Star Force (German Edition)
gekommen waren. Also hatte Blaide einen Kurs gewählt, der die ARANTA zunächst zu einem entlegenen Sektor des rodalischen Machtbereiches brachte, der abgewandt vom Föderationsgebiet gelegen war. Von diesem zweiten Ausgangpunkt aus führte der Kurs des Fernaufklärers tiefer in den von den Rodalern kontrollierten Sternhaufen M-57 hinein. Dann wurde der Kurs der ARANTA abermals geändert und führte wieder nach außen zum Rand des Sternhaufens, mit dem unscheinbaren CARON-System als Ziel, welches die ARANTA auftragsgemäß unter die Lupe nehmen sollte.
Der Geheimdienst hatte Hinweise erhalten, dass in diesem System etwas vorging, das von großer Wichtigkeit für die Rodaler sein sollte.
Blaide war fest davon überzeugt, dass seine Ortungssysteme denen der Rodaler weit überlegen waren. Und da seine Ortungsanlagen noch kein einziges rodalisches Schiff erfasst hatten, glaubte er, dass er sich noch immer unbemerkt auf das CARON-System zubewegte.
Dann fand Commodore Blaide genau das, wonach er gesucht hatte.
Schlagartig wurden die Ortungsanlagen durch Unmengen von Messdaten überflutet, die von den Computern blitzschnell ausgewertet wurden.
Das gesamte CARON-System war eine gigantische Raumwerft rund um einen toten Planeten, auf dem sich eine gewaltige Anzahl von Produktionsanlagen befand. In diesem System hielten sich mehr Kampfraumschiffe auf, als der terranische Geheimdienst für das gesamte rodalische Imperium geschätzt hatte.
In diesen Minuten hätte Commodore Blaide sofort die Ortungsgeräte abschalten und sich schleunigst aus dem Staub machen müssen. Er hatte bereits wesentlich mehr als alle anderen Aufklärungsschiffe der Föderation in Erfahrung gebracht. Wäre er sofort geflohen, hätte die ARANTA wahrscheinlich entkommen können.
Aber Commodore Blaide glaubte noch mehr Informationen sammeln zu müssen und ließ sein Schiff stattdessen mit abgeschaltetem Antrieb weiter in das CARON-System hineintreiben.
Doch dann wurden sie entdeckt.
Als die Ortungsbildschirme aufleuchteten und alle Alarmsirenen auf einmal losheulten, hatte sich die ARANTA bereits viel zu weit vorgewagt.
Der Commodore erfasste trotz seiner Überraschung die Situation sofort: Von steuerbord näherte sich ein von zwei Zerstörern angeführter Schwarm von Abfangjägern, auf der Backbordseite aktivierten drei Kreuzer ihre Triebwerke und nahmen Kurs auf die ARANTA, von vorn kam ein großes Schlachtschiff mit mehreren Begleitfregatten direkt auf sie zu.
Die Druckstrahltriebwerke der ARANTA flammten auf, beschleunigten das Schiff und brachten es in eine extrem enge Kreisbahn, die es wieder aus dem CARON-System hinausführte.
Blaide und seiner 30-köpfigen Besatzung wurden einige Minuten der Hoffnung geschenkt, denn zunächst sah es so aus, als könne die ARANTA doch noch entkommen. Schließlich gehörten die Fernaufklärer der terranischen Raumgarde zu den schnellsten Raumschiffen im Unterlichtflugbereich.
Der Commodore hoffte, dass er noch rechtzeitig genug Geschwindigkeit erreichen konnte, um den Interdim-Antrieb aktivieren zu können und so durch den Hyperraum zu entkommen.
Aber diese Hoffnung war schnell vorüber, als ein Ortungsanalytiker mit vor Aufregung heiserer Stimme meldete, dass sich das große Schlachtschiff von seinen Begleitschiffen gelöst hatte und immer näher an die ARANTA herankam. Das ungewöhnlich schnelle rodalische Schlachtschiff einer bislang unbekannten Baureihe mit unheimlich starken Triebwerken würde sie einholen, bevor der Interdim-Antrieb der ARANTA aktiviert werden konnte. Es gab kein Entkommen mehr.
Commodore Blaide blieb nichts anderes mehr übrig, als sich zu ergeben oder sich einem weit überlegenen Feind zum Kampf zu stellen.
Als er jedoch an die Verhörmethoden der Rodaler dachte, entschied er sich für den Kampf.
--- Theoretisch kann ein kleiner Spatz
einen Falken besiegen … theoretisch ---
Wenige Sekunden außerhalb der Gefechtsreichweite der ARANTA feuerte das rodalische Schlachtschiff seine Hauptbatterien ab.
Turmdicke Ionenstrahlen und eine dichte Salve von Positronengeschossen ließen den energetischen Schutzschirm der ARANTA hell aufglühen und instabil flackern. Dann detonierten drei nukleare Sprengköpfe direkt in der Flugbahn des terranischen Fernaufklärers, dessen Energieschirm unter der Überbelastung zusammenbrach.
Von der ARANTA blieb nur eine sich langsam ausdehnende Wolke aus rotierenden Trümmerteilen, Gasen und radioaktiver Strahlung übrig ...
Dringende Meldung der
Weitere Kostenlose Bücher