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Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02

Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02

Titel: Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Survivor
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Ultraschallgewehr in den Händen von Ryan Nash.
    Diesmal erwischte er den zwar Cyborg nicht voll, aber es genügte, um das künstliche Auge aus dem Gesicht des Maschinenmenschen zu reißen und seinen rechten Arm zu zerfetzen. Blut verdampfte in elektrischen Entladungen, als der Cyborg nach hinten taumelte und gegen Dai Feng prallte.
    »Nein!« , schrie sie gellend.
    Dann kippten sie und der Cyborg in das schwarze Loch und wurden vom Wirbel verschluckt. Der schwarze Energieball löste sich in einem Lichtblitz auf. Nichts blieb zurück.
    »Ryan!«, rief Proctor. »Sie dürfen das Wurmloch nicht mehr öffnen!«
    Ryan verstand. Er trat auf das Podest zu und feuerte mehrere Ultraschallsalven ab. Das Podest bestand aus einem Metall, das keinen Rost aufwies wie alles andere in dieser Stadt. Ein lautes Sirren war zu hören, das gleich wieder erstarb.
    Ryan ließ die Waffe sinken.
    Die Chinks, die Ryan und die anderen hergebracht hatten, suchten das Weite. Ai hob den rechten Arm, streckte ihn aus und zielte auf den Hinterkopf des Headset-Trägers. Sie wollte ihn nicht entkommen lassen, denn er hatte ihre Begleiter in diese Falle geführt.
    Eine Hand legte sich auf ihren Unterarm und drückte ihn nach unten, bevor sie schießen konnte. Ai drehte sich zur Seite und blickte in die stahlblauen Augen Proctors, der kaum merklich den Kopf schüttelte.
    »Genug, Ai«, sagte er. »Es reicht.« Erst dann fügte er hinzu: »Danke.«

Irgendwo in China –1997
    Für die kleine Ai begann der Tag mit einer Überraschung. Während alle anderen Kinder sich lange vor Sonnenaufgang für die Arbeit bereit machen mussten, sagte eine der sonst so strengen Heimangestellten zu ihr: »Heute hast du frei. Du brauchst nicht in die Fabrik.«
    Ai blickte die Frau ungläubig an.
    »Herr Liu hat es so entschieden«, fügte die Frau hinzu. »Du sollst zu ihm ins Büro kommen.«
    Zuvor durfte Ai sogar wieder mit den anderen Heimkindern frühstücken. Doch sie bekam keinen Löffel von ihrem Brei herunter, obwohl der Kanten Brot sie längst nicht satt gemacht hatte. Doch ihr war der Appetit vergangen, denn sie wusste, was den Mädchen blühte, die »freibekamen« und nicht in die Fabrik mussten.
    Eine der Wächterinnen führte sie nach dem Frühstück zum Büro von Herrn Liu, während die anderen Kinder nach draußen in den Hof gehetzt wurden, alles im Laufschritt und unter Androhung von Prügel.
    An einem Fenster blieb Ai stehen und spähte durch die Gitterstäbe hinaus in den Hof. Schneefall hatte eingesetzt. Bald war Weihnachten, doch in dem kommunistischen Heim wurde kein Weihnachten gefeiert. Umso bombastischer feierte man den Geburtstag des großen Parteiführers, indem man seiner stundenlangen Rede lauschte, ohne dass man sich rühren durfte.
    Ai sah, wie die Kinder, gut zwei Dutzend, in einen altertümlich anmutenden Bus getrieben wurden, der sie zur Fabrik brachte.
    Zu Mr Cheeky.
    Von der Fabrik aus wurde diese Puppe in die westliche Welt importiert, wo sie dann andere Kinder wie Ai auslachte, die sie für ihren besten Freund hielten.
    Dabei wäre Mr Cheeky so leicht zu entlarven gewesen.
    Man musste nur genau hinschauen, dann sah man es.
    MADE IN CHINA.
    Die Wächterin packte Ais Arm und zog sie weiter die Treppen hinauf. Dabei war es ihr egal, dass Ais Hände noch Striemen von der brutalen Behandlung durch Herrn Liu trugen und unter ihrem harten Griff wieder zu bluten anfingen. Dass Ai stolperte und sich auf der Betonstufe eins der nackten Knie aufschürfte, spielte für die Frau ebenfalls keine Rolle. Sie zerrte das Mädchen unbarmherzig weiter. Keine Gnade mit der Verräterbrut!
    Schließlich erreichten sie Lius Büro. Ai wurde in den Raum gestoßen, und die Tür schloss sich hinter ihr.
    Liu saß hinter seinem Schreibtisch und lächelte Ai an. Es war das hechelnde, gierige Lächeln eines Schakals.
    »Heute brauchst du nicht zu arbeiten«, wiederholte er, was ihr schon eine der Wächterinnen gesagt hatte. »Du hast dir einen freien Tag verdient. Du kannst gleich in den Hof, wenn du möchtest. Spielen, wenn du magst.«
    Ai schwieg. Wie immer.
    Liu erhob sich hinter dem Schreibtisch, umrundete ihn und schritt auf Ai zu. Eine Gänsehaut überlief sie, als er nahe an ihr vorbeistrich und die Tür abschloss. Den Schlüssel schob er sich in die Hosentasche. Dann drehte er sich um, kam zu ihr, blieb dicht hinter ihr stehen und strich ihr über den bloßen Nacken, denn die langen schwarzen Haare hatte man ihr gleich am ersten Tag im Heim abgeschnitten

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