten sie.
    Sattari lief zu Buschasi hinüber. Gesicht, Hals und Schultern des Generals waren eine grausige Masse aus Blut und Knochen, aber irgendwie lebte er noch – die kleinkalibrige Waffe der Attentäterin war wegen ihrer geringen Größe, nicht unbedingt wegen ihrer Durchschlagskraft gewählt worden. »Der General lebt«, sagte Sattari, während er versuchte, die Blutung aus der größten Wunde zum Stehen zu bringen. »Holt sofort seinen Wagen herauf! Bringt einen Erste-Hilfe-Kasten und benachrichtigt seinen Arzt, damit er mit einem Notarztwagen an den Hubschrauber des Generals kommt. Beeilung!«
    Die Leibwächter lösten Sattari ab, hielten Buschasi durch Mund-zu-Nase-Beatmung am Leben und versorgten seine Wunden, so daß Sattari Zeit hatte, sich die Attentäterin näher anzusehen. Eine junge, schöne Araberin. Mit Tschador und Schleier war sie auf den Straßen der Hauptstadt der Islamischen Republik völlig anonym und dadurch praktisch unsichtbar gewesen. Irgendwie hatte sie es geschafft, ins Kellergeschoß dieses streng bewachten Gebäudes einzudringen und ein Attentat auf den Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu verüben. »Ich verlange, daß diese Person identifiziert wird«, befahl Sattari, »aber das muß unter strikter Geheimhaltung geschehen. Niemand darf von dem Attentatsversuch erfahren.«
    Sekunden später wurde der General von Sattari und den Pasdaran zu seiner Limousine getragen, während zwei Posten zurückblieben, um die tote Riza Behrouzi zu bewachen, bis der Wagen kam, der sie abtransportieren sollte.

Epilog
CORONADE, KALIFORNIEN
1. MAI 1997, 17.37 UHR ORTSZEIT
    Von der Ostveranda des Apartments aus hatte Patrick McLanahan die eindrucksvolle Skyline San Diegos vor sich, dessen Glastürme im orangeroten Licht der untergehenden Sonne leuchteten. Er legte den Telefonhörer auf und ging durch die Fünfzimmerwohnung im elften Stock zur Westveranda hinüber, wo Wendy auf ihn wartete. Patrick setzte sich neben sie, griff nach ihrer Hand und genoß es, so in der Abendsonne zu sitzen.
    »Wie geht es Hal?« fragte Wendy leise.
    »Er ist am Boden zerstört«, sagte Patrick. »Natürlich ist er traurig und zornig. Aber ich glaube, er wird sich bald wieder fangen.« Er blickte über die Stadt hinaus. »Weißt du, was er mir erzählt hat? Als er von der ISA gehört hat, wie Riza gestorben ist, hat er gedacht… gut für sie. Genau so hätte sie es haben wollen.« Er schüttelte den Kopf. »Eine imponierende Frau.«
    »Eine imponierende Kämpferin«, sagte Wendy.
    Patrick drückte ihre Hand, dann sah er sich um. »Mir ist gerade etwas aufgefallen: elfter Stock, Apartment elf – Air Vehicle 011.«
    »Jon Masters muß einen sechsten Sinn haben«, meinte Wendy. »Oder er hat mehr Sinn für Humor als wir bisher geahnt haben.« Sie drückte seine Hand, »Wenn dich das stört, können wir bestimmt umziehen.«
    »Stören? Nein«, antwortete Patrick lächelnd. »Dieses Ding hat mich zweimal aus verdammt kritischen Situationen heil zurückgebracht. Ich glaube, daß wir für

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