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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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jemals zuvor. Welche Möglichkeiten ihm wohl offenstanden, wenn erst einmal David Rothe seinen Platz in diesem Verbund eingenommen hatte?
    Dobrynin spürte Allmachtsfantasien in sich aufsteigen, die ihn stärker berauschten als jedes Kokain. Sein alter Traum, die weltweite Telesuggestion, war endlich zum Greifen nah. Wer wollte ihm noch widerstehen, wenn er erst begann, das volle Potenzial seiner neuen Möglichkeiten auszuschöpfen?
    Mit einer herrischen Geste bedeutete er Jiiri Rebrow und den anderen Hilfskräften, dass sie sich von der Anlage entfernen konnten. Dobrynin wollte allein mit seinem Triumph sein. Die Männer beeilten sich, seinem Wunsch zu folgen. Schließlich verspürte niemand Lust, Boris Kochows Schicksal zu teilen. Ab und zu war es ganz gut, einen Untergebenen zum Agenten zu machen. Das stärkte die Disziplin der anderen.
    Als er endlich für sich allein war, strich der Professor versonnen über den Metallrand der Schnittstelle. Er freute sich schon auf den allumfassenden Blick in die Zone, auch wenn dort sicher noch das Chaos regierte. Aber was machte das schon? Militär und Stalker hatten sich gegenseitig dezimiert, und der Blow-Out hatte sicher noch weitere Opfer gefordert.
    Dadurch hatten seine Agenten mehr Zeit, sich um wichtigere Dinge zu kümmern. Etwa neue Artefakte bestimmen und sammeln, damit er die Auswahl seiner Möglichkeiten erweitern konnte.
    Zuerst musste er aber die Höhe der Verluste feststellen. Das Prickeln, das ihn durchzog, als er die Hand in die Schnittstelle führte, war noch intensiver als gewohnt. Rasend schnell tauchte er in das Netzwerk ein und rief die Berichte der verschiedenen Symbionten ab.
    Namen, Daten und Lageeinschätzungen rauschten an ihm vorüber. Allein bei dem Gefecht im Wächtercamp war ein halbes Dutzend seiner Agenten gefallen. Feist, Getman, Spoiler, Vadim, Doppelkinn und andere. Ihr Verlust schmerzte wenig, sie waren alle austauschbar.
    Vor allem jetzt, nach dem Anstieg der Macht.
    Dobrynin rief einen nach dem anderen ab, das gehörte zu seiner Routine. Danach wollte er sich Marionetten wie General Simak zuwenden, bei denen er auf den Symbionten verzichten musste. Bei ihnen würden seine neuen Möglichkeiten der Telesuggestion Wunder wirken.
    Der Professor war so voller Vorfreude, dass er beinahe die beiden Abgänge in unmittelbarer Nähe des Kraftwerks übersehen hätte. Abrupt hielt er inne und ließ sich die letzten Eindrücke der beiden Toten noch einmal zeigen. Dass sie erst vor wenigen Minuten umgekommen waren, war schon beunruhigend genug. Dass er aber auch noch einen als tot eingestuften Agenten vor ihnen herumtanzen sah, der stolz seinen zerstörten Symbionten präsentierte, alarmierte Dobrynin aufs Höchste.
    Mit verärgerter Miene sah er sich die Daten des Agenten an, der unter der Bezeichnung „Igel" lief. Ausgerechnet der Mann, der ihm David Rothe bringen sollte.
    Dobrynin spürte die Gefahr, die sich zusammenbraute. Darum zögerte er nicht lange, sondern fällte sofort eine Entscheidung.
    Sämtliche Monolith-Stalker rund um das Kraftwerk wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

VOR DEM KRAFTWERK
    Aus ihrem Versteck heraus beobachteten sie, wie der letzte bewusstlose Agent auf die Lkw-Ladefläche gewuchtet wurde. Wenn man den leise hingemurmelten Flüchen von Mirsowsk Glauben schenken durfte, handelte es sich dabei um einen Mann namens Strelok, der sich der Gehirnwäsche besonders stark widersetzt hatte. Trotzdem trug er nun einen Symbionten und wurde mit den anderen hinaus in den Kordon geschafft.
    David sah dem schweren Fahrzeug, das langsam hinter der Umzäunung verschwand, grübelnd nach. Falls der Plan des Majors aufging, würden Strelok und die anderen aufwachen, ohne jemals zu erfahren, was es mit der Tätowierung an ihrem Arm auf sich hatte. Falls sie jedoch scheiterten, würde alles weitergehen wie bisher. Oder sogar noch schlimmer kommen.
    ,,Von hier aus hast du ein sehr gutes Schussfeld", wandte sich Marinin an Igel. „Mit den beiden Sturmgewehren der Toten kommst du locker bis zum Eingang von Block III, kannst uns also gut unterstützen, falls etwas schiefgehen sollte. Wenn die Kerle anfangen, sich auf dich einzuschießen, verschwindest du mit dem Hund, verstanden? Brauchst du noch eine Granate, um den Rückzug zu decken?"
    Er zog eine der F-1-Granaten hervor, mit denen er sich im Hubschrauber eingedeckt hatte. Igel schüttelte allerdings den Kopf. Handgranaten flößten ihm mehr Furcht ein, als er sich Nutzen von ihnen

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