Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg
schwarzen Sonnenbrillen trugen - koppelten ein Seil an den hinteren Abschlepphaken des Taxis und zogen es in ihren Lkw.
Keine zwei Minuten waren vergangen, und sie fuhren weg, hinein in die Nacht über New York, die sie verschluckte, als seien sie nie dagewesen.
Das Taxi tauchte nie mehr auf.
Auch Juan Chavez und seine 300 Dollar wurden nie wieder gesehen.
All alone in the danger zone Danger zone danger zone All alone in the danger zone Danger zone danger zone
(Ramones — Dee Dee Ramone/Johnny Ramone)
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4. Amazonasbecken
Vier Monate zuvor:
Schluchzend trottete Manfred Behrens hinter Mike McBain auf den Rand des Urwalds zu. Der Kampf mit den Flugscheiben der AIn, der Absturz, sein Ausstieg mit dem Schleudersitz und vor allem die Begegnung mit einem leibhaftigen Ungeheuer aus den Tiefen des Weltalls hatten den sensiblen Journalisten bis ins Mark erschüttert.
Aber der Schrecken war noch nicht vorüber.
Erst hörte Manfred nur ein leises Pfeifen, aber schon jagte ein kleiner eleganter Deltaflügler mit röhrendem Triebwerk im Tiefflug über sie hinweg.
Die Maschine wackelte deutlich von einer Seite auf die andere, so als sei der Pilot betrunken.
Selbst Manfred, der alles Militärische entschieden ablehnte, kannte inzwischen diesen Flugzeugtyp.
Es handelte sich um eine Messerschmitt Me 1090 Libelle 3, einen Hochleistungsabfangjäger, der wegen seiner relativ kurzen Reichweite entweder reinen Defensivaufgaben diente oder von den gewaltigen Arado Ar 666 »Jägerträgern« ins Einsatzgebiet gebracht werden mußte.
Mit einer Maschine solchen Typs, die so klein wie möglich um eine mächtige Rotationskanone vom Typ Gustloff HF 21 herum gebaut worden war, hatte Mike vor wenigen Minuten die letzte Flugscheibe der AIn zum Absturz gebracht. Allerdings waren bei dem Luftkampf auch die große Arado und alle acht Messerschmitts zu Bruch gegangen.
Da nach allem, was Manfred wußte, die Thule-Truppen keinen Stützpunkt am Amazonas unterhielten, bedeutete die Anwesenheit einer Libelle, daß wenigstens ein weiterer Jägerträger in der Nähe war.
Sie kamen! Sie waren hinter ihnen her!
Doch anstatt zu laufen, setzte sich Mike seelenruhig mitten auf den ehemaligen Dorfplatz inmitten der verbrannten Ruinen und hob beide Arme mit den Handflächen nach oben.
Die Messerschmitt flog einen weiten Bogen, der Pilot nahm Schub weg und fuhr die Landeklappen aus. So langsam, wie es mit diesem Typ möglich war, flog er noch einmal über das Dorf und über die beiden Männer hinweg, wackelte erneut mit den Tragflächen. Dann zündete er den Nachbrenner, zog die Klappen ein und verschwand im dunstigen Blau über dem gar nicht mehr so endlosen Urwald.
»Bist du wahnsinnig, Mike? Hoch mit dir! Die. die Nazis haben uns die ganze Zeit über verfolgt! Wir müssen weg !« Manfreds Stimme überschlug sich beinahe. Für Tränen hatte er jetzt keine Zeit mehr.
Der Amerikaner schüttelte den Kopf. Er bedeutete Manfred, sich neben ihn zu setzen. »Wohin willst du fliehen? In den Dschungel? Glaub mir, vor dieser Truppe kannst du dich nicht einmal dort verstecken. Also ersparen wir uns die Lauferei und bleiben gleich hier. Außerdem wollten wir die Thule-Truppen ja sowieso rufen. Die Tatsache, daß sie uns schon gefunden haben, erspart uns die beschwerliche Suche nach dem Notsender .«
»Aber du hast die schwarzen Brüder verraten! Das werden sie dir niemals verzeihen !« Für Manfred waren die Thule-Soldaten schon allein deswegen der Feind an sich, weil sie schwarze Uni-formen trugen. Und auch der Gotenadler, den sie zu ihrem Symbol erkoren hatte, erschien dem strammen Linken höchst suspekt.
Es war ihm zwar gelungen, Mike zur Flucht aus dem unterirdischen Reich Thule zu überreden, doch der im Grunde seines Herzens völlig unpolitische Pilot hatte die Geschichte von den die Menschheit versklavenden AIn einfach nicht geglaubt und war daher anfällig gewesen für Manfreds Parolen, nach denen alles Deutsche grundsätzlich suspekt und deutsches Soldaten-tum gar gleichbedeutend mit Schwerverbrechen war.
Der Luftkampf mit den Flugscheiben und die Konfrontation mit dem AIn hatte ihn eines Besseren belehrt.
Entschlossen reckte er das markante Kinn vor. »Ich weiß, daß man mich vor ein Kriegsgericht stellt - und ich bin bereit, meine Strafe abzusitzen. Aber danach werde ich gegen diesen außerirdischen Abschaum kämpfen, und wenn es sein muß als Frontschwein im vordersten Schützengraben. Hier geht es nicht mehr um mich oder um dich, Manfred
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