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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Dunkel lag, erwachten die Berggipfel im Morgengrauen zu einem neuen Tag in dünner, kalter Luft.
    Auch die noch in der Festung am Boden verbliebenen Männer waren hellwach. Denn von dem hoch über ihnen kreisenden Langstreckenaufklärer wußten sie, daß der Feind im Anmarsch war.
    Die in mehr als 20 000 Meter Höhe fliegende Arado Ar 666 P/FuMO 28 war eine spezielle Aufklärungsversion des »Arbeitspferdes« der Thule-Luftwaffe, am ehesten vergleichbar mit den AWACS-Maschinen 29 der NATO.
    Doch anders als diese trug sie keine große Antenne oben auf dem Rumpf.
    Die Hülle der nach dem Nurflügelprinzip gebauten Maschine bot ausreichend Platz für die Sende- und Empfangsantennen des FuG 428 »Lichtenstein SN-31«. Sie waren als hauchdünne Fäden aufgeklebt und mit einer Kunststoffschicht überzogen worden, so daß sich eine FuMO-Arado äußerlich nicht von einem normalen Langstreckenbomber dieses Typs unterschied.
    Aber statt Bomben trug dieses Modell eine umfangreiche elektronische Ausrüstung in seinem Bauch, die von acht Soldaten der Luftwaffe bedient wurde. Sie konnten sämtliche Flugbewegungen in einem Umkreis von fast 2000 Kilometer erkennen und die eigenen Piloten mit entsprechenden Daten versorgen. Dank der hochentwickelten Elektronik kam die FuMO-Arado mit wesentlich weniger Besatzungsmitgliedern aus als ihre NATO-Entsprechung und konnte doch deutlich mehr Ziele gleichzeitig erfassen und an die Kampfeinheiten weitermelden.
    Die Maschine dieses Typs, die hoch über dem Hindukusch kreiste, hatte einen konzentrierten Angriff des Feindes gemeldet. In vorderster Linie jagten die zwanzig Tornado-Jagdbomber der Bundeswehr heran, die mittlerweile in Afghanistan stationiert waren. Sie hatten ihr Bodenfolgeradar eingeschaltet und flogen mit Schallgeschwindigkeit in kaum mehr als 30 Meter Höhe über Bergschründe und durch Hochtäler.
    Die MRCA 30 Tornado war einstmals als Nachfolger des unglücklichen Starfighters projektiert worden - ab 1967. Die eigentliche Konstruktionsarbeit hatte im Juli 1970 begonnen, ihren Erstflug hatte die Maschine am 14. August 1974 absolviert. Bei der Bundeswehr war sie allerdings wegen der schon damals chronischen Finanzprobleme erst ab 1982 in Dienst gestellt worden.
    Wäre sie ein Auto gewesen, hätte sie längst ein H-Kennzeichen als »historisches Fahrzeug« bekommen. Das Flugzeug war einst nicht übel gewesen, aber heutzutage war es einfach nur alt.
    So mußte beispielsweise der Pilot die Verstellung der Schwenkflügel über einen simplen Hebel links neben seinem Sitz vornehmen. Eine Automatik, die den Winkel der Tragflächen dem jeweiligen Flugzustand angepaßt hätte, gab es nicht.
    Generalmajor Geyer versuchte in einem Behelfsunterstand in einem geknackten Bunker an der Festungsmauer ununterbrochen, eine Funkverbindung mit dem Kommando der Bundesluftwaffe in Afghanistan zu bekommen, denn er wollte nicht wirklich gegen deutsche Piloten kämpfen müssen.
    Mike McBain, der inzwischen alle Suchkommandos zurückgerufen hatte, weil es in dieser Bergwelt fast unmöglich war, die Leichen seiner abgeschossenen Kameraden zu bergen, verfolgte stumm, wie sein Kommandeur zwar einen Funkkontakt mit der Dienststelle in Kabul bekam, aber einfach nicht zum Befehlshaber durchgestellt wurde.
    Der Funker in Kabul, der Deutsch nur mit starkem Akzent sprach, meldete unablässig, daß er diesen und jenen Offizier zu erreichen versuchte, aber nicht in die Leitung bekäme. Mike drängte sich der böse Eindruck auf, daß Geyer vertröstet werden sollte.
    Auf einem anderen Kanal kam die Warnung des Höhenaufklärers herein: »Schutzengel für Bergübung. Die Indianer 31 sind gleich da! Ziehen sie die Köpfe ein !«
    Oberleutnant Huberti brüllte einen Befehl nach draußen in den Hof. In die dort versammelten Legionäre kam Leben. Sie rannten auf die Mauern der Festung zu - zu spät. Die Tornados mit dem Eisernen Kreuz auf Flanke und Tragflächen waren heran.
    Da sie beinahe schallschnell flogen, waren sie erst zu hören, als sie ihr Einsatzgebiet überflogen. Sie hatten erst kurz vor der Bergfestung hochgezogen und warfen nun ihre Streubomben des Typs BL755.
    Rein äußerlich glich der einer 450-kg-Eisenbombe, hatte jedoch einen zylinderförmigen Rumpf. Darin befand sich eine Welle mit Auswerfern für die Munition. Stabilisiert wurde der Flug der Bombe von teleskopisch ausfahrenden Hilfsflügeln.
    Über dem Zielgebiet wurde die Welle in rasche Drehungen versetzt und schleuderte alle 147 Sprengkörper

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