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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zu tun haben will, sonst würde er nicht vor ihnen in den Wald flüchten."
    Er streckte den Arm aus und zeigte in Richtung der Schmuggler. Ihren dunklen Schatten entsprangen inzwischen fahle Lichtlanzen, die kreuz und quer durch die Nacht stachen. Den Flüchtenden selbst sah Marinin nicht, aber sein Kompagnon besaß ja auch die jüngeren Augen.
    „Der Kerl trug normale Straßenkleidung und kam aus Richtung des Kraftwerks", erinnerte er sich. „Ich glaube, es könnte interessein, sich mal mit ihm zu unterhalten."
    David stimmte dem ohne Vorbehalt zu. Gemeinsam machten sie sich auf, den Wald vor den anderen zu erreichen. Da David die Minen instinktiv umging, kamen sie auch viel schneller voran.
    Nur wenige hundert Meter von den Schmugglern entfernt, zogen sie im Schutz der Nacht vorbei und erreichten die Baumgrenze als erste. Durch dicke Stämme und Unterholz gedeckt, stießen sie rasch nach Norden vor, um dem Flüchtenden den Weg abzuschneiden. David lotste sie mit traumwandlerischer Sicherheit.
    Dunkelheit schien für ihn kein Hindernis zu sein.
    „Da vorne ist jemand", flüsterte er und blieb stehen.
    Leises Laubrascheln und ein knackender Ast bestätigten seine Worte. Ob das wohl der Flüchtige war? David schien es zu glauben, denn er knipste seine Taschenlampe an. Ihr Licht fiel auf einen Mann, der sich mit seiner leichten Sommerjacke in einem Haselnussstrauch verhakt hatte.
    „Stehen bleiben!", rief Alexander Marinin und hob das russiSturmgewehr. „Keinen Schritt weiter!"
    Der Mann schloss schicksalsergeben die Augen. David und Marinin schlössen sofort zu ihm auf und nahmen ihn von zwei Seiten in die Zange.
    „Major Marinin, Abteilung für Schwerkriminalität, Tscherno", stellte sich der Beamte vor.
    „Sie sind von der Polizei?" Der Fremde riss erfreut die Augen auf. „Ist das wahr?"
    Marinin bestätigte es, drängte aber gleichzeitig darauf, dass sie sich weiter absetzten. Der Fremde, der sich als Vadim Bessmerty zu erkennen gab, war damit einverstanden.
    Erneut übernahm David die Führung. Sie kamen gut voran. Geschickt glitten sie durchs Dickicht, ohne die Taschenlampe zu benutzen.
    Ihre Verfolger traten weit weniger elegant auf. Mit brachialer Gewalt stürmten die Ersten durchs Unterholz.
    „Schneller", forderte Marinin. „Oleg und seine Kerle sitzen uns im Nacken."
    „Oleg, der Schmuggler?", fragte Vadim Bessmerty, bevor er erklärte: „Nein. Sehen Sie sich doch die ungelenken Bewegungen an. Das sind Angehörige der neuen Wächterspezies."
    David und der Major hielten inne, um Vadims Aussage zu überprüfen. Der Physiker hatte Recht. Die im Mondlicht sichtbar werdenden Silhouetten traten tatsächlich ein wenig tapsig auf und waren nur mit Knüppeln und Steinen bewaffnet. Erst jetzt wurde ihnen klar, dass zwei verschiedene Gruppen keilförmig in den Wald vorstießen.
    Herrje. Das wurde ja immer schlimmer.
    „Wächterspezies?", fragte David, während sie weitereilten. „Gehören die zum Personal des Kraftwerks?"
    „Nein, zu den unterirdischen Laboratorien", gab Vadim unumzu. „Ihr müsst mir helfen, aus der Zone herauszukommen. Ich brauche unbedingt Kontakt zur internationalen Presse. Professor Dobrynin muss gestoppt werden, bevor seine Experimente alle ins Verderben reißen."
    Dobrynin! Schon wieder dieser Name. Endlich kam ein wenig Licht ins Dunkel.
    Marinin brauchte nicht einmal nachzuhaken, Vadim sprudelte von ganz alleine los. Abgehackt und in sprunghaften Sätzen erzählte der Wissenschaftler von geheimen Waffenforschungen, die PSI-Kräfte wie Telepathie und Teleportation zu nutzen versuchten. Gravitationsminen waren in diesem Zusammenhang nur das Abfallprodukt einer sehr viel weiter gehenden Forschung.
    Das Verschwinden des Touristenbusses erschien plötzlich in einem ganz neuen Licht. Major Marinin wollte gerade eine entsprechende Frage stellen, als nur wenige Dutzend Meter entfernt Schüsse erklangen.
    Die Salve aus dem Sturmgewehr galt wohl allen dreien, doch nur Vadim Bessmerty riss die Arme in die Höhe. Getroffen sank er zu Boden.
    Marinin schoss in Richtung des verlöschenden Mündungsfeuers, bevor der Gegner die Position wechseln konnte. Ein gequälter Aufschrei besiegelte den Treffer. Sekunden später stolperte der Schütze aus der Deckung hervor und brach, aus mehreren Wunden blutend, zusammen.
    Rasch hockten sie sich neben Vadim. Während David die Umgebung sondierte, untersuchte der Major den Verletzten.
    Für den Physiker kam jede Hilfe zu spät.
    „Warnen Sie die

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