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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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sie abgelegt, eine gummiartige Membran um den Hals verhinderte das Ausströmen des leichten Überdrucks aus dem Anzug.
    Zuerst sahen die Soldaten nur die dunklen Zotten an Ober-und Rückseite der Köpfe der Fremden, die sich nicht nach ihnen umdrehten, obwohl sie sie gehört haben mußten, sondern mit stoischer Ruhe weiter an verschiedenen Schaltpulten arbeiteten, die vermutlich alle mit dem Bordrechner verbunden waren.
    AIn waren prinzipiell humanoid und in der Regel um 1,85 Meter groß. Professor Schulz hatte sie einmal mangels besserer Einordnungsmöglichkeiten als Chelipoda bezeichnet, eine Mischform aus Schnecken und fühlerlosen Gliederfüßern. Im Körper der AIn befand sich ein massives Skelett aus (in den Gliedmaßen röhrenförmigen) Chitin-Hohlkörpern. Alle Organe lagen geschützt in diesen Panzern, was die Wesen relativ robust machte. AIn hatten keine Lunge, sondern atmeten über ihre schleimgeschützte Körperoberfläche, die durch zahlreiche Zotten noch deutlich vergrößert wurde. Das war ihr vielleicht größter Nachteil Menschen gegenüber: Sie konnten bei Belastung nicht einfach die Atemfrequenz erhöhen, um die zwischen Schleimhaut und Chitin Panzer sitzende Muskulatur mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Das sorgte dafür, daß sich AIn stets in einem gleichmäßigen Tempo bewegten, das auf Menschen manchmal regelrecht aufreizend gelassen wirkte.
    Schleimhaut und Zotten der Wesen waren hellbraun mit dunklen Punkten, die Zotten am Kopf und im jetzt von den Anzügen verhüllten Genitalbereich dunkel, fast schwarz.
    Besonders fremdartig wirkte das platte Gesicht mit den beiden großen gelben Augen, deren geschlitzte Pupillen senkrecht standen. Eine Nase hatten AIn naturgemäß nicht, dafür einen riesigen Mund, aus dem oben und unten, rechts und links insgesamt vier weißliche Haken herausragten. Es handelte sich um Beißwerkzeuge (oder Mandibeln, wie die Eierköpfe sagten), die einem Menschen verdammt gefährlich werden konnten - es war besser, die Schleimer stets auf Abstand zu halten.
    Wittmann brüllte die Wesen an, sofort von den Konsolen zurückzutreten. Denn er ahnte, nein, wer wußte, was sie gerade zu tun im Begriff waren: Angesichts der Verlustes der Verbindung zum Heimatsystem hatten sie eigentlich gar keine andere Wahl, als die Selbstvernichtungseinrichtung ihrer Flugscheibe zu aktivieren.
    Drei der Fremden arbeiteten stur weiter, zwei drehten sich um und kamen auf die beiden Männer zu. Sie hatten die Mäuler weit geöffnet, die Mandibeln klickten unheilverkündend. Ohne weitere Worte feuerten beide Männer ihre Pistolen ab. Doch sie schössen nur Löcher in die Anzüge der Ungeheuer, aus denen nun stinkende Luft zischte.
    »Die Karabiner !« brüllte Wittmann, ließ die Pistole fallen und riß das Gewehr vom Rücken. Der K 3 verschoß zwar das gleiche Kaliber wie die Pistolen, hatte aber eine wesentlich stärkere Patrone. Mehrere Schüsse bellten auf, denn Lohberger hatte schon reagiert, bevor der Hauptmann sich geäußert hatte.
    Beide Männer schössen im Einzelfeuermodus, und so war jeder Schuß ein Treffer, der ein neues Loch in die Anzüge der AIn stanzte. Diesmal aber durchschlugen die Projektile auch die Chitinpanzer tief in den Körpern und zerfetzten die darunter verborgenen Organe.
    Die beiden außerirdischen Ungeheuer starben so, wie sie gelebt hatten: langsam. Völlig unspektakulär kippten sie vornüber und blieben auf dem Boden der Zentrale liegen.
    Nun reagierten auch die drei anderen, traten von den Konsolen zurück und hoben demonstrativ die Arme. Doch die Leuchtanzeigen an den fremdartigen Geräten blinkten weiter, der Rhythmus steigerte sich sogar noch.
    »Die haben die Selbst Vernichtung schon aktiviert !« vermutete Lohberger. »Das Ding kann jeden Augenblick in die Luft fliegen !«
    Magnus bedeutete den AIn mit dem Gewehrlauf, von der Konsole wegzutreten. Willig folgten sie der Anweisung. Der Hauptmann trat an das nächstgelegene Schaltpult heran und starrte verzweifelt auf die zahlreichen Tasten, Schalter, Anzeigefelder und vor allem die immer schneller blinkenden Lichter. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er tun sollte, um das Unglück noch zu verhindern.
    Da ließ einer der drei AIn die Arme sinken, bis sie zu beiden Seiten hin waagerecht ausgestreckt waren, und trat einige Schritte vor.
    »Zurück !« brüllte Lohberger ihn an und hob den Karabiner.
    »Nein, lassen Sie ihn! Es ist sowieso alles egal !« rief Wittmann, und der Stabsfeldwebel senkte die

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