Star Force (German Edition)
Boden gelbliche Rauchschwaden schwebten, die ihre Sicht erheblich behinderten. In der Nähe des Landeplatzes waren die Umrisse hügelartiger Bodenerhebungen zu erkennen, auf die sie zurannten, um dort in Deckung zu gehen.
Hinter ihnen heulten die Starttriebwerke der Landefähre auf, dann hob das tellerförmige Raumfahrzeug schwerfällig vom Boden ab und war wenige Augenblicke später in den rauchigen Schwaden über ihren Köpfen verschwunden.
Ab jetzt waren die Söldner auf sich allein gestellt ...
Die Krieger an den Außenzugängen hatten Alarm gegeben und ihre Gefahr verheißenden Vibrationen schwangen durch die Wände der Korridore. In wilder Hast zogen sich die Arbeiter vor diesen Vibrationen zurück und drückten sich dabei eng gegen die Seitenwände. Dadurch konnten die Krieger in ihren gepanzerten Kampfmaschinen ungehindert in Richtung des Alarmsignals eilen, vor dem alle anderen flohen. Eine große Anzahl der Feindwesen war ganz in der Nähe der äußersten Nestkammern gelandet und bewegte sich bereits auf die dortigen Einstiegsschächte zu.
Die Nestmutter befahl den sofortigen Gegenangriff und die völlige Vernichtung aller auf der Nestwelt gelandeten Feindwesen, worauf die Krieger in ihren Kampfmaschinen aus allen Außenschächten nach draußen stürmten und die vordringenden Feindwesen schon kurz darauf von allen Seiten unter Beschuss nahmen ...
Bericht eines rodalischen Raum-Infanteristen:
"Was es über den Angriff zu sagen gibt? Dass er selbstmörderisch war? Ja, das war er wirklich! Es fällt mir schwer, mich überhaupt noch an irgendwelche Einzelheiten zu erinnern. Ich kann mich nur entsinnen, dass wir wie Vieh in einem Schlachthaus niedergemetzelt wurden, dass es überhaupt keine Chance gab, diesen Kampf zu gewinnen, dass schon bei den ersten Kampfhandlungen mehr als die Hälfte unserer Kohorten getötet wurde - und dass alle meine Freunde unter den Gefallenen waren. Wie ich es fertiggebracht habe, dieses Gemetzel zu überleben, weiß ich selbst nicht. Aber ich weiß, dass man uns im Stich gelassen hat -- dass wir ganz bewusst geopfert wurden.
Denn als endlich der Befehl zum Rückzug gekommen war und wir gerade den Landeplatz erreicht hatten, da starteten die Transportfähren ohne uns und überließen uns unserem Schicksal, obwohl noch Zeit genug gewesen wäre, uns an Bord kommen zu lassen und mitzunehmen. Dann kamen die Nardim in ihren gepanzerten Kampfmaschinen und nahmen uns von allen Seiten unter Beschuss. Wir hatten nicht die geringste Chance. Irgendwie ist dann der Schwerkraftausgleicher in meinem Anzug ausgefallen, sodass ich zu Boden ging und das Bewusstsein verlor. Wie lange ich dort gelegen habe, weiß ich nicht, aber als ich wieder wach wurde, fand ich um mich herum nur noch die Überreste meiner Kameraden, von denen einige auf mir lagen und mich wahrscheinlich davor bewahrt haben, von den Nardim getötet zu werden. Es gelang mir, den Schwerkraftausgleicher in meinem Schutzanzug wieder zu aktivieren, sodass ich mich davonmachen konnte. Dann stieß ich wieder auf eine von unseren Infanterie-Abteilungen, mit der ich die letzte Transportfähre erreichen konnte. Ich bin heilfroh, dass ich diesem Höllenplaneten entkommen bin ..."
Ihre Messinstrumente zeigten an, dass die Planetenoberfläche von der kleineren weißen Sonne mit härtester Gammastrahlung bombardiert wurde.
Die Chlorgasatmosphäre war so stark radioaktiv verseucht, dass die Digitalanzeigen ihrer Geräte permanent auf dem höchsten Wert ihrer Skala standen.
Robert Lescarte fragte sich, welche Art von Lebewesen einen derart lebensfeindlichen Planeten auswählte, um darauf einen Stützpunkt einzurichten. Waren die Nardim vielleicht immun gegen die starke Radioaktivität, die einen Menschen ohne seinen Schutzanzug innerhalb weniger Minuten umgebracht hätte?
Leider beeinträchtigte die Strahlung auch die Leistung der Helmfunkgeräte, sodass die Reichweite nicht viel mehr als 50 Meter betrug und der Empfang von starken Störgeräuschen beeinträchtigt wurde.
Wenigstens die Außenmikrofone und die kleinen Lautsprecher an den Anzügen funktionierten störungsfrei, sodass sie nicht allein auf den Funk angewiesen waren, um sich untereinander zu verständigen.
Angara Gildon, die Anführerin der Amazonenabteilung, kam zu Lescarte herübergelaufen und ging neben ihm in Deckung.
"Der Nardim-Stützpunkt liegt etwa 25 Kilometer in äquatorialer Richtung", sprach sie mit Hilfe ihres Lautsprechers, "Wir sollten sofort
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