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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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die AIn geprägt.
    Am Nachmittag trug der Handelsvertreter persönlich Abzüge der Fotos ins Redaktionsgebäude der größten Zeitung vor Ort, mit deren Herausgeber ihn fast so etwas wie eine Freundschaft verband. Der hörte sich den Augenzeugenbericht an - er selbst war in der Nacht des Blitzes mit der Herstellung der Zeitung von heute beschäftigt gewesen und hatte nicht aus dem Haus gekonnt - und als er die Fotos sah, war er sofort bereit, eine Titelgeschichte über die Sache zu bringen.
    Doch die sollte niemals erscheinen, denn mitten in der Nacht, als gerade die Druckmaschinen anliefen, erschienen Legionäre im Zeitungshaus, erklärten es für geschlossen und jagten alle Mitarbeiter hinaus. Der Herausgeber und der von ihm mit der Titelgeschichte beauftrage Redakteur wurden dabei so sehr verprügelt, daß sie wenige Tage später starben.
    Kaum hatten die Legionäre das Druckhaus verlassen, wurde es von Gläubigen gestürmt, angezündet und bis auf die Grundmauern niedergebrannt, wobei mindestens 23 der Brandstifter nicht mehr rechtzeitig ins Freie kamen und in den Flammen den Tod fanden.
    Der Handelsbeauftragte erkannte die Zeichen der Stunde und reiste noch in der gleichen Nacht aus Burbai ab. Trotz seines Diplomatenpasses, der ihm Immunität garantierte, wurde er am Stadtrand von Legionären aufgehalten und bis auf die Haut durchsucht. Er hatte das ungute Gefühl, daß er die Kontrolle nicht überlebt hätte, wären der Film oder die Abzüge bei ihm gefunden worden.
    Doch die hatte er in weiser Voraussicht schon am Nachtmittag mit Sonderboten zum nächsten Hafen geschickt, von wo sie nach Unsland gebracht werden sollten. In der Stadt verblieben waren nur die Abzüge, die er mit ins Zeitungsgebäude genommen hatte.
    *
    Wenige Wochen später wurden alle Handelsvertretungen Unslands weltweit geschlossen. Der Allvater persönlich bezeichnete sie als »Horte der Spionage«. Zwar durften die Schiffe Unslands weiterhin die Häfen der Kirchenlande anlaufen, doch die Geschäfte gingen deutlich zurück.
    Denn im Herrschaftsbereich der Kirche - der bis auf Unsland und das ölreiche Protektorat Daibu mittlerweile ganz Midgard umfaßte - war eine neue politische Kraft aufgetreten, die sich »Naturbewegung« nannte und gegen »luftverpestende« Industrie und Produkte der Mannen ebenso wetterte wie gegen deren »Rassismus«, da sie nach wie vor das Gesetz befolgten, das allen Nichtmannen verbot, ihren Fuß auf den Boden des Inselkontinents zu setzen.
    Fast zweitausend Jahre lang hatten die Mannen keinen Krieg mehr führen müssen, obwohl Midgard durchaus keine friedliche Welt gewesen war. Aber in Unsland waren sie mehr oder weniger unangreifbar gewesen - die zahlreichen Kriege, die die Kirche des Einen Gottes geführt hatte, um Midgard unter ihrer Herrschaft zu vereinen, hatten ihre Heimat niemals erreicht.
    Sie waren friedlich geworden und hatten gerade genug Kriegsschiffe gebaut, um ihre Handelsflotte und Unslands Freiheit zu schützen.
    So wurden sie völlig überrascht, als eine große Armee der Braunen mit Waffen über Daibu herfiel, die die Welt bisher noch nicht gesehen hatte: Giftgas und rollende Ungetüme aus Metall - Panzerkampfwagen! Die nur mit Gewehren und leichter Feldartillerie ausgerüsteten Schutztruppen wurden nicht nur überrascht, sondern auch überrannt und in der Folge vollständig aufgerieben.
    Unsland war von der Versorgung mit Benzin abgeschnitten, während sich der amtierende Allvater als Befreier der Welt vom Rassenwahn und Kolonialdünkel der Mannen aufspielte. Daß es den Eingeborenen Daibus nach ihrer Befreiung vom »Joch der Rassisten« wesentlich schlechter ging als zuvor, da ihnen die Kirche im Gegensatz zu den Mannen nichts für das Öl zahlte, das sie hier weiterhin aus dem Boden pumpte, interessierte niemanden.
    Doch die Mannen reagierten auf diese Herausforderung anders, als es die Kirchenfürsten geplant hatten. Auf Unsland, das immer noch von Rat und gewähltem König regiert wurde, war man sich einig, daß hinter der plötzlichen Aggressivität der Braunen die Fremden stecken mußten - die Nidhöggr.
    Wissenschaft, Industrie und Technik nahmen einen enormen Aufschwung, als die Mannen erkannten, daß sie aufrüsten mußten. Denn ihre Spione, die sie mittlerweile in großer Zahl aussandten (natürlich stets braungeschminkt), meldeten den Bau zahlreicher Kriegsschiffe in den Häfen des kirchlichen Reiches.
    Und dann kam der Tag, an dem ein gewaltiges gepanzertes Kriegsschiff mit schweren

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