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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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der Norden nach der Niederlage in China und der Vernichtung Manhattans mit dem daraus resultierenden Finanzchaos einfach am Ende seiner Kräfte ist. Die können nicht mehr, und das haben sie eingesehen !«
    »Man sollte die USA niemals unterschätzen«, warf Mike ein. »Und abschreiben sollte man sie auch nicht, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber du hast doch Generaloberst Roberts treffen können, Manfred. Was hältst du von ihm ?«
    »Ein interessanter Typ. Schade, daß er nicht schwul ist.«
    Nur Walter konnte darüber lachen.
    »Übrigens wurde er vom neuen Präsidenten Jackson zum Viersternegeneral befördert, also wohl so etwas wie unserem Generalfeldmarschall«, fuhr der Journalist ungerührt fort. »Ich hatte ja gedacht, daß er sich Bittrich zum Vorbild nimmt und eine Art Militärdiktatur errichtet. Aber offenbar hat er überhaupt kein Interesse an Politik und deswegen eine zivile Regierung installiert .«
    »Was meinst du mit >installiert<, Junge ?« fragte Heinrich, der sich noch immer nicht so richtig daran gewöhnen konnte, daß er biologisch nicht mehr sehr viel älter war als die anderen am Tisch. »Soviel ich weiß, sind für Ende des Monats demokratische Wahlen vorgesehen !«
    »Wahlen ja - aber demokratische?« Jetzt schwang wieder die bekannte »Behrens-Verachtung« in Manfreds Stimme mit. »Diese Oberchauvinisten 32 haben nicht nur das Frauenwahlrecht abgeschafft, sondern lassen überhaupt nur selbständige Männer als Wahlbürger zu. Ich weiß nicht, wieso Roberts diesen Unfug mitmacht . Immerhin ist er als Soldat kein Selbständiger und somit von der Wahl ausgeschlossen .«
    »So dumm finde ich diese Regelung gar nicht«, warf Heinrich ein. »Soldaten sollen dem Staat dienen, nicht ihn beherrschen !«
    »So wie bei uns in Thule?« Jetzt kam Manfred richtig in Fahrt.
    »Das ist ein Sonderfall, mein Junge .« Der alte Soldat blieb unbeirrt. »Dieses Reich wurde von Soldaten gegründet und war somit von Anfang an eine Soldatenrepublik. Und du weißt sehr wohl, daß das OKT nach dem Ende der Bedrohung durch die AIn die Macht abgeben und eine Regierung installieren will, die von allen Soldaten, aktiven und ehemaligen, gewählt wird.«
    »Nach dem Ende der Bedrohung durch die AIn - also am St. Nimmerleinstag«, ätzte Manfred. »Und auch hier bei uns sollen dann nur bestimmte Männer wählen dürfen, und Frauen überhaupt nicht. Findet ihr das in Ordnung ?« Herausfordernd sah er die drei reizenden weiblichen Geschöpfe am Tisch an.
    »Das ist mir egal«, sagte Elsebeth in ihrem süßen, leicht lispelnden dänischen Akzent. »Ich habe schon in Dänemark nicht gewählt .«
    »Ich ebensowenig«, ergänzte Gabi. »In der Bundesrepublik war es doch völlig egal, wen man gewählt hat - die Politik hat sich nie geändert. Denk doch nur mal dran, wie die Grünen anfangs gegen Rüstungs- und Kriegspolitik waren. Aber kaum waren sie zusammen mit Schröder an der Macht, sind sie in den ersten Krieg der bundesrepublikanischen Geschichte gezogen. Wenn Kohl seine Bomber gegen Jugoslawien losgeschickt hätte, hätte das wohl kaum jemanden gewundert. Aber daß wir ausgerechnet unter einem grünen Vizekanzler über ein Land herfallen, das uns nichts getan hat, hat mir jede Lust an der Politik genommen .«
    »Ich bin als einzige von euch hier im Reich Thule geboren worden und sehe das daher etwas klarer als ihr«, ergänzte Martina. »Draußen in der sogenannten westlichen Welt wurde den Frauen nach dem verlorenen Krieg eingehämmert, daß sie sich emanzipieren müßten, berufliche und später auch politische Karriere zu machen hätten, wenn sie wirklich glücklich sein wollten. Und wozu hat das geführt? Die Zahl der Weißen geht immer weiter zurück, weil sich erstaunlicherweise nur weiße Frauen an dieses Gebot gebunden fühlen. Und sind sie dabei glücklich? Ganz und gar nicht! In Afrika und Asien hingegen kann man das Wort >Emanzipation< nicht einmal buchstabieren und vermehrt sich daher auf Teufel komm raus.
    Hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, daß diese Entwicklung den AIn und ihren Lakaien regelrecht in die Hände spielt?
    Nein, Manfred, ich habe meine Pension als Kriegerwitwe, meine Kinder und jetzt als Dreingabe noch meinen Heinrich. Ich brauche keine Karriere und kein Wahlrecht, um glücklich zu sein .«
    »Na gut, lassen wir die Frauenfrage mal einen Augenblick außen vor .« So schnell gab Manfred nicht auf. »Aber daß in den CSA nur Selbständige wählen dürfen, finde ich

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