Star Force (German Edition)
fächerförmig durch den Raum bewegten und die Abwehrschirme der terranischen Schiffe erbeben ließen.
Für das Auge eines unbeteiligten Beobachters, der das Geschehen aus größerer Entfernung verfolgt hätte, wäre wenig Planung oder System in diesem Kampf zu erkennen gewesen. Das sternenerfüllte Gewölbe des Raumes war von weitem betrachtet wie punktiert von winzigen Funken; blitzende Flammenausbrüche, die schnell aufleuchteten und ebenso schnell wieder verschwanden. Und jedes dieser winzigen Leuchtfeuer war eine todbringende Explosion in der Tiefe des Weltraumes.
Bereits nach wenigen Minuten waren einundzwanzig Nardim-Schiffe und siebzehn terranische Raumkreuzer explodiert oder so schwer beschädigt, dass sie steuerlos im All trieben. Dann fächerte die Formation der Dreikugelschiffe auseinander und begann die Flotte der Föderationsschiffe einzukreisen, die in dichten Pulks operierten, damit sich ihre energetischen Schutzschirme gegenseitig überlappten und so einen größtmöglichen Schutz boten.
Bevor die Nardim-Schiffe jedoch ihr Manöver vollenden konnten, erreichten die Trägerschlachtschiffe ODIN , POSEIDON und MEDUSA sowie fünf weitere Kreuzergeschwader der schnellen Raumverbände das Mindara-System und griffen ohne Verzögerung in den Kampf ein.
Trägerschlachtschiffe waren die größten und stärksten Kampfeinheiten der Föderation, denn jedes dieser gigantischen Raumschiffe führte 6 Korvetten, 200 Raumjäger und 40 Raumbomber in seinem mächtigen Metallkörper mit sich. Schon ein einziges dieser Titanenschiffe verfügte damit über die Kampfkraft einer ganzen Flotte.
Angesichts dieser kampfstarken Armada drehten die Dreikugelschiffe ab und gingen auf Fluchtkurs, um das Mindara-System so schnell wie möglich zu verlassen. Ihre Hyperraumtriebwerke wurden aktiviert und wenige Minuten später war die Nardimflotte verschwunden.
Zurück blieben nur die Schiffe, die so schwer beschädigt waren, dass sie nicht mehr fliehen konnten.
Als mehrere Kreuzer sich den steuerlos treibenden Dreikugelschiffen nähern wollten, um sie für weitere Untersuchungen zu bergen, wurden diese von gewaltigen Explosionen in Stücke gerissen.
Offenbar sorgten von Automaten gesteuerte Selbstvernichtungsanlagen dafür, dass kein Schiff der Nardim in gegnerische Hände fallen konnte.
Die Schlacht im Mindara-System war vorbei.
"Wir haben noch einmal Glück gehabt", meinte der Chef des Sicherheitsdienstes, "Wenn die Raumstreitkräfte nicht in Alarmbereitschaft gewesen wären, hätten wir niemals so schnell reagieren können. Dann wäre die Nardim-Flotte bereits wieder verschwunden gewesen, bevor auch nur ein einziges unserer Schiffe das Mindara-System erreicht hätte."
"Glück nennen Sie das?" widersprach ihm Lordadmiral Hawkstone, "Ein ganzer Planet mit einer Bevölkerung von mehr als 23 Millionen Menschen wurde völlig verbrannt! Von den wertvollen Industrie-Anlagen will ich gar nicht reden. Einen solchen Schlag hat die Föderation seit dem Krieg mit dem rodalischen Imperium nicht mehr hinnehmen müssen!"
"Es hätte noch viel schlimmer kommen können", hielt Jeffrey Hamblin dagegen, "Wenn wir nicht entdeckt hätten, dass die Nardim in Menschengestalt die Führung der ORB übernommen hatten und schon dabei waren, auch die wichtigsten Posten der zivilen Raumflugüberwachung in ihre Hand zu bekommen, wäre es ihrer Angriffsflotte mit Sicherheit gelungen, noch weitere Planeten zu vernichten, bevor wir überhaupt begriffen hätten, was da vorging. Ohne diesen Frederik Pollander wären wir nicht gewarnt worden, und das hätte leicht zur Zerschlagung der ganzen terranischen Föderation führen können. Ich bin nämlich sicher, dass die Nardim noch weitere Angriffsflotten ins Föderationsgebiet geschickt hätten, wenn ihre erste Attacke im Mindara-System auf keinen so starken Widerstand getroffen wäre."
"So gesehen haben Sie natürlich recht", musste ihm der Lordadmiral zustimmen, "Doch angesichts von mehr als 23 Millionen Toten kann ich mich darüber nicht besonders freuen. - Aber was ist eigentlich aus diesem Frederik Pollander geworden? Konnte sein Verschwinden aufgeklärt werden?"
"Man hat ihn in einer Tiefschlafkammer in den unterirdischen Anlagen der ORB gefunden", gab ihm Hamblin Auskunft, "Inzwischen ist er wieder heil und gesund zu seiner Frau zurückgekehrt. Ich habe der Obersten Administration vorgeschlagen, ihn für seine Verdienste in gebührender Weise zu belohnen. Immerhin hat er uns vor einer vernichtenden
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