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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Kopf kleiner als Magnus. Das markanteste Detail in seinem Gesicht war neben der Nase, die so kühn geschwungen war wie der Schnabel eines Adlers, die große Narbe, sie seine linke Wange waagerecht durchteilte. Obwohl die Thuleführung das nicht gerne sah, hatten die schlagenden Studentenverbindungen eine Renaissance im Reich erlebt, vor allem an der Truppenhochschule von Neu-Berlin.
    Auch von Klenk gehörte einer solchen Verbindung an - heute als alter Herr - und war darauf genauso stolz wie auf seine Abstammung von altem preußischen Adel. Vermutlich hatte er sich genau aus diesem Grund für ein Monokel entschieden, als die Sehkraft seiner Augen nachzulassen begann.
    Er richtete den Blick des Monokels auf Lohberger, und der fühlte sich plötzlich wie das sprichwörtliche Kaninchen im Blick der Schlange.
    Allerdings schien von Klenk zufrieden zu sein mit dem, was er sah, denn schon widmete er Wittmann wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit: »Was führt Sie so rasch wieder zu mir, Herr Hauptmann ?«
    »Der Magnetfeldantrieb ihrer Flugscheibe! Ich bin kein Techniker, aber so wie ich das verstanden habe, ist er sehr stark, richtig ?«
    »Richtig! Da das irdische Magnetfeld sehr schwach ist. können sie sich vorstellen, daß man wirklich enorme Kräfte erzeugen muß, will man eine Reaktion erreichen !«
    »Können Sie die Magnetkraft ihres Antriebs nach Belieben steuern... und vor allem fokussieren ?« In Wittmanns Augen leuchtete jetzt ein kleiner Funke Hoffnung.
    »Selbstverständlich können wir die Kraft nach Belieben steuern, sonst wäre uns ja gar keine Navigation möglich !« Von Klenk war noch immer nicht ganz klar, worauf Magnus hinauswollte.
    »Das Tor, das die Startbahn verschließt, ist aus massivem Panzerstahl. Es fährt zu beiden Seiten in den Berg hinein, so daß jeder Flügel etwa 200 Meter lang ist .« Wittmann sah, wie in von Klenks Augen langsam das Begreifen dämmerte. »Können Sie die Triebwerkskraft Ihre Haunebu so steuern, daß sie einen der Torflügel zurückschiebt? Es genügt, wenn Sie ihn um ein paar Meter bewegen, gerade genug, damit wir Raupenschlepper in die Lücke schicken können. Die erledigen dann den Rest .«
    Lohberger, der die Szene nur als stummer Beobachter verfolgte, sah, wie von Klenk kreidebleich wurde. Er vermutete, daß sich der Oberst einen Narren schalt, weil er nicht selbst auf diese geniale Idee gekommen war. Doch Lohberger lag falsch.
    Der Kommandant der Flugscheibe hatte erkannt, daß dieser Einsatz die vielleicht einzige Möglichkeit war, das Reich Thule noch zu retten. Aber er wußte auch besser als jeder andere im Reich um die damit verbundenen Risiken.
    Vor allem aber war er sich seiner soldatischen Pflicht bewußt.
    Oberst von Klenk zog die elegante Zigarettenspitze, die er stets mit sich führte, aus der Tasche seiner tadellos gebügelten Uniformjacke, setzte eine Zigarette - natürlich eine filterlose Kyriazi (und zwar die echte aus Kairo) - ein und zündete sie an. Tief inhalierte er den aromatisch-kräftigen Rauch, dessen Genuß sauertöpfische Bürokraten mittlerweile in ganz Europa verboten halten.
    Aber wozu? Konnte man es sich wirklich zur Lebensaufgabe machen, seinen Mitmenschen Spaß und Genuß zu verbieten? Von Klenk jedenfalls würde nicht an den Folgen des Rauchens sterben, das wußte er.
    »Sie haben da eine wirklich hervorragende Idee. Wittmann«, sagte er nach zwei tiefen Zügen. »Aber die Sache ist nicht ganz ungefährlich. Denn normalerweise rasen wir einfach davon, wenn ich Leistung auf den MRR-Antrieb gebe. Um den nötigen Druck auf das Panzertor auszuüben, muß ich die Flugscheibe an einem festen Punkt verankern .«
    »Klingt gut. Wo sehen Sie das Problem ?«
    »In der Leichtbaukonstruktion der Hülle. Die I 24 könnte schwere Schäden davontragen .«
    »Das müssen wir riskieren. Es ist immer noch besser, eine Haunebu VII zu verschrotten, als das Reich in die Hände eines böswilligen Feindes fallen zu lassen .«
    Von Klenk nickte bedächtig. »Da haben Sie natürlich recht . Ich werde sehen, was ich tun kann .« Er drehte sich um und ging zurück Richtung Steuerkuppel.
    Wittmann und Lohberger folgten ihm wie selbstverständlich.
    Als er das bemerkte, blieb der Oberst stehen, drehte sich zu den beiden Männer und um fragte: »Wo wollen Sie hin ?«
    »Wir kommen natürlich mit«, erklärte Magnus, und Erstaunen schwang in seiner Stimme mit. »Dieses Schauspiel will ich mir nicht entgehen lassen !«
    Von Klenk schüttelte den Kopf. »Auf

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