Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!
Wissenschaftler hatte er das Lager der Feinde ununterbrochen im Auge behalten. Die Vernichtung des Wurmlochs hatte für helle Aufregung dort unten gesorgt. AIn in ihren klobigen Schutzanzügen waren aufgetaucht und gaben den Menschen offenbar Befehle.
Nun sah er, wie eine Panzergruppe aus dem Lager in die Dünen rollte, genau auf seine Truppe zu. Offenbar hatte man gesehen, woher die Rakete gekommen war.
Wittmann befahl seinen Männern, abzuwarten. Sie hatten zwar nur eine Panzerschreck VIII mitgebracht, aber genug kleine Raketen des Typs V. Trotzdem wollte er die teuren Waffensysteme nicht verschwenden.
Die altertümlichen Panzer hatten den Fuß der Dünen erreicht und waren kaum noch 200 Meter entfernt, als die Soldaten des Sonderkommandos ihre Geschosse abfeuerten. Jedes traf ins Ziel, jeder getroffene Panzer wurde so schwer beschädigt, daß er keine Gefahr mehr darstellte. Aus denen, die nur brannten, konnten die Besatzungen meist noch aussteigen.
Leider explodierten auch mehrere Panzer nach nur einem Raketentreffer. Die Soldaten in diesen Kampfwagen hatten keine Chance.
Die Überlebenden des Angriffs flohen in heilloser Panik zurück ins Lager. Wittmann hatte strikten Befehl erteilt, auf Flüchtige nicht zu schießen. Seine Männer lagen noch immer gut gedeckt hinter den Dünenkuppen.
Die Aufmerksamkeit des Hauptmanns konzentrierte sich auf merkwürdige Vorgänge auf dem Rollfeld. Dort kam es anscheinend zu Auseinandersetzungen innerhalb der uniformierten Menschen. Eine große Gruppe Dunkelhäutiger stand einer kleineren des weißen Typus gegenüber. Es sah aus, als würde dort heftig diskutiert. Plötzlich hatte einer der Weißen eine Waffe in der Hand - und wurde von den Braunen erschossen!
Die anderen Weißen setzten sich nun zögerlich in Richtung der einmotorigen Kampfflugzeuge in Bewegung. Magnus konnte nur vermuten, daß es zum Streit darüber gekommen war, ob die Piloten starten sollten oder nicht.
Es wäre auf jeden Fall klüger gewesen, die Maschinen am Boden zu lassen. Als der erste Jabo vom Vorfeld auf die Startbahn zurollte, fraß sich ein Friedensengel vom Typ II in den Motor und brachte ihn zur Explosion. Der Pilot konnte im letzten Moment aus der immer noch rollenden Maschine springen, die wenig später explodierte. Reglos blieb er auf dem Beton liegen. Offenbar hatte er sich beim Aufprall auf dem harten Boden verletzt.
Die Piloten der anderen Maschinen stiegen wieder aus, ohne daß die Braunhäutigen sie daran hinderten. Augenscheinlich hatte man dort unten eingesehen, daß Flugzeuge und Panzer keine echten Gegner für den immer noch unsichtbaren Feind darstellten.
Anders sah es beim BüLi-Werfer der fast fertiggestellten Flugscheibe aus. Die AIn an Bord konnten den Feind zwar nicht entdecken, weil sie ihre Maschine noch nicht in die Luft zu bringen vermochten, aber sie nahmen mit dem über der Steuerkuppel montierten schweren Lichtwerfer einfach die Dünenkämme ringsum unter Beschuß.
»Runter!«
Es war nur dem Zufall zu verdanken, daß der erste BüLi-Schuß den Sand an einer Stelle zum Verdampfen brachte, an dem kein Thule-Soldat in Deckung lag. Dennoch zogen sich zwei Männer rechts und links der Einschlagstelle behandlungsbedürftige Verbrennungen zu.
Auf Magnus' gebrüllten Befehl ließ sich der gesamte Trupp wie ein Mann die Dünenflanke hinunterrollen. Nur Alfons Jansen wirkte wie versteinert und wurde daher von dem Hauptmann einfach mitgerissen. Unten angekommen, klopfte er sich verwirrt den Sand aus der Kleidung.
Der Offizier hingegen lief schon zum nächsten Kübelwagen und griff sich einen der darin verstauten Karabiner K 3.
Magnus hastete die Düne wieder hinauf. Hier unten war man zwar sicher vor dem BüLi-Beschuß, aber auch blind. Wenn es
Jagdbomber die AIn nur lange genug schafften, die Sondereinheit festzunageln, konnten sie die restlichen Flugzeuge starten, die letzten Panzer heranführen und vor allem auch ihre Bodentruppen. In einem Stellungsgefecht würden die Männer aus Thule die Überlegenheit ihrer Waffen nicht wirklich nutzen können und wären von den Hilfstruppen der AIn aufgerieben worden wie einst Varus' römische Legionen von den germanischen Freiheitskämpfern des unvergessenen CheruskerfürstenHermann.
Der Hauptmann wartete, bis die AIn einen anderen Abschnitt des Dünenkamms mit Feuer belegten , und machte dann die letzten Schritte nach oben.
Jetzt mußte alles blitzschnell gehen. Er warf sich in den heißen Sand und richtete das
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