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Star Force (German Edition)

Star Force (German Edition)

Titel: Star Force (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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oder Tentakel haben, mit denen sie ihre Geräte bedienen."
    Aus dem Empfänger klang ein kurzes, gequältes Lachen.
    "Wenn es so einfach wäre, ständen wir hier nicht so ratlos 'rum", versuchte Terkins dem Kommandanten sein Dilemma zu erklären, "Die haben hier alles regelrecht zu Schlacke verbrannt, was uns Aufschluss über ihr Aussehen geben könnte. Alle Bedienungsanlagen oder Steuergeräte sind zusammengeschmolzen worden. Und den Rest der nicht lebensnotwendigen Einrichtung haben sie wohl in den Konverter ihres Antriebes geworfen. Das müssen verdammt schlaue Leute sein. Die haben sogar sämtliche Beschriftungen im gesamten Schiff entfernt. Jetzt stehen wir hier vor einer Sammlung von verschiedensten Lebewesen und haben nicht die geringste Ahnung, welche davon zur Besatzung dieses Schiffes gehören."

    "Das darf doch einfach nicht wahr sein!" schimpfte Ridey wütend, "Seit fast 200 Jahren interstellarer Raumfahrt treffen wir zum ersten Mal auf fremde raumfahrende Intelligenzen - und dann können wir sie nicht einmal identifizieren, obwohl sie direkt vor unserer Nase sitzen."
    "Vielleicht könnten wir sie zwingen, sich uns zu erkennen zu geben", meinte Major Thomsen, "Wenn wir die Käfige öffnen, müssen sie irgendwie reagieren."
    "Warum sollten sie das?" wollte Thea Vardenis wissen.
    "Laut Terkins’ Bericht herrscht an Bord des Fremdraumers Vakuum - außer in diesen Glaskäfigen", erklärte der 1.Offizier, "Die Fremden haben ja sogar ihre Bordatmosphäre entweichen lassen, damit wir nicht feststellen können, welches Gasgemisch sie für ihre Lungen brauchen. Wenn wir die Käfige öffnen, müssen sie sich zu erkennen geben, sonst werden sie ersticken."
    "Das wäre Mord!" empörte sich die Leutnantin, "Wir haben keinen Grund, diese Wesen umzubringen. Schließlich haben sie keinerlei feindselige Absichten gezeigt. Sie haben sich ja nicht einmal gegen unseren Angriff gewehrt."
    "Vermutlich liegt das einfach nur daran, dass sie keine Waffen haben, mit denen sie sich hätten wehren können", meinte Oberst Ridey, "Aber was sollen wir denn sonst tun? Etwa so lange warten, bis sie das Versteckspiel aufgeben und von sich aus mit uns Kontakt aufnehmen?"
    "Können wir das Schiff nicht einfach mit zum nächsten Außenposten schleppen?" fragte Leutnant Larssen.
    "Als Offizier der Raumgarde müssten Sie eigentlich wissen, dass wir kein anderes Schiff durch den Hyperraum schleppen können", hielt der 1.Offizier dagegen, "So weit ist unsere Technik leider noch nicht. Und für einen Flug mit Normalantrieb sind wir einige hundert Lichtjahre zu weit vom nächsten Stützpunkt entfernt. Die Flugdauer würde unsere Lebenszeit um ein Vielfaches überschreiten."
    "Haben Terkins Leute denn gar keine Anhaltspunkte über die Identität der Fremden gefunden?" fragte die Vardenis.
    "Nein", antwortete der 1.Offzier, "Sie haben zwar so etwas wie Unterkünfte gefunden, aber auch dort wurden alle Einrichtungen und Utensilien vernichtet. Wir wissen nicht einmal, ob die Fremden so etwas wie einen Hintern haben, mit dem sie sich auf einer Sitzgelegenheit niederlassen könnten. Wir wissen überhaupt nichts."
    "Wurde das Flottenoberkommando schon informiert?" wandte sich Ridey an die Leiterin der Funkzentrale, die gerade den Konferenzraum betrat.
    "Ja, wir haben einen Interdim-Funkspruch abgestrahlt", antwortete die Leutnantin Marion Shennon, "Wir haben alle Informationen durchgegeben, die uns derzeit bekannt sind. Aber mit einer Antwort können wir frühestens in fünf Tagen rechnen."
    "Also dann", entschied der Kommandant, "Irgendwie müssen wir ja mal weiterkommen. Ich sehe keine andere Möglichkeit, um die Identität der Fremden herauszufinden: Terkins soll die Käfige öffnen lassen!"

    Niemand konnte später genau sagen, was sich an Bord des Dreikugelschiffes abgespielt hatte, als die Soldaten des Enterkommandos die Käfige mit den darin befindlichen Lebewesen öffneten.
    Irgendwie waren die Verschlussmechanismen der Käfige mit einer Art Selbstvernichtungsautomatik gekoppelt gewesen, die durch das Öffnen dieser Verschlüsse aktiviert worden war.
    Das Dreikugelschiff wurde plötzlich von mehreren schweren Explosionen erschüttert, wobei vier Soldaten der Raumlandetruppe umkamen.
    An mehreren Stellen wurde die Außenhülle des Raumschiffes durch die Wucht der Explosionen regelrecht zerfetzt, als bestände sie nur aus dünnem Papier.
    Hauptmann Terkins und seine überlebenden Infanteristen kehrten fluchtartig an Bord der LEONIDAS zurück, dann

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