Stahlfront 5: Yes, we can
überforderte Hülle seiner Flugscheibe zu schonen, gab von Klenk volle Kraft auf den Antrieb. Diese Energie hätte ausgereicht, um die riesige Maschine selbst in dichteren Schichten der Erdatmosphäre auf 12400 km/h zu beschleunigen.
Sie reichte auch aus, um das riesige Panzertor rumpelnd in Bewegung zu setzen.
Aber die Flugscheibe war dafür konstruiert, blitzschnell durch die Lüfte zu jagen oder noch schneller durch das Vakuum des Weltalls. Niemand hatte bei Entwurf und Bau der Maschine an eine Situation gedacht, an der sie wie festgenagelt an einer unverrückbaren Wand kleben und mit ihrer filigranen Hülle die gesamte ungeheure Kraft ihres Antriebs aufnehmen mußte.
Die Magnetrotationsringe schlugen an die Wandungen ihrer Aufnahmeschächte und zerstörten sie. Ihr Drehmoment war so hoch, ihre Bewegung so rasend schnell, daß sie trotz durchbrochener Abschirmung einfach weiterliefen - für ein paar verhängnisvolle Sekundenbruchteile zwar nur, doch die genügten, um die Katastrophe zu vollenden.
Die Magnetkraft ließ sich nicht mehr länger steuern, erfaßte nicht mehr das Panzertor, sondern durchdrang die Hülle der Haunebu VII. Die wurde zusammengedrückt wie ein umgedreht auf dem Tisch liegender Pappteiler, auf den ein großer Mann mit der flachen Hand schlug.
Die gerade noch 16 Meter hohe Flugscheibe war kaum noch höher als fünf.
»Der Reaktor !« rief Peltz voller Sorge, aber die Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr waren schon heran, und der Brandmeister meldete nach 120 bangen Sekunden über Funk, daß keinerlei radioaktive Strahlung angemessen wurde. Die Panzerung des Reaktors vom Typ Fafnir 3d halte gehalten.
Vom Dach der Kommandozentrale der I 24 konnte man das leider nicht sagen. Das war unter dem Druck des darauf montierten Waffenturms zusammengebrochen und hatte Oberst von Klenk erschlagen.
Für den tapferen Offizier kam jede Hilfe zu spät.
Allerdings war von Klenks Opfer nicht umsonst gewesen. Der letzte mächtige Schub an Magnetkraft hatte den Torflügel um fast zehn Meter bewegt, bevor es zur Katastrophe gekommen war.
Diese Lücke genügte für die rasch herbeigeführten Raupenschlepper, um erst den einen und dann den anderen Torflügel vollständig in den Berg hineinzuschieben.
Es würde zwar Wochen, wenn nicht gar Monate dauern, um den Torantrieb wieder zu reparieren, so daß man die vierhundert Meter breite und 100 Meter hohe Öffnung wieder verschließen konnte, aber bis dahin mußte die Luftwaffe eben verstärkt und rund um die Uhr Patrouillen zum Schutz des Eingangs fliegen.
Jetzt aber galt es zuallererst, den tapferen Verteidigern des Reiches den Himmel freizuräumen und die frechen Invasoren zurück ins Meer zu werfen.
Rotte um Rotte jagten Messerschmitt Me 1090 Libelle und Heinkel He 1098 in die von Polarlichtern bunt, beinahe festlich erleuchtete ewige Nacht.
Während die Messerschmitts reinrassige Jagdmaschinen waren, die in den Händen eines guten Piloten alles vom Himmel holen konnten, was sich ihnen in den Weg stellte (und die Piloten Thules waren die besten!), handelte es sich bei den Heinkels um ultraschnelle Jagdbomber, die bis zu elf Tonnen an Bewaffnung mitführen konnten.
Die Stunden amerikanischer Luftherrschaft über der Antarktis waren gezählt!
Generalmajor Peltz dachte an alles: rechts und links am Ausgang der Starthöhle fuhren Flakpanzer Südwind und Flapanzer Rheinbote auf.
Während die Südwinds dank einer Rotationskanone vom Typ Gustloff HF 21 samt vollautomatischer Steuerung durch ein FuMO Mosellicht IV in der Lage waren, selbst schnellste Raketen noch im Endanflug abzufangen, konnte ein Rheinbote bei Bedarf seine Luftabwehrraketen vom Typ Enzian E-9 starten, die gegen feindliche Raketen ebenso wirkungsvoll einzusetzen waren wie gegen angreifende Kampfflugzeuge.
Schlagartig änderte sich die Situation an der Abwehrfront. Die Landser Thules, die sich bisher in ihre Deckung hatten pressen müssen und die Köpfe vor den Luftangriffen der Amerikaner gezwungenermaßen eingezogen hatten, konnten endlich wieder die Initiative ergreifen.
Von den Ausgängen des Reiches her rollten nun endlich wieder deutsche Panzer über das Eis.
Und plötzlich kam Entlastung von unerwarteter Seite: Die überlebenden Panzer der Division »Heimatland« griffen in das Geschehen ein und nahmen die Aggressoren in die Zange.
Es stellte sich heraus, daß die Panzerdivision keinesfalls wie befürchtet vernichtet worden war. Als die Kommandanten die aussichtslose Lage erkannt
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