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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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aufzunehmen, wenn es um Abschiebungsfragen geht. So haben die CSA gar keine andere Möglichkeit, als die Menschen über die Grenze nach Mexiko zu schicken. Der Norden will sie nicht! Und Roberts kann froh sein, daß Texas erneut der Sezession beigetreten ist. Ohne dessen Landgrenze nach Mexiko müßte er die Nichtarier internieren oder in Schiffen abschieben !«
    »Er könnte die Menschen auch einfach in ihrer Heimat belassen !«
    »Darüber haben wir doch schon gesprochen, Uschi. Aber ich finde, unsere Leser haben ein Recht darauf zu erfahren, daß der Norden seine eigenen Staatsbürger nicht aufnimmt. Hast du dir schon einmal überlegt, weshalb das so ist ?«
    »Die fürchten eine Falle der Rebellen! Die könnten ihnen Kämpfer in Zivil unterjubeln oder sogar eine solche Übergabeaktion für einen verkappten Großangriff nutzen .« Uschi sagte es zwar, doch es klang nicht überzeugt. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, weshalb sich die von ihr so bewunderten USA derart verhielten.
    Manfred hatte eine wesentlich näherliegende Idee: »Die illegalen Immigranten sind für den Norden genauso ein Problem wie für den Süden. Die wollen die Yankees sowieso nicht haben. Und was die anderen angeht, muß man leider feststellen, daß der Anteil der Armen und Bedürftigen an der jetzt vom Süden aussortierten Bevölkerung überdurchschnittlich hoch ist. In ihrer Masse wären diese Leute eine starke Belastung für den Norden. Diejenigen der Ausgewiesenen, die es zu etwas gebracht haben im Leben, können sich einen Flug von Mexiko nach Kalifornien leisten. Die anderen sitzen fest, vor allem da auch die Südgrenzen von Kalifornien und Neu-Mexiko hermetisch abgeriegelt sind. Da schlüpft so gut wie kein Mexikaner mehr durch - und erst recht kein US-Amerikaner, der es gewohnt ist, sein Leben von der Wohlfahrt finanzieren zu lassen !«
    »Du meinst.?« Jetzt wirkte Uschi tatsächlich verunsichert.
    »Ja.« Manfred nickte heftig. »Der Süden sortiert alle Nichtarier aus, weil er sich unserem Kampf gegen die AIn anschließen will. Der Norden hingegen kooperiert mehr oder weniger offen mit deren Lakaien. Sie sind vielleicht keine Rassisten im herkömmlichen Sinne, aber sie sind - ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll - Sozialrassisten. Trotz ihrer großen Sprüche vom >amerikanischen Traum< und >Gleichheit für alle< sind sie nicht so blöde, daß sie nicht erkennen, was für eine Belastung das aussortierte Proletariat des Südens für ihre jetzt schon völlig überforderten Kassen bedeuten würde. Also sortieren sie auf diesem Weg geschickt aus: Wer es zu etwas gebracht hat und somit dem Norden auch in Zukunft etwas bringen wird, kann sich eine Flugkarte leisten. Wer bisher nichts auf die Beine gestellt hat und sein Leben auf Kosten seiner Mitbürger bestritten hat, der sitzt jetzt in Mexiko fest. Problem gelöst !«
    »Das wäre ja perfide! Sollen wir das wirklich schreiben ?«
    »Wir sollen nicht nur, wir müssen, Uschi. Schließlich haben die >Thule-Nachrichten< einen guten Ruf zu verlieren !«
    Die Ressortleiterin seufzte. Manfred war nicht nur attraktiv, er konnte auch verdammt überzeugend sein.
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    7. Übergangsphase
    Der zweite Bürgerkrieg auf dem Nordamerikanischen Kontinent dauerte keine vier Jahre, sondern nur knapp zwei Monate. Und diesmal endete er nicht mit der Besetzung des Südens durch den Norden, sondern mit einem gerechten Friedensschluß.
    Die materielle Unterstützung der Südstaaten durch das Reich Thule hatte ebenso zu der historischen Wende beigetragen wie die Tatsache, daß diesmal drei weitere Staaten auf Seiten der Konföderation standen. Kentucky, Oklahoma und Kansas hatten um Aufnahme in die CSA gebeten. Vor allem die beiden letzteren aus dem christlich geprägten »Bibelgürtel« waren das elitäre Regime aus Washington endgültig leid.
    Mit dem Friedensschluß wurde die Existenz von zwei Staaten auf dem Boden der früheren USA völkerrechtlich verbindlich beurkundet. Auch West-Virginia, das sich durch die erfolgreiche Wühlarbeit von Lincolns Agenten 1861 von Virginia getrennt hatte, kehrte in den Schoß der Konföderation zurück.
    Die feierliche Unterzeichnung des Friedensvertrages fand in Washington statt, das durch die neue Situation plötzlich zu einer Stadt an der Grenze geworden war. In den USA wurden Stimmen laut, Philadelphia oder Boston zur neuen Hauptstadt zu machen, aber viel Gehör fanden sie nicht.
    Wie schon einmal war Richmond zur Hauptstadt der CSA bestimmt

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