Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
sie. Besonders in den Übungseinheiten mit dem Dolch zeichneten sie sich aus. Diese Männer konnten rasch und effektiv töten - in völliger Lautlosigkeit.
Am dritten Tag ihrer Anwesenheit auf dem Befehlsflugplatz fielen drei große Schatten auf die Hochebene.
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Die letzte Episode im Endzeitspiel Der Tod schlägt die Trommel
(Von Thronstahl)
6. Eine deutsche Einsatzbesprechung
Die Schatten wurden geworfen von den drei Stahlzeppelinen SZ 54 »Ludwig Beckmann«, SZ 59 »Günter Frenzel« und SZ 61 »Otto-Lutz Förster«. Die drei riesigen Geräte der neusten Bauart senkten sich auf dem freien Platz vor dem Zeltlager der Legion zu Boden und verharrten in wenigen Zentimetern Höhe.
Angesichts der trockenen Bergluft war es ihnen nicht möglich, eine tarnende Wolke um sich zu legen, doch ihre Form machte die Stahlgiganten unempfindlich gegen feindliche Funkmeßortung. Zwar waren sie theoretisch sichtbar für Überwachungssatelliten, doch in ihren blankpolierten Stahlrümpfen spiegelte sich die Umgebung, so daß man schon sehr genau hätte hinsehen müssen, um sie auf einem Foto zu entdecken.
Generalmajor Heinrich Geyer hatte den Befehl über die drei Transporteinheiten. Zusammen mit seinem Adjutanten Oberleutnant Huberti betrat er indischen Boden. Die beiden Männer, die beim Kontakt mit der kalten Höhenluft Kaschmirs ihre langen schwarzen Mäntel fröstelnd enger um sich zogen, hätten unähnlicher nicht sein können.
Huberti war unwesentlich größer als Geyer, aber bestimmt um die Hälfte schwerer. Der Generalmajor mit mehr als 50 Lebensjahren auf dem (nicht vorhandenen) Buckel war extrem gut in Form für einen Mann seines Alters. Unter dem Schirm seiner Uniformmütze blitzen blaue Augen selbstbewußt hervor, seine dunkelblonden, von ersten grauen Fäden durchzogenen Haare waren militärisch kurzgeschoren.
Der Oberleutnant hatte trotz seiner erst 24 Jahre nur noch einen schütteren Kranz schwarzer Haare, was nicht einmal von der Schirmmütze komplett verdeckt werden konnte, da sein beinahe spitzer, fast eiförmiger Schädel die Mütze weit über den Haarkranz hob. Huberti war extrem kräftig gebaut und hatte noch dazu deutlich eine ganze Reihe von Kilos zuviel auf den Rippen. (Seine Mutter hatte immer behauptet: »Der Junge hat nur starke Knochen .« ) Doch wer ihm in die dunkelbraunen Augen blickte, sah die kalte Intelligenz und Entschlossenheit, die einen erfolgreichen Offizier ausmachte.
Nehru empfing die Gäste mit einer kleinen Abordnung seiner Stabsoffiziere.
Als die Höflichkeiten ausgetauscht waren, kam Geyer sofort zur Sache: »Herr General, ich würde mich freuen, Sie und Ihren Stab zu einer Einsatzbesprechung an Bord der >Ludwig Beckmann begrüßen zu dürfen .«
»Wann?«
»Am besten gleich. Und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie den Geschwaderkommandanten und die Staffelführer benachrichtigen lassen könnten. Sie sollten der Besprechung unbedingt beiwohnen .«
Nehru bellte einen knappen Befehl in seiner Muttersprache, und schon flitzten ein paar Ordonnanzen los.
*
Eine Viertelstunde später hatten sich indische und Thule-Offiziere in einem Besprechungsraum an Bord des Stahlzeppelins versammelt. Vom Unteroffizier aufwärts sprachen alle Männer in der Indischen Legion Deutsch, so daß die Kommunikation problemlos verlief.
Oberst Gero Denen saß neben Hauptmann Wilfried Hartmann, dem Staffelkapitän von Mike »Draufgänger« McBain. Gebannt schauten beide auf Heinrich Geyer, der ans Rednerpult trat, während die Ordonnanzen noch Kaffee, Tee und Gebäck reichten.
»Ich bin ja wirklich gespannt, was uns in diese Einöde geführt hat«, flüsterte der Oberst. »Ich vermag mir noch immer nicht so recht vorzustellen, wen oder was wir hier angreifen sollen .«
Ein Fahnenjunker stellte einen Kartenständer neben dem Rednerpult auf und entrollte eine große Karte des Mittleren Ostens, die das Gebiet etwa von Teheran bis Neu-Delhi und vom Südufer des Aral-Sees bis nach Bombay darstellte. Er reichte Geyer einen Zeigestock, salutierte und verschwand.
Als auch die letzte Ordonnanz den Raum verlassen hatte, räusperte sich der Generalmajor, und das leise Flüstern erstarb.
»Meine Herren, willkommen zur Einsatzbesprechung der >Operation Bergübung<. Ich will Ihnen nun erläutern, zu welchem Zweck wir in dieser Einöde zusammengekommen sind und wie der Einsatz aussieht, den wir durchzuführen gedenken .« Geyer nahm einen Schluck aus dem Wasserglas auf dem Rednerpult. Im Raum herrschte
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