Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
oder Schminkkasten verdonnert wird. Sie wissen so gut wie ich, daß diese Kampagne mit Methode betrieben wird: Erst wenn ein weißer Mann sich nicht mehr traut, mit einer weißen Frau ein Kind zu zeugen - oder wenn ihm das von der nächsten Stufe der >Antidiskriminierungsgesetze< verboten oder vielleicht sogar als >Haßverbrechen< angekreidet wird - dann können die außerirdischen Schleimer und ihre Lakaien wirklich sicher sein. Und dann wird die gesamte Welt nur noch ein Ziel kennen: die unerbittliche Auslöschung des Reiches Thule.
Insofern ist der Kampf der OAP auch unser Kampf. Deswegen habe ich empfohlen, daß wir ihn nach Kräften unterstützen, Marschall .«
Bittrich nickte bedächtig. »Sie brauchen sich nicht in Rage zu reden, Hauptmann - das OKT und ich sehen die Angelegenheit genauso wie Sie. Wir haben General Roberts deshalb schon über unsere Verbindungsmänner mitgeteilt, daß wir sein Anliegen unterstützen .«
»In welchem Umfang, wenn ich fragen darf?«
»Sie dürfen. Wir werden ihm jede gewünschte Menge an Treibstoff und Munition liefern. Unsere großen Transport-U-Boote liegen zu diesem Zweck schon in Bereitschaft .«
»Woher nehmen wie eigentlich all das Öl ?« fragte Magnus neugierig.
»Man merkt, daß Sie noch nicht lange zu uns gehören .« Bittrich nahm einen kleinen Schluck Whisky und zog anschließend versonnen an seiner Zigarre. »Unter der Antarktis gibt es nicht nur gewaltige Erdölvorräte, sondern auch schier unerschöpfliche Kohlevorkommen. Wir beuten beides aus. Die Kohle wird nach dem alten, mittlerweile enorm verbesserten Hydrierverfahren in Benzin umgewandelt .«
»Das Verfahren, dessen Nutzung die Alliierten den Deutschen verboten haben?«
»Genau jenes. Dreimal dürfen Sie raten, weshalb das geschah. Egal, uns berührt das nicht. Wenn wir allerdings die Rebellen beliefern, gelangt nicht mehr so viel Thule-Öl auf den Weltmarkt. Dann steigen die Preise, und für die Nordstaaten wird es immer schwerer, den Krieg zu gewinnen. Für den Fall, daß sie dennoch allzu große Erfolge erringen, haben wir einen der ganz großen Fracht-U-Kreuzer in Bereitschaft, randvoll beladen mit unseren modernsten Panzern und sonstigem Kriegsgerät. An uns soll es nicht scheitern, daß wenigstens der zweite Bürgerkrieg ein Erfolg wird .«
»Das klingt gut .« Mike grinste so breit, wie nur ein Amerikaner es konnte. »Aber was machen wir, falls die Nordstaaten Atomwaffen einsetzen ?«
»Auch das werden wir zu verhindern wissen. Wir schicken eine Schlachtschiffgruppe vor die Westküste, die mit ihren Schienenkanonen fast tausend Kilometer weit im Landesinneren Raketen abschießen kann. Eine zweite Gruppe, verstärkt um die >Hindenburg<, wird vor der Ostküste patrouillieren. Der mittlere Bereich muß von unseren Flugscheiben aus dem All abgedeckt werden. Im übrigen haben wir den Regierungen aller Atommächte inzwischen offiziell mitgeteilt, daß wir nicht bereit sind, den Einsatz solcher Waffen länger hinzunehmen .«
»Das klingt wunderbar, Marschall. Dürfte ich noch eine Bitte äußern ?«
»Tun Sie sich keinen Zwang an, McBain .«
»Ich würde gern als Verbindungsoffizier Thules ins Hauptquartier von General Roberts abgestellt !«
»Ein verständlicher Wunsch - und ein vernünftiger obendrein.
Tatsächlich hatten wir schon im OKT darüber geredet. Wenn Sie nichts dagegen haben, schicke ich sie zusammen mit Wittmann nach Georgia .«
Beide Hauptleute nickten erfreut.
»Aber halten Sie sich bedeckt, meine Herren«, schärfte Bittrich ihnen ein. »Ihr Einsatz ist ebenso wie unsere Unterstützung für die OAP inoffiziell. Das Reich Thule hat wichtigere Aufgaben, als sich mal so eben in einen Krieg gegen die USA verwik-keln zu lassen. Gehen Sie also mit äußerster Behutsamkeit vor -je länger unsere Beziehung zu den Rebellen geheim bleibt, desto besser !«
*
Fast ein Jahr nach dem Ausbruch des mittlerweile beigelegten Krieges zwischen den USA und China lag die Boone Hall Plantage bei Charleston im dunstigen Licht der Abenddämmerung. Jetzt, Anfang April, war es schon wieder sehr warm und schwül in diesem geschichtsträchtigen Teil von Süd-Carolina.
In der breiten Eichenallee, die schon die Kulisse zu dem großartigen Film »Vom Winde verweht« gebildet hatte, hing das spanische Moos melancholisch von den uralten Bäumen herab.
Eine schier unüberschaubare Zahl ausnahmslos weißer und ausnahmslos bewaffneter Männer aller Altersschichten schritt durch die Allee auf das Herrenhaus
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