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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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kleinen Einheit unsländischer Widerstandskämpfer, den Hafenkommandanten von Hanebo zu entführen. Der war wie alle hohen Beamten dieser Zeit direkt vom Amt des Allvaters in Burbai eingesetzt worden.
    Die Rebellen planten, ihn erst ausführlich zu verhören und dann gegen ein paar der ihren auszutauschen, die den Kirchenschergen in die Hände gefallen waren.
    Man wollte von dem Mann wissen, in welchem Verhältnis Kirche und Nidhöggr standen. Er kannte das Wort nicht - und als man es ihm erklärte, fiel er tot von seinem Stuhl.
    Ein zu der Untergrundgruppe gehörender Arzt sezierte den Mann - und er fand einen Flicken fremden Gewebes auf seiner Hirnrinde.
    *
    »Das typische Implantat der AIn«, rief Magnus Wittmann überrascht aus. »Das hätte ich mir denken können! Die in der Kirche organisierten Lakaien wollten euer Volk beseitigen, weil ihr als Träger unserer Gene genauso immun gegen die Implantate wart, wie wir es sind. Deshalb setzten sie alles daran, daß es auch in eurem Land zur Völkervermischung kam .«
    »Das dachten auch einige von uns«, erklärte Merkulf skeptisch, »aber die Kirche hatte die Vermischung aller Völker schon zweitausend Jahre zuvor gepredigt, als es noch keine Nid... AIn auf Midgard gab! Welchen Grund sollte sie denn damals gehabt haben ?«
    »Denselben wie manche nachweislich implantatfreien linken Politiker auf der Erde, denen die einheimische Bevölkerung zu konservativ war, um ihren wirren Ideen zu folgen, und die deshalb massiv auf das sogenannte social engineeringsetzten, um sich das Volk zu erschaffen, das sie haben wollten, wenn das vorhandene nicht bereit war, ihnen auf ihrem Irrweg zu folgen.« Thulemarschall Bittrich sprach voller Bitterkeit.
    Manfred Behrens legte die Stirn in Falten, sagte aber nichts. Er wußte von Magnus, daß der Marschall, der sich in seiner Freizeit gern mit zeitgeschichtlichen Themen befaßte, vor wenigen Wochen ein kritisches Buch über den ehemaligen britischen Ministerpräsidenten Blair und dessen Verhältnis zur PIU,der »Denkfabrik« der britischen Labour-Partei,gelesen hatte.
    »Laß mich raten: Niemand wollte die Wahrheit über die Implantatträger wissen«, sagte Wittmann.
    »Das ist richtig«, entgegnete Brundalfssun. »Es war, als hätte man die Wogen des Meeres mit dem Schwert teilen wollen: Die Untergrundkämpfer kannten die Wahrheit, doch niemand wollte sie hören. Und es wurde noch schlimmer: Mit immer neuen >Reformen< wurde unser Schulsystem gezielt zerstört, aus den Universitäten des Landes, die einst ein Hort des Wissens und der Forschung gewesen waren, machten aufmüpfige Studenten >Zentren der Kritik<, an denen nicht mehr gearbeitet, sondern nur noch das >richtige Bewußtsein< demonstriert wurde. Plötzlich galten nicht mehr Wissen und neue Erkenntnis als erstrebenswerte Ziele, sondern >soziale Kompetenz<. Die braunen Kirchenbrüder - und -Schwestern, das war ihnen wichtig! - zerschlugen unsere jahrtausendealten bewährten Traditionen, um so unser Volk zu zerschlagen, und viele von ihnen erkannten zu spät, was für einer dreisten Lüge sie aufgesessen waren. Denn eine Reihe von Jahren später mußten sie den Preis für ihren Sieg über uns bezahlen, und der sollte verdammt teuer für sie werden. Jetzt erst sehnten sich die Klügeren unter ihnen nach den Mannen zurück, die allein in der Lage gewesen wären, sie vor den dämonischen AIn zu beschützen - doch nun gab es nicht mehr genug von uns, die für sie hätten kämpfen können...«
    *
    Unsland war zu einer dem Einen Gott wohlgefälligen Provinz geworden. Ganz Midgard hörte nun auf die Worte des gütigen Allvaters, so wie der auf die Worte der AIn hörte, die ihn über das Implantat in seinem Kopf kontrollierten.
    Auch auf dem einst so stolzen Inselkontinent standen nun überall die Abbilder des Affengottes.
    Jahrzehnte waren vergangen, und nur wenige Mannen hatten sich noch ihre Identität bewahrt. Den braunhäutigen Gläubigen aber, die praktisch alle den einst von Baragg geforderten und zum Glaubenssatz erhobenen Zustand der idealen Vermischung erreicht hatten, gaukelten die von den AIn gesteuerten Priester vor, im höchsterreichbaren Glück zu leben, obwohl die Wissenschaft sich nicht mehr weiterentwickelte und auch das Wirtschaftsleben stagnierte. Doch wer immer schon wenig gehabt hatte, der war auch mit wenig zufrieden.
    Das änderte sich allerdings, als die ersten Armeen ausgehoben wurden, um durch das »Portal der Gottesfreunde« zu gehen, wie man den leuchtenden

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