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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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unterstützen, was wir haben, könnten wir die Geschichte umkehren und die Südstaatler zu den Herren über ganz Amerika machen .«
    »Da haben Sie vermutlich sogar recht, Hauptmann«, entgegnete Bittrich nachdenklich. »Aber das wäre nicht im Interesse Thules. Zwei Staaten auf amerikanischem Boden sind naturgemäß schwächer und somit eine geringere Bedrohung für uns als ein einziger großer. Vor allem wenn wir davon ausgehen, daß die CSA alle AIn-Lakaien, auch die potentiellen, mit unseren Gentests aussortieren und in den Norden schicken.«
    Der Marschall ahnte allerdings noch nicht, daß dieser Plan so nicht umgesetzt werden konnte.
    *
    In der Redaktion der »Thule-Nachrichten« brannte die Luft. Der Aufstand des Südens gegen den Norden lief jetzt seit fast zwei Wochen mit großem Erfolg, und die Ressortleiterin Aktuelles hielt es für angebracht, ihre Leser über die Unmenschlichkeit der »Rebellen«, wie sie die Konföderierten unablässig nannte, zu informieren.
    Uschi Braun sah heute noch schlimmer aus als sonst, ihr langes strähniges Haar hatte sie wohl seit Tagen nicht gewaschen. Offenbar setzte es ihr zu, daß ihr fünfzigster Geburtstag unmittelbar bevorstand.
    Noch schlimmer aber war anscheinend für sie, daß der ebenso attraktive wie für sie unerreichbare Manfred Behrens ganz und gar nicht einer Meinung mit ihr war. Der 35jährige wirkte einmal mehr wie aus dem Ei gepellt, seine knallenge Hose und der leichte Blouson, den er über dem bis zum Brustbein geöffneten Hemd trug, waren vielleicht eine winzige Spur zu elegant. Wer das dichte Brusthaar sah, das aus Manfreds Hemd quoll, hätte es niemals für möglich gehalten, daß dieser Inbegriff eines Kerls homosexuell war. Wenigstens nicht auf den ersten Blick.
    Manfred war ein hervorragender Journalist - was Uschi jetzt zu spüren bekam. Denn sie arbeitete an einem Artikel über die Konföderierten Staaten von Amerika, mit denen das Reich seit neustem so eng zusammenarbeitete. Und das gefiel ihr überhaupt nicht, denn die Südstaatler waren in ihren Augen noch viel schlimmere Rassisten als die Regierung in Neu-Berlin.
    »Willst du etwa bestreiten, daß die Rednecks 31 alle sogenannten Nichtarier aus ihrem Machtbereich abschieben? Bittrich läßt ihnen millionenfach Gentests schicken, und jeder, der nicht hundertprozentig >reinrassig< ist, wird abgeschoben .«
    »Niemand bestreitet das, mein Schnuckelchen«, entgegnete Manfred in seiner unnachahmlichen Art, die schon mancher Frau ebenso sehnsüchtige wie unerfüllte Träume beschert hatte, »aber es ist doch verständlich, daß General Roberts und seine Männer sicher sein wollen vor AIn-Lakaien in ihren Reihen. Die legen bestimmt keinen Wert auf ein zweites Atlanta, und leider weiß niemand besser als ich, daß diese ekligen Aliens alles andere sind als ein Hirngespinst .« Manfred schüttelte sich -an die Begegnung mit dem notgelandeten Außerirdischen am Amazonas würde er sich noch auf seinem Sterbebett erinnern.
    »Das ist doch nichts weiter als ein Vorwand, um die feuchten Träume dieser Rassisten in die Wirklichkeit umzusetzen. Es wundert mich ja geradezu, daß die die Negersklaverei nicht wieder einführen !«
    »Uschimaus, du steigerst dich da in etwas hinein, das mit der Wirklichkeit ebensoviel zu tun hat wie mit seriösem Journalismus .« Manfred legte den strengsten Blick auf, dessen er fähig war, und sah seiner Ressortleiterin tief in die Augen. »Es ist unsere Aufgabe, so über die Dinge zu berichten, wie sie sind, und nicht so, wie wir sie gerne sähen. Vermutungen kannst du in einem Kommentar veröffentlichen, aber ich dachte immer, die >Thule-Nachrichten< wären seriöser als die Presse in der Bundesrepublik, die am liebsten erst einmal wild drauflosspekuliert, um eine griffige Schlagzeile zu bekommen, um sich dann drei Wochen später in einem Dreizeiler auf Seite zwölf zu entschuldigen - wenn überhaupt.«
    Das hatte gesessen, aber so schnell gab die Ressortleiterin nicht auf. »Es ist jedenfalls eine Tatsache, daß die Rassisten der CSA jeden Nichtarier aus dem Land jagen, egal ob es sich um einen illegalen Einwanderer oder einen amerikanischen Staatsbürger mit Paß handelt !«
    »Das ist richtig, Liebelein, und das sollten wir auch schreiben. Aber wir sollten nicht vergessen zu erwähnen, daß die Nordstaaten keinen einzigen dieser Bürger aufnehmen, Paß hin oder her! Ich weiß aus Quellen auf beiden Seiten, daß die USA sich strikt weigern, Kontakt mit dem Süden

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