Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
Vom Netzwerk:
finden, aber es ist ihnen nie gelungen -und wird es auch nie !«
    »Ich gieße Ihnen ja nur ungern Wasser in Ihren Wein, Herr Kapitän, aber halten Sie es denn für völlig ausgeschlossen, daß die amerikanischen oder sonstigen Satelliten ein derart großes Flugzeug wie das Ihre übersehen, wenn es scheinbar mitten im Ozean steht ?«
    Der Pilot deutete auf die tiefstehende Sonne. »Keine Sorge, mein Freund. Wenn das Licht von so weit seitlich kommt wie jetzt, sind die primitiven Optiken der feindlichen Spionagesatelliten hoffnungslos überfordert .«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr.« Wittmann hoffte, daß sich der Offizier nicht täuschte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß deutsche Militäroperationen an der Überheblichkeit ihrer Führung gescheitert wären.
    *
    Der Aufenthalt auf der »Hindenburg« dauerte nicht länger, als nötig war, um die Besatzung zu tauschen und die Maschine aufzutanken. Außerdem kamen noch einige andere Männer an Bord, die meisten von ihnen in Uniform.
    Einer trug denselben schmucklosen schwarzen Einteiler ohne Rangabzeichen wie Wittmann. Er hatte nichts weiter dabei als ein paar Bücher unter dem Arm. Der Mann war Anfang/Mitte zwanzig und mit 1,78 Meter eher Normalmaß. Seine Figur war drahtig und sportlich, sein offenes Gesicht mit den braunen Augen männlich-schön. Kurzgeschorenes blondes Haar schmückte seinen markanten Schädel.
    Ein typischer »Arier«. und offenbar in ähnlicher Situation wie ich, dachte Magnus. Er winkte den Mann zu dem freien Sitz neben sich und Manfred, stand auf und stellte sich vor. Der andere ergriff seine ausgestreckte Hand und schüttelte sie mit kräftigem Druck.
    »Ichch biehn Mike. Mike McBain. Main Doitsch iest nichcht säär gutt. Schpräcken du Inglisch?« Magnus nickte, und so fand die folgende Unterhaltung in Englisch statt. Manfred beteiligte sich lebhaft daran. Wittmann kannte seinen Freund gut und lange genug, um zu erkennen, daß der ein Auge auf Mike geworfen hatte.
    Die beiden erfuhren von Mikes Einsatz über Schanghai und seiner Rettung im letzten Augenblick. Er hatte mittlerweile auch erfahren, was aus den verschwundenen Atomraketen geworden war. »Die wurden von Thule Nord aus abgeschossen, einer Unterwasserstation in der Arktis. Und auch die Kanonen der >Hindenburg< haben mehrere Dutzend Raketen vom Himmel gefegt .«
    »Du willst mir weismachen, die könnten Raketen mit Kanonen treffen? Du veräppelst mich, mein Hübscher, oder ?« Manfred zwinkerte Mike verschwörerisch zu, worauf der mit völliger Verständnislosigkeit reagierte.
    »Aber nein, keineswegs. Das sind keine herkömmlichen Geschütze, wie wir sie kennen, sondern Schienenkanonen - rail guns, you know ?«
    »Rail guns, Schienenkanonen. Was soll das sein ?«
    »Elektrokanonen. Die Geschosse werden mit Magnetkraft beschleunigt, nicht mit Treibladungen. Der Kapitän hat mir erklärt, daß die Kanonen seines Schiffes eine Mündungsgeschwindigkeit von 10,3 Kilometer pro Sekunde erreichen. Damit kann man bis in den Weltraum schießen .«
    Während Manfred mit offenem Mund dasaß, meldete Magnus Zweifel an: »Ich habe schon von solchen Experimenten mit rail guns gehört. Richtig funktioniert haben die nie, weil die Dinger einfach zu viel Energie verbrauchen .«
    »Sieht so aus, als hätte man dieses Problem in Thule gelöst .« McBain grinste so unnachahmlich, wie es nur ein amerikanischer Sonnyboy zustandebrachte. »Beim Bau von Kanonen wart ihr Deutschen schon immer einsame Spitze. Und bei Flugzeugen auch.« Er seufzte. »Als ich die Libellen sah, die mich heraushauten, hätte ich am liebsten sofort selbst eine geflogen .«
    »Libellen?«
    »Messerschmitt Me 1090. Ein unglaublicher kleiner Jäger. Einfach phantastisch. Aber General von Schirlitz sagte mir, daß ich für die Jagdbomber vorgesehen wäre. Ich wollte schon protestieren, bis er mir das Handbuch hier gab .«
    Auf dem schmucklosen Umschlag stand: »Heinkel He 1098 -Handbuch für den Piloten .« Wittmann beugte sich neugierig vor. »Was ist das für eine Maschine ?«
    »Die, die ich fliegen werde - sobald mein Deutsch gut genug ist. Bitte entschuldige, wenn ich dir das Buch nicht überlasse. Aber ich denke mal, das wäre ein Dienstvergehen. Schließlich bin ich jetzt Soldat im Dienst von Thule .«
    Manfred verzog angewidert das Gesicht. Das Transportflugzeug war inzwischen wieder gestartet und flog durch die Nacht nach Süden. Die Gurtsymbole, die die Anschnallpflicht verkündeten, waren erloschen. Magnus erhob sich

Weitere Kostenlose Bücher