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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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als er die Flugscheibe hinter den drei so behäbig einher-trottenden Gefangenen verließ, wurde ihm in aller Deutlichkeit bewußt, wie groß dieses »Wenn« geschrieben werden mußte.
    Leutnant Henke hatte mit tatkräftiger Unterstützung der Unteroffiziere und des Ruheständlers Heinrich eine provisorische Verteidigungsstellung rings um die Flugscheibe organisiert. Die Männer hatten sich im weichen Sand eingegraben und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
    Und es sah so aus, als würden verdammt viele kommen. Denn die Truppe war eingeschlossen von mehreren tausend braunhäutigen Menschen, alle bewaffnet. Auch einige Panzer waren aufgefahren und richteten ihre Geschützrohre drohend auf die Verteidigungslinie vor der Flugscheibe. Offenbar waren die Fremden bereit, ihre Rücksichtnahme aufzugeben und auch auf die Maschine ihrer Herren aus dem Weltall zu schießen.
    »Wir haben einen verdammten Fehler gemacht, mein Junge«, meldete Heinrich Heinrich mit grimmiger Miene. »In den Werkshallen waren weitaus mehr Männer, als von der Drohne aus zu erkennen waren. Und so wie es aussieht, können alle mit einer Waffe umgehen. Das sind nicht nur Arbeiter, sondern auch Soldaten. Ich würde sagen, wir sitzen ganz schön tief im Dreck !«
    Ein schneller Rundumblick bestätigte Heinrichs pessimistische Lagebeurteilung. Magnus Wittmann erkannte, daß er einen massiven Fehler begangen und seine Männer in eine schier unentrinnbare Falle geführt hatte, in der ihnen auch ihre bessere Ausrüstung nicht mehr viel half: Wenn sie sich hier wieder herauskämpfen wollten, würde das nur unter größten Verlusten gelingen.
    Einmal mehr würde Masse die Klasse schlagen.
    Doch noch war es nicht soweit. Wenn man sich hier lange genug verschanzen konnte, bis Entsatz von der Erde kam, konnte man die eigenen Verluste vermutlich kleinhalten. Magnus griff gerade zum Funkgerät, um das Basislager am Wurmloch zu rufen, als drüben bei den Braunen Bewegung entstand. Er sprach nur kurz in das Gerät und steckte es dann wieder ein.
    Einer der fremden Männer trat vor die eigenen Reihen. Er war erkennbar unbewaffnet - und nicht nur das: An einem langen Stock schwenkte er ein weißes Laken wie eine Fahne!
    Das konnte doch kein Zufall sein! Das auf der Erde allgemeingültige Zeichen eines Parlamentärs hier, auf einem unendlich weit von daheim entfernten Planeten in einem System aus vier Sonnen!
    Magnus überwand seine Überraschung rasch und rief seinen Leuten zu: »Ruhig bleiben, Männer! Daß mir keiner schießt! Ich werde mit dem Mann reden !«
    »Und was machen wir, wenn die Sie erschießen, Hauptmann ?« Wie immer war es der pragmatisch denkende Lohberger, der diese Frage stellte. Er hatte die drei AIn in eines der frisch ausgehobenen Schützenlöcher neben der Eingangsrampe der Flugscheibe geführt und in die Obhut zweier Grenadiere übergeben. Er selbst lag mit dem Karabiner im Anschlag hinter einem der ASF am Boden, das ihm ausreichend Deckung bot.
    »Dann legen Sie persönlich den verräterischen Parlamentär um, Lohberger! Sie wissen doch, alleine sterben macht überhaupt keinen Spaß !«
    »Ist gebongt, Hauptmann !« knurrte der vielleicht - nach dem Anführer - härteste Hund des Sonderkommandos.
    Magnus Wittmann erhob sich aus der Deckung und legte seinen Karabiner demonstrativ neben sich in den Sand. Dann marschierte er los, direkt auf die gegnerischen Linien zu.
    Sein Gegenüber hatte verstanden und kam ihm entgegen, dabei ununterbrochen die weiße Fahne schwenkend. Auf halber Strecke blieb er stehen und rammte den Stock, an dem das weiße Tuch provisorisch befestigt war, tief in den Sand, so daß er stecken blieb.
    Dann nahm er Haltung an und legte die geballte rechte Faust zum Gruß auf die Brust, ganz so wie Merkulf Brundalfssun.
    Magnus entbot den militärischen Gruß Thules.
    Er sah sich sein Gegenüber genauer an: Der Mann war etwa im gleichen Alter wie er, hatte stark gebräunte samtene Haut und glatte, schwarze, leicht ölig glänzende Haare. Er wirkte durchaus sympathisch und erinnerte an die etwas dunklere Ausgabe des irdischen Schauspielers Antonio Banderas.
    »Was kann ich für dich tun ?« eröffnete Magnus die Verhandlungen. Die Antwort war ein Wortschwall, der für den Hauptmann völlig anders klang als die Sprache Brundalfssuns. Eine Verständigung mit Worten war nicht möglich.
    Wohl aber eine mit Händen und Füßen. Mit zahlreichen Gesten, die sich in nichts von denen irdischer Menschen unterschieden, machte der

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