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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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». aber die bedeutungslose Verstauchung kann man wohl kaum als Verwundung bezeichnen. Ich könnte mich sofort wieder in einen Jabo setzen und den nächsten Einsatz mitfliegen. Aber da wir keine Ersatzmaschinen dabeihaben, säße ich in Kaschmir nur tatenlos herum. Ich würde viel lieber hier vor Ort bleiben und die Einsätze zur Bergung meiner vermißten Kameraden koordinieren. wenn Sie gestatten, Herr General !«
    Geyer konnte sich noch gut daran erinnern, wie er als junger Mann gewesen war. McBain fühlte sich verantwortlich für den Verlust seiner Maschine, und er wollte ihn irgendwie gutmachen, obwohl der Abschuß reines Pech und nicht Folge eines Pilotenfehlers gewesen war.
    Der Generalmajor war ein Offizier des Typs, wie er in den Thule-Truppen gefördert wurde, aber wie ihn heute praktisch nur noch die Thule-Truppen hatten - und ein wichtiger Grund für die ungeheure Kampfkraft eben dieser Truppen: Er wußte genau, wann es angebracht war, exakt nach Dienstvorschrift vorzugehen, und wann man diese möglichst weit auszulegen hatte. Die Inschrift über der Offiziersschule in Neu-Sonthofen lautete: »Nur der letzte Sieg ist von Bedeutung !«
    Nach diesem Motto war das Offizierskorps der Thule-Truppen ausgebildet worden - und es handelte auch danach.
    »Also gut«, sagte Geyer, »Sie bleiben und kümmern sich um ihre vermißten Kameraden. Aber nur als Organisator. Wenn ich Sie dabei erwische, wie sie draußen in den Bergen herumhumpeln, lasse ich Sie vor das Kriegsgericht stellen !«
    McBain nahm Haltung an und salutierte (ohne die Hacken zusammenzuschlagen). »Zu Befehl, Herr General! Und. danke !«
    Während er sprach, hob SZ 54 ab und verschwand im Dunkel der Nacht. Schon senkte sich die »Otto-Lutz Förster« vom sternengesprenkelten Himmel. Sie nahm den größten Teil der verbliebenen Soldaten auf.
    Heinrich Geyer wußte, daß mit etwas gutem Willen die gesamte verbliebene Truppe an Bord des Stahlzeppelins gepaßt hätte. Die Tragkraft der Maschinen war beinahe unbegrenzt, und wenn sich alle dicht zusammengedrängt hätten, wäre auch für jeden Platz an Bord.
    Aber noch waren mehrere kleine Suchtrupps unterwegs, um abgeschossene Piloten zu bergen. Und dann mußte die Sprengung der Festung vorbereitet werden - und die von SZ 59.
    In etwa drei Stunden - also bei Sonnenaufgang - würde die »Ludwig Beckmann« aus Kaschmir zurück sein und die restlichen Soldaten aufnehmen. Bis dahin würde alles vorbereitet sein.
    Und auch das Geschwader »Hans-Ulrich Rudel« mußte frisch betankt und aufmunitioniert wieder über dem Hindukusch kreisen. Denn Geyer rechnete fest mit feindlichen Luftangriffen.
    Bodentruppen hingegen stellten keine Gefahr dar. Dank der großen Entfernungen in Afghanistan würden sie erst vor Ort sein können, wenn Legionäre und Thule-Soldaten abgezogen waren. Selbst mit Hubschraubern konnte man sie nicht mehr rechtzeitig genug herbringen.
    *
    SZ 59 »Günter Frenzel« lag vor der Bergfestung wie ein gestrandeter Wal. Geyer und sein Adjutant Huberti schritten auf das Wrack zu, das äußerlich kaum Beschädigungen aufwies.
    Zeppelinkommandant Major Gardemann erwartete sie am Hauptportal: »Ich habe alles für die Sprengung vorbereitet, General. SZ 59 darf und wird auf keinen Fall in die Hände des Feindes gelangen. Ich gehe davon aus, daß SV 1 zur Anwendung kommt ?«
    Geyer entgegnete mit hartem Gesicht: »Diesmal leider nicht, Major. Uns bleibt nichts anderes übrig, als Sprengverfahren 2 anzuwenden .«
    »SV 2? Aber dabei wird der Atomreaktor zerlegt, und es kommt zu einer schweren Verstrahlung des gesamten Geländes weit und breit .«
    Der Generalmajor nickte grimmig. »Wir haben keine Zeit, die feindlichen Anlagen hier gründlich zu durchsuchen. Sie wurden zwar von unseren Pionieren mittlerweile komplett vermint und zur Sprengung vorbereitet, aber wir können nicht sicher sein, daß wir wirklich alles zerstören. Doch die AIn und ihre Lakaien dürfen diese Einrichtung nie wieder benutzen - und das ist nur dadurch zu erreichen, daß wir die gesamte Umgebung in eine radioaktive Strahlungshölle verwandeln .«
    Geyer sah das Entsetzen auf Gardemanns Gesicht, aber das durfte ihn nicht kümmern. »Also, Major, Sie haben Ihre Befehle. Ich erwarte baldige Vollzugsmeldung .«
    *
    Im Osten schob sich die Sonne langsam von unten an die Berggipfel heran. Noch sah man sie nicht, aber ihr Licht trieb die Schwärze der Nacht erst zögernd, dann mit Entschlossenheit zurück. Während die Welt ringsum noch im

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