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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ist Zeit."
    Sie verließen das Cafe und gingen zu Fuß durch die kalte Morgenluft. Einzelne Schneeflocken wurden vom Wind durch die Straßen geweht. Der Himmel war ebenso grau wie der Asphalt.
    General Simak kannte Alexander, weshalb er und David ohne Probleme einen Termin bekamen. Im spartanisch eingerichteten Büro des Generals setzten sie sich zusammen mit ihm an einen Holztisch und erzählten ihre Geschichte. Hauptsächlich berichtete Alexander über die Ereignisse, David äußerte sich nur, wenn er direkt angesprochen wurde.
    Stunden verbrachten sie in dem kleinen Büro, sprachen mit dem General und einigen eilig herbeigerufenen Physikern und Psychologen. Die ganze Zeit über wirkte David, als interessiere ihn kaum, was um ihn herum geschah.
    „Ich werde Oberst Pynsenyk hierher bestellen", sagte Simak, als sie wieder allein waren. „Er soll sich zu den Vorwürfen äußern."
    „Heißt das, Sie glauben uns?", fragte Alexander.
    Der General lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. Er hatte schütteres graues Haar. Seine Uniform spannte sich über seinem Bauch. „Sie wissen, dass ich Ihre Arbeit immer geschätzt habe, Major", begann er, „aber dieses Mal haben Sie sich vielleicht übernommen."
    Er deutete mit unmissverständlicher Geste auf die Tür. „Ich muss ein paar Telefonate führen."
    „Wir warten draußen." Alexander stand auf und verließ mit Dadas Büro. Der Gang, in dem sie standen, war leer. Hinter einigen Türen hörte man das Klicken von Computertastaturen und leise Stimmen. Es gab keine Stühle, also setzte sich Alexander auf den Linoleumfußboden.
    „Danke für die Unterstützung", sagte er sarkastisch. „Du hast mir da drinnen wirklich sehr geholfen."
    David zog die Knie an und schlang seine Arme darum, als wolle er sich wärmen. Alexander bereute seine Worte, als er den verlorenen Ausdruck in Davids Gesicht sah. „Hör zu", sagte er leiser, „ich weiß, dass du dir große Sorgen um deine Eltern machst. Aber du musst dich an die Vorstellung gewöhnen, dass sie tot sein könnten."
    Oder Schlimmeres, fügte er in Gedanken hinzu.
    David schüttelte den Kopf. „Ich weiß, wie unwahrscheinlich es ist, dass sie die ganze Zeit über in der Zone überlebt haben könnten, aber ich habe immer gefühlt, dass sie noch dort sind."
    „Und jetzt glaubst du, dass sie sich verändert haben, dass sie wie der Lehrer geworden sind?", fragte Alexander.
    „Ja ... vielleicht." David fuhr sich müde mit der Hand über die Augen. „Was weiß ich ..."
    Wenn man wie Marinin seit über zwanzig Jahren bei der Polizei war, spürte man, wenn jemand etwas zurückhielt. So stark David das Ungewisse Schicksal seiner Eltern auch mitnehmen mochte, seine Gedanken kreisten um etwas anderes.
    „Was ist los?", fragte Alexander leise. „Was beschäftigt dich so?"
    „Nichts."Davids Stimme verriet die Lüge. Er stand auf und begann unruhig im Gang auf und ab zu gehen. „Wieso sollen wir hier eigentlich warten? Die werden uns doch nur verhaften, wenn sich rausstellt, dass wir Recht haben."
    Vor Simaks Bürotür blieb er stehen. „Und gegen das, was in der Zone passiert, kann ein General sowieso nichts machen."
    „Wieso nicht?"Alexander blieb sitzen und sprach betont gelassen. „Gegen das ukrainische Militär haben auch die Wissenmit ihren Zombie-Wächtern keine Chance, oder?"
    David schwieg.
    Alexander stand auf und trat neben ihn. „ Oder? ", wiederholte er schärfer.
    „Es geht um mehr als diese Experimente." David atmete tief durch. „Wenn ich in der Zone bin, kann ich es spüren. Etwas durchsetzt dieses Gebiet, etwas Fremdes und ... Unbegreifliches."
    Er zögerte, suchte nach den richtigen Worten. „Es ist wie ein Virus, das alles infiziert. Die Bäume, das Gras, sogar die Luft. Es kriecht in den Körper und vergiftet den Geist. Wenn man sich darauf konzentriert, beginnt man durch die Welt hindurchzublicken und das zu sehen, was hinter ihr lauert."
    Er schluckte. Alexander wagte es nicht, nachzuhaken, wollte den plötzlichen Redefluss nicht bremsen.
    David räusperte sich. „Letzte Nacht, als wir Hagenbeck trafen, sah ich dieses Etwas in ihm. Es sah aus wie ein dunkler Schemen, der ihn umgab. Und als ich an mir selbst hinunterblickte, sah ich es auch ... so als wären Hagenbeck und ich ein und dasselbe."
    Er brach ab und schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht erklären."
    „Du machst das gut", sagte Alexander. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn Davids Schilderung verunsicherte.
    Der

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