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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Maschine trug das Balkenkreuz der deutschen Luftwaffe. Es war allerdings nicht das geschwungene, an ein Eisernes Kreuz erinnernde des NATO-Partners Bundesrepublik.
    Es war das gerade Balkenkreuz der ehemaligen deutschen Wehrmacht.
    Der fremde Pilot hatte Englisch gesprochen wie die Deutschen in der alten, aber immer noch beliebten TV-Serie »Hogan's Heroes«.Wehrmachtspiloten hatten McBain vor den Chinesen gerettet! Konnte er solchen Gestalten trauen?
    *
    Es blieb ihm keine anderen Wahl, denn die beiden innenliegenden Triebwerke zwei und drei liefen heiß und gaben endgültig den Geist auf. Die B-2 wäre tiefergegangen und der deutschen Maschine somit nach unten gefolgt, selbst wenn Mike das nicht gewollt hätte.
    Aber was ging in den verdammten Krautsdort drüben nur vor? Wollten die ihren Supervogel, der in seinen gigantischen Abmessungen direkt den feuchten Träumen eines größenwahnsinnigen Anhängers der Lehre vom Übermenschen entsprungen zu sein schien, einfach in den Teich setzen?
    Ein winziger Teil der Sonne stieg nun über den Horizont und warf rotgoldenes Licht auf das windstille Ostchinesische Meer. Außer der fremden Maschine war weit und breit nichts zu sehen. Wasser, soweit das Auge reichte.
    Trotzdem schwebte der Gigantvogel nur noch rund tausend Fuß über dem Meeresspiegel. Mike hielt seine B-2 mit Mühe und Not auf fünfzehnhundert, um so lange wie möglich in der Luft zu bleiben. Schließlich war er Flieger und kein Schwimmer.
    Aber der Deutsche wackelte immer wieder mit den Flügeln, wie um ihm zu signalisieren, ebenfalls tiefer zu gehen. Sahen die Idioten dort drüben denn nicht, daß seine waidwunde Maschine absolut keine Reserven mehr hatte?
    Ungläubig riß Mike die Augen auf, als er sah, daß der Deutsche die Landeklappen ausfuhr und deutlich Fahrt wegnahm. Wollte der Irre etwa mitten auf der offenen See landen? Unmöglich! Wasserflugzeuge sahen anders aus!
    Doch plötzlich bildeten sich nicht weit voraus zwei dünne schwarze Linien auf dem Meer. Linien, auf denen in regelmäßigen Abständen Lampen blinkten. Rote auf der linken, grüne auf der rechten Linie. Normalerweise begrenzten solche Linien Start- und Landebahnen. Aber irgend etwas stimmte nicht mit der Lage der Linien. Mike kniff die Augen zusammen. Verlor er den Verstand?
    Der deutsche Riesenvogel setzte zwischen den Linien auf -noch mindestens dreihundert Fuß über dem Meeresspiegel und doch mitten im Wasser. Aber keine Wellen spritzten auf, die Maschine überschlug sich auch nicht und zerschellte, sondern landete auf dem Wasser wie auf einer Bahn aus Beton.
    War Mike vielleicht ein Opfer der Drogen, die er vor Einsatzbeginn geschluckt hatte? Ausschließen konnte er das nicht, aber er hatte auch keine Wahl mehr. Triebwerk Nummer vier gab den Geist auf. Er mußte hinunter.
    Nun zahlte es sich aus, daß er höher als der Deutsche geflogen war, der rund eine Meile vor ihm langsam zum Stehen kam. Mike drückte die B-2 nach unten und nahm noch einmal genug Fahrt für eine sichere Landung auf. Das Fahrwerk ließ sich natürlich nicht mehr ausfahren, aber bei einer Wasserlandung blieb es sowieso drinnen.
    Er steuerte die beiden Linien im Wasser an und erkannte, daß sie tatsächlich mehr als 300 Fuß über dem Meeresspiegel lagen.
    Was auch immer das dort vor ihm war - nach allem, was er in den letzten Stunden erlebt hatte, wollte Mike nicht mehr ausschließen, daß er mitten im Ozean auf einem 300 Fuß hohen Hügel aus Wasser landete.
    Er benutzte die große Maschine als Orientierungshilfe und brachte seinen Bomber nach unten. Ein harter Ruck ging durch die gequälte Konstruktion, als sie zwischen den Linien der »Landebahn« aufsetzte - die unmittelbar danach verschwanden.
    Der Bomber raste krachend und polternd über das Wasser, tauchte aber nicht ein. Die kreischenden Geräusche klangen exakt wie die bei einer Bauchlandung auf einer Betonpiste.
    Mike konnte sowieso nichts mehr tun, war nur noch Passagier in einem dahinrutschenden Wrack. Er blickte durch das Loch im Cockpitboden vor dem Platz des Copiloten nach unten. Ja, seine Maschine rutschte über die Wogen des Meeres - und ihr Rumpf schlug dabei Funken!
    Mike blickte aus dem Seitenfenster und sah winzige Gestalten von mehreren Seiten auf seine immer noch rutschende Maschine zulaufen. Das waren eindeutig Menschen. Und sie liefen über das Meer wie einst Jesus über den See Genezareth.
    War Mike schon längst tot und hatte es nur nicht realisiert?
    Nothing you can do Sure as one

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