Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg
hinten in seinem Schädel saß, wollte kaum glauben, was sein Mund da formulierte: »Ich habe Ihnen nicht geglaubt. Außerirdische. das klang einfach zu phantastisch. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Leider. Deshalb bitte ich Sie, mir ebenfalls noch eine Chance zu geben .«
Der Generalmajor war sichtlich überrascht. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit dieser Antwort. Stumm deutete er auf die »Johannes Lutter« am Dorfrand. Manfred verstand den Wink und trottete los.
*
Der Rückflug mit dem Stahlzeppelin in die Antarktis dauerte doppelt so lang wie der Flug mit der Arado. Mike und Manfred bekamen zwei Kabinen an Bord zugewiesen, in denen sie sich erst einmal ausschlafen konnten.
Zehn Stunden später klopfte Manfred an die Tür des Amerikaners.
»Jetzt erst ausgeschlafen? Ich bin schon seit zwei Stunden wieder wach«, begrüßte der den Besucher. »Willst du frühstücken? Ich könnte auch noch einen Kaffee vertragen .«
»Nein, mir ist der Appetit gründlich vergangen .« Behrens drängelte sich regelrecht in die kleine Kabine und schloß demonstrativ die Tür hinter sich. »Ich. ich kann es nicht glauben, daß ich diesen Flug freiwillig mitmache .«
McBain wirkte verblüfft. »Das verstehe ich nicht. Niemand hat dich gezwungen. Geyer wollte dich gehen lassen.«
»Welchen Beweis hast du für diese Behauptung? Wer sagt uns denn, daß uns die netten Jungs mit den Schützenbruderorden nicht einfach erschossen hätten, wenn wir wirklich ausgestiegen wären ?«
»Das sagt mir meine Menschenkenntnis! Geyer ist nicht der Mann, der .« hob der Pilot an, doch Manfred fiel ihm zornig ins Wort.
»Letzten Endes kann uns das egal sein. Denn darum geht es nicht wirklich. Es geht hier nicht um dich oder um mich, Mike -es geht tatsächlich um die Erde und die gesamte Menschheit, die vor Ungeheuern aus dem All beschützt werden muß, so verrückt das auch klingen mag.«
»So ist es, Manfred. Nur deshalb schließe ich mich den Thule-Truppen an. Ich will für das Überleben der Menschheit kämpfen !«
»Siehst du denn nicht die ungeheure Gefahr, die uns allen aus diesem Kampf erwachsen könnte ?«
»Meinst du eine Niederlage gegen die Aliens ?« McBain sah Manfred fragend an, denn er verstand nicht wirklich, worauf der hinauswollte.
»Nein. Ich meine die Tatsache, daß es ausgerechnet die Nazis und ihre >Arier< sind, die als einzige gegen diese Monster kämpfen! Sollten sie diesen Kampf gewinnen, dann wird die Erde nie mehr so sein wie zuvor !«
I used to be on an endless run. Believe in miracles 'cause I'm one. A have been blessed with the power to survive. After all these years I'm still alive.
(Ramones - Dee Dee Ramone/Daniel Rey)
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5. OKT, Neu-Berlin
Die Reichsflugscheibe I 24 hatte Wittmann und McBain in weniger als einer Stunde von New York nach Neu-Schwaben-land gebracht und wohlbehalten im Fliegerhorst Bärenhöhle abgesetzt.
Ein blutjunger Leutnant holte die beiden Hauptleute, die noch ihre Zivilkleidung trugen, am Flugfeld ab und geleitete sie zur Magnetschwebebahn. Über dem Arm trug er ein dickes Paket.
Auch Wittmann hatte inzwischen die Folienmaske vom Gesicht gezogen. Trotzdem sah er nach wie vor verändert aus, denn ebenso wie McBain war er noch nicht dazu gekommen, die dunkle Farbe aus seinen blonden Haaren zu waschen.
In dem Magnetzug geleitete der Leutnant die beiden Offiziere in eines der Abteile und reichte ihnen das Paket. »Sie haben Auftrag, sich unmittelbar nach Ihrer Ankunft in Neu-Berlin im OKT zu melden. Bärwolf will sie sehen. Deshalb soll ich Ihnen das hier mit einem schönen Gruß von Generalmajor Geyer überreichen .« Der junge Mann legte das Paket auf einen Sitz und zog sich diskret aus dem Abteil zurück.
Magnus riß die Verpackung auf. Nachtblaue Kleidungsstücke
kamen zum Vorschein, darunter weitere in schwarz. Geyer hatte ihnen ihre Paradeuniformen schicken lassen.
Es war angebracht, beim Thulemarschall und obersten Befehlshaber des Reiches nicht in Räuberzivil aufzukreuzen.
Während sich die beiden Männer schweigend umzogen, rekapitulierte Magnus noch einmal, was er inzwischen über das politische System Thules wußte. Es handelte sich um eine Art Militärdemokratie, deren Regeln von dem Kriegsrecht bestimmt wurden, unter dem Thule seit seiner Gründung im Jahr 1945 notgedrungen stand.
Unumstrittener Herrscher und Oberbefehlshaber aller Waffengattungen war der Thulemarschall, der höchste Offizier dieser unterirdischen Welt. Er blieb bis zu seinem
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