Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Monate wurden gigantische Fortschritte erzielt, aber zu spät, um das Kriegsglück noch zu wenden.
Als sich Ende 1944 immer deutlicher abzeichnete, was Soldaten der Wehrmacht, die in Kriegsgefangenschaft gerieten, drohte, setzten sich zahlreiche Angehörige der Truppen in die Antarktis ab. Das ist der Grund dafür, daß praktisch keine Boote der Typen XXI und XXIII mehr im Krieg zum Einsatz kamen, was viele Forscher noch heute verwundert. Ja, Herr Behrens?«
Manfred hatte ebenso vernehmlich wie verächtlich geschnaubt.
»Was stört Sie an meinem Bericht ?«
»Sie sagen das so nebenbei: >Was Soldaten der Wehrmacht in Kriegsgefangenschaft drohte<. So etwas nennt man Euphemismus. Eine derart schreckliche Truppe hatte es nicht anders verdient !«
Geyer schien kurz davor zu explodieren, doch er behielt sich unter Kontrolle. »Wenn ich von Soldaten rede, meine ich ausschließlich Angehörige der kämpfenden Truppe. Und dazu gehörte auch die Waffen-SS. Das waren Soldaten wie alle anderen Wehrmachtsangehörigen auch: Männer, die ihre Pflicht taten. Sie sollten einfach mal nachlesen, was Ihre früheren Bundeskanzler Adenauer und Schmidt über die Wehrmacht allgemein und diesen Verband im besonderen gesagt und geschrieben haben, dann würden Sie vielleicht anders denken .« Geyer sah Manfred direkt in die Augen, bis dieser den Blick senkte. »Und wenn nicht, ist es mir auch egal .«
Der Generalmajor wandte sich wieder an Wittmann: »Insgesamt konnten wir fast 300 000 Mann nach Neu-Schwaben-land evakuieren. Wir richteten uns ein und erkundeten unsere neue Welt. Rasch fanden wir heraus, daß es nicht nur außerirdische Leichen auf der Erde gab, sondern auch noch höchst lebendige Fremdwesen, die bald den Namen AIn weghatten. Wir schickten Agenten los und fanden heraus, daß die Unbekannten schon mindestens 30 Jahre unter uns weilten, also etwa seit Beginn des Ersten Weltkriegs.
Trotzdem fühlten wir uns sicher in unserer neuen Heimat -bis am 2. Dezember 1946 der amerikanische Admiral Byrd mit einer großen Kriegsflotte - darunter der Flugzeugträger >Phil-lipine Sea< - und fast 5000 Marineinfanteristen, Panzern und Artillerie in die Antarktis aufbrach.
Die Amis wußten, wo unsere geheimen Stützpunkte waren, und wollten uns ausräuchern! Sie hatten sich vorgenommen, uns in einem halben Jahr niederzukämpfen. Doch schon Anfang März kehrten sie geschlagen in die USA zurück, denn wir hatten mittlerweile unsere ersten Flugscheiben und Stahlzeppeline nach außerirdischem Muster gebaut und fügten ihnen schwere Verluste zu.
Wir hätten uns freuen können über den Sieg, doch es war klar, daß uns irgend jemand an die Amerikaner verraten hatte - aber wer? Wie Sie wissen, war die Wehrmacht zumindest teilweise eine multikulturelle Truppe, wie man heute bei Ihnen sagen würde. Sie hatte Freiwillige aus ganz Europa in ihren Reihen, sogar Asiaten und Afrikaner.
Es war ein Zufall, daß ein Mitglied der ehemaligen 21. Division >Skanderbeg<, ein Albaner, bei einem Dienstunfall ums Leben kam und in der neugegründeten medizinischen Hochschule von Neu-Berchtesgaden auf dem Tisch des Sezierkurses landete. So kamen wir dem Geheimnis der Gehirnimplantate auf die Spur.
Sie können sich den Schrecken vorstellen, den die theoretische Möglichkeit auslöste, daß jeder von uns so ein Ding im Kopf haben könnte, das ihn zum Verräter machte.
Aber es stellte sich rasch heraus, daß es eine biologische Unverträglichkeit zwischen dem außerirdischen Gewebe und dem nordischer Menschen beziehungsweise Indogermanen gab. Allen Nichtariern in Neu-Schwabenland wurde danach der Zugang zu Funkgeräten und der Weg nach draußen dauerhaft versperrt.
Unsere Spione in der übrigen Welt zeigten uns nach und nach das Ausmaß der Bedrohung durch die AIn. Als die Russen ihre erste Atombombe zündeten, deren Pläne sie von den AIn-La-kaien Julius und Ethel Rosenberg bekommen hatten, konnten wir den Amis zwar noch stecken, was da ablief, aber als sie die Rosenbergs verhafteten und ihnen den Prozeß machten, zeigte uns die weltweite Empörungswelle, wie stark der Einfluß der AIn mittlerweile geworden war.
Wir erkannten, daß nur wir - und wir allein! - in der Lage waren , die Erde gegen die Übernahme durch die AIn zu verteidigen. Daher konzentrierte sich das Reich Thule vollständig auf die militärische Rüstung und die Entwicklung neuer Spitzentechnologien.
Als wir von der CO 2 -Empfindlichkeit der AIn erfuhren, wußten wir endlich, wo wir nach ihnen
Weitere Kostenlose Bücher