Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!
alles tun würden für eine Behandlung mit dem Jungbrunnenserum der AIn, führt sie einen massiven Schlag gegen das Reich unter der Antarktis.
Dessen Küstenverteidigung ist von den Verrätern wirkungslos gemacht worden, die Flotte ist auf Patrouillenfahrten über die Nordhalbkugel verstreut, und die Panzertore der Fliegerhorste Thules sind sabotiert, so daß die Amerikaner die totale Luftüberlegenheit haben. Die vierte Panzerdivision Thules, »Heimatland«, ist von ihrem verräterischen Kommandeur zurückgehalten und erst dann in Bewegung gesetzt worden, als es viel zu spät ist und die amerikanischen Jagdbomber die ohne Luftschirm vorrückenden Panzer abschießen wie die Tontauben.
Zwar gelingt es einer kleinen versprengten Truppe unter dem Kommando von Stabsfeldwebel Lohberger, die Anführer der Verräter zu erschießen, doch das Schicksal des Reiches scheint besiegelt. Massive feindliche Truppenverbände stehen nur noch wenige Kilometer vor den großen Panzertoren, die letzte Verteidigungslinie ist mehr als dünn und ohne Luftunterstützung zum Untergang verdammt.
Mehr noch: Ein amerikanisches Sonderkommando stößt an einer abgelegenen, unverteidigten Stelle ins Herz Thules vor und richtet ein furchtbares Massaker an, das nur den Zweck hat, die eigentliche Operation zu decken: die Ermordung sämtlicher Bewohner des Reiches mittels Gas! Letzten Endes kann die Katastrophe nur durch das Opfer eines anständigen amerikanischen Offiziers verhindert werden.
Als es endlich gelingt, die Panzertore der Fliegerhorste wieder zu öffnen, ist es eine Sache von Stunden, bis die Schlacht in der Antarktis entschieden ist. Nicht nur die amerikanischen Streitkräfte hier müssen die Kampfhandlungen bedingungslos einstellen, sondern die USA kommen nicht mehr um die Unterschrift unter einen Friedensvertrag herum, der eher einer Kapitulation gleicht.
Doch noch geben die Lakaien der AIn nicht auf, und in Deutschland kommt es im November des Jahres 2011 zu einem massiven Einsatz der Bundeswehr gegen das Sonderbauvorhaben III im Jonastal.
Mit einer als letzte Warnung gedachten Machtdemonstration zwingt Thulemarschall Bittrich die Bundeskanzlerin dazu, den Angriff abzublasen und die Region um das Jonastal als exterritoriales Gebiet in die Hoheit des Reiches zu übergeben.
Und dann gelingt endlich das, wovon die deutschen Wissenschaftler seit mehr als zwei Generationen geträumt haben: Das Wurmloch erreicht sein Ziel und stellt eine Verbindung zwischen dem thüringischen Herzen Deutschlands und dem unendlich weit entfernten Aldebaran-System her...
----
Allen Edlen gebiet ich Andacht, Hohen und Niedern von Heimdalls Geschlecht; Ich will Walvaters Wirken künden, Die ältesten Sagen, der ich mich entsinne.
(Die Edda - Wöluspa 1)
1. Aldebaran...
Der größte Schritt in der Geschichte der Menschheit stand unmittelbar bevor - der Schritt auf eine andere Welt. Anders als bei dem von den Amerikanern einst so großmäulig bejubelten -und doch für sie nur unter Ausnutzung gestohlener deutscher Patente und erpreßter deutscher Wissenschaftler machbarem -Hopser auf den Mond handelte es sich nicht um einen Katzensprung, sondern um den Riesenschritt über die fast unvorstellbare Entfernung von 67 Lichtjahren.
Und anders als auf den lebensfeindlichen Trabanten des eigenen Planeten führte die Deutschen ihr Weg nun auf eine Welt, auf der Menschen ohne Schutzanzug existieren konnten!
Das Wurmloch in der großen Halle tief unten im Sonderbauvorhaben III hatte erstmals einen Durchgang auf eine fremde, von Menschen ohne jede Hilfsvorrichtung betretbare Welt erschaffen.
Für Professor Kurt Schulz, den klügsten Kopf im Reich Thule, war es selbstverständlich, den erfahrenen Kämpfer Magnus Wittmann als ersten auf den unbekannten Planeten am anderen Ende der Verbindung zu schicken.
Der bis in die Haarspitzen durchtrainierte Hauptmann der Thule-Truppen, Kommandant seines eigenen Sondereinsatzkommandos, war groß, muskulös und breitschultrig. Kein Gramm Fett verunstaltete den Körper des Hünen mit dem vollen Blondschopf und den stahlblauen Augen. Wittmann wußte um Ehre und unvergänglichen Ruhm, die man ihm gerade angeboten hatte - doch er fand, daß er das nicht verdient hatte.
Er blickte den drahtigen Zivilisten an, der etwas abseits der Wissenschaftler stand und gut einen halben Kopf kleiner als Magnus war. Der Mann sah aus wie Anfang 40, doch der Hauptmann wußte, daß er schon 87 Jahre auf dem (nicht vorhandenen) Buckel hatte.
Weitere Kostenlose Bücher