Star Force (German Edition)
gar nicht, was ich hier sollte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, hier mehr als nur überflüssig zu sein. Und Oberstleutnant Langner, der hiesige Stützpunktkommandant, hatte mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er über die Anwesenheit eines Dezernat-GS-Offiziers nicht besonders erfreut war.
("Na schön",) dachte ich mir, ("dann werd' ich hier eben 'ne ruhige Kugel schieben.")
Der Stützpunkt Makon-24 gehörte zu den sogenannten "verbotenen Welten", deren Existenz von der Föderation strengstens geheim gehalten wurde. Die Koordinaten solcher Welten waren nur wenigen ausgesuchten Leuten bei der Raumgarde und beim Sicherheitsdienst bekannt.
Makon-24 war einer der äußersten terrestrischen Horchposten zwischen dem Ende des Orion-Armes und dem äußeren Rand des Sagittarius-Armes der Milchstraßen-Galaxie.
Mit einer Besatzung von fast dreihundert Menschen war Makon-24 für einen geheimen Außenposten überdurchschnittlich stark besetzt. Ungewöhnlich war auch die starke Bewaffnung mit Raumabwehrgeschützen und Raketenstellungen, die den Planeten zu einer Festung machten. Es gab sogar zwei Transmissionsschleudern, mit denen materielle Objekte - natürlich auch jede Art von Sprengkörpern - durch den interdimensionalen Raum direkt an jeden beliebigen Zielort gesendet werden konnten, dessen genaue Position bekannt und in Reichweite war. Außerdem verfügte der Stützpunkt über vier Geschwader von jeweils zwölf schnellen Raumjägern und zwei Raumkorvetten, die in großen Start-Anlagen unter dem Eis bereitstanden.
Als ich den Kommandanten nach dem Grund dieser verhältnismäßig starken Bewaffnung fragte, erklärte er mir, dass Makon-24 sich bereits innerhalb des Operationsgebietes der Nardim befand.
Nardim-Gebiet!
Das erklärte alles, denn diese Wesen waren das Unheimlichste und Gefährlichste, was menschlichen Raumfahrern bislang in der Galaxie begegnet war. Es waren intelligente Wesen, die nicht nur über eine hoch entwickelte Technologie verfügten, sondern auch in der Lage waren, die Form jedes organischen Lebewesens anzunehmen, nachdem sie das Original getötet und vollständig absorbiert hatten. Die ersten Raumfahrer, die ihnen begegnet waren, waren von den Nardim regelrecht verschlungen und dann kopiert worden. Es war diesen Wesen sogar gelungen, in menschlicher Gestalt bis auf die Erde zu kommen und dort einige hohe Politiker zu "umzuwandeln". Das Erschreckende an einem solchen "Austausch" war, dass mit dem Körper auch das komplette Wissen des "Umgewandelten" übernommen wurde, was den Nardim in die Lage versetzte, unbemerkt an dessen Stelle zu treten. Nicht einmal Familienangehörige waren in der Lage, einen solchen "Austausch" zu bemerken.
Man kann sich vorstellen, welche Gefahr die Nardim für die Welten der Föderation und der anderen Sternenreiche darstellten, und wenn es in der Vergangenheit nicht gelungen wäre, die Nardim mit Hilfe von modifizierten Hirnwellen-Messgeräten zu entlarven, gäbe es bereits keine terrestrische Föderation mehr.
Ein Stützpunkt der Raumgarde im Nardim-Gebiet! Und ausgerechnet hierher war ich geschickt worden? Da steckte doch mit Sicherheit mehr dahinter als nur der routinemäßige Pflicht-Raumdienst!
Als der Alarm ausgelöst wurde, befand ich mich gerade an passender Stelle in der Kommandozentrale. Auf dem Hauptschirm zeigte sich ein kleiner, verwaschen wirkender Fleck, der sich auf das Zentrum des Erfassungsbereiches zu bewegte - ein Raumschiff, das sich mit relativ hoher Geschwindigkeit näherte!
"Kursberechnung!"
Innerhalb weniger Sekundenbruchteile leuchtete eine hellrote Linie auf dem Hauptschirm auf, die den voraussichtlichen Kurs des fremden Raumers anzeigte.
Die Linie endete exakt im Zentrum der Ortungsanzeige - also direkt auf Makon-24 !
"Identifikation?"
"Kein Signal."
"Schiffstyp?"
"Noch nicht erkennbar."
"Sollen wir es anfunken?"
"Nein - erst den Chef fragen, sonst gibt's Ärger."
In diesem Moment tauchte Oberstleutnant Langner in der Zentrale auf.
"Auf gar keinen Fall anfunken!" befahl er, "Sonst weiß jeder in diesem Sektor, wer sich hier auf Makon-24 befindet."
"Fremdraumschiff nähert sich der äußeren Sicherheitszone. Sollen wir es abschießen?"
"Nein. Scannen Sie die Schiffsform und messen Sie seine Energie-Erzeugung."
Ein zweiter Wandbildschirm leuchtete auf und zeigte die Umrisse des Raumschiffes. Daneben wurde eine Skala eingeblendet, auf der das auf dem Schiff erzeugte Energiepotenzial angezeigt wurde.
Der Fremdraumer hatte
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