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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hinten in die Nieren. David ignorierte den flammenden Schmerz, der ihm bis in den Brustkorb schoss. Er durfte jetzt nicht einknicken, sondern musste unter alle Umständen an das Waschzeug in seiner Zelle gelangen. Gleichmütig lief er weiter, in der wohltuenden Gewissheit, dass ihn das Tempo weniger aus der Puste brachte als seinen Peiniger.

 
    2.
     
    In dem Fach für die Hygieneartikel lagen zwei Stück weiße Kernseife. David ließ das gebrauchte, bereits um die Hälfte geschrumpfte Stück liegen und griff nach dem brandneuen, das zwar an einem Ende etwas angeschlagen aussah, aber ansonsten noch seine jungfräulich eckige Form besaß. Danach nahm er sein Badetuch und trat wieder vor die Zelle.
    Krol, der schon ungeduldig wartete, gab ihm den Weg frei. Um zur Gemeinschaftsdusche zu gelangen, mussten sie einen Stock tiefer gehen und in den benachbarten Trakt wechseln. Auf dem Weg dorthin lagen drei Sicherheitsschleusen, die der Wärter, der ihm die ganze Zeit keinen Zentimeter von der Seite wich, mit seinem Schlüsselbund öffnete.
    Im Umkleideraum warteten fünf weitere Gefangene, für die sich ebenfalls Besuch angemeldet hatte. Unter ihnen befand sich auch Sergiuz, dazu ein fast zwei Meter großer Neuzugang, den David noch nie zuvor gesehen hatte. Die übrigen Häftlinge waren ebenfalls als Einzelgänger einzustufen. Keiner von ihnen gehörte einer Gruppierung an, die einen nennenswerten Machtfaktor innerhalb der Knasthierarchie darstellte.
    Seltsamer Zufall.
    Alle waren bereits nackt und traten ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Es war offensichtlich, dass sie auf David warten mussten, trotzdem murrte niemand, als er eintrat. Die meisten wichen seinem Blick sogar aus oder sahen stur zu Boden. Nicht mal Sergiuz nutzt die Gelegenheit, um Stimmung gegen ihn zu machen.
    Auch ohne das Pochen in seinem Hinterkopf hätte David gewusst, das irgendetwas vor sich ging. Behutsam legte er Seife und Handtuch auf einer Holzbank ab und zog sich aus.
    „Wer hat sich denn so überraschend bei dir angemeldet?", fragte er Sergiuz. „Deine Freundin?"
    Der Angesprochene murmelte nur etwas Unverständliches und sah betreten zur Seite. Nicht mal ein „Das geht dich einen Scheißdreck an!" brachte er über die Lippen.
    Sobald David mit der Seife bereitstand, erhielten alle den Befehl, durch einen ziegelrot gefliesten Gang nach nebenan in den Waschraum zu gehen. Zuerst ordneten sich alle perfekt in Reih und Glied ein, doch hinter David entstand plötzlich Unruhe. Bei einem Blick über die Schulter sah er, dass der unbekannte Hüne sich direkt hinter ihn quetschte, ohne dass einer der drei Aufseher Anstalten machte, wegen des Gedränges einzuschreiten.
    „Nur die Ruhe, Plichko", mahnte Krol lahm. Das war alles.
    Da wusste David, mit wem er es zu tun bekommen würde.
    Die Uniformierten begleiteten sie bis in den Nassbereich, der aus einer einfachen Ablaufrinne und zweimal fünf sich gegenüberliegenden Plätzen bestand. Unter den direkt aus den Wänden ragenden Duschköpfen gab es je eine Mischbatterie, mit der sich die Wassertemperatur individuell einstellen ließ - der einzige Luxus, der den Gefangenen zugestanden wurde.
    „Los geht's", befahl Krol. „Schrubbt euch anständig sauber, und vor allem den Pipimann putzen. Ihr wisst ja, wie das geht."
    Er lachte als Einziger über seinen immer gleichen Scherz, den nur er allein witzig fand. Das war nichts Neues. Neu war hingegen, dass keiner der Aufseher am Durchgang stehen blieb, sondern sich alle drei wortlos nach nebenan verzogen.
    Die meisten Gefangenen sahen einander unsicher an und legten ihr Seifenstück in die dafür vorgesehene Wandmulde. David behielt seines in der Hand, während er sich nach seinem ungebetenen Hintermann umsah.
    Aus der Nähe betrachtet wirkte Plichko noch furchteinflößender. Er war ein wahrer Koloss mit mürrischem Gesicht, der sein Haar zu beiden Seiten des Schädels abrasiert hatte. Nur ein fünfzehn Zentimeter breiter Streifen borstigen, dunkelblonden Haares zog sich von der Stirn bis in den Nacken. Mit einer solchen Kombination aus Statur und Frisur liefen normalerweise nur Berufscatcher herum - oder eben Knackis, die ihren Mitgefangenen regelmäßig das Leben schwer machten. Die Tätowierungen auf seinen Oberarmen wirkten allerdings nicht selbst gemacht, sondern waren sauber gestochen. Eine zeigte ein auf der Spitze stehendes Breitschwert, das von einer Schlange umwunden wurde.
    Knastmotive sahen für gewöhnlich anders aus.
    Was dem Kerl

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