Star Force (German Edition)
Landungsschiffen wurden jedoch schon während des Anfluges von Raketen und Energieladungen getroffen und verwandelten sich Sekundenbruchteile später in grell strahlende Feuerblumen. Die anderen neunzehn Raumfähren aber konnten unbeschadet auf der Planetenoberfläche aufsetzen und ihre Bodentruppen ausschleusen.
Es dauerte nicht lange, bis die rodalischen Raumlandetruppen von den Bodenstreitkräften der Nardim angegriffen wurden. Dann tobte auch auf der Planetenoberfläche eine mörderische Schlacht ...
Sie wurden zur Waffenausgabe und darauf in die Kleiderkammer geführt, wo sie die Kampfanzüge anlegen mussten. Solche Kampfanzüge waren speziell für Landeoperationen auf lebensfeindlichen Planeten konstruiert worden, wogen gute 80 Kilogramm und waren steifer und sperriger als herkömmliche Raumanzüge.
Sie mussten jedoch angelegt werden, weil sie lebensnotwendig waren, denn die Atmosphäre des Planeten sollte für Menschen giftig sein und zudem herrschte dort eine fast doppelt so hohe Schwerkraft wie auf der Erde. Außerdem waren sie gepanzert und verfügten über ein autarkes Lebenserhaltungssystem mit Flüssignahrungs- und Sauerstoffvorräten für maximal 30 Erdstandard-Tage. Sie waren zudem mit Antigravitations-Generatoren und Bewegungsverstärkern ausgestattet, ohne die es völlig unmöglich gewesen wäre, in diesen Anzügen weiter als hundert Meter zu gehen, ohne danach zusammenzubrechen.
Die Tamarin-Amazonen hätten das sicher ein ganzes Stück länger ausgehalten, aber schließlich waren diese Frauen auch auf einer Welt geboren und aufgewachsen, welche die 1,7-fache Schwerkraft der Erde besaß. Als Umweltangepasste waren sie dadurch natürlich weitaus kräftiger als Menschen, die auf Welten mit geringerer Schwerkraft geboren wurden. Gerade diese körperliche Überlegenheit und ihre matriarchalische Kriegerkultur machten sie zu den besten Söldnern, die es auf allen von Menschen besiedelten Welten der Galaxie gab. Robert Lescarte war froh, sie hier als Verbündete zu haben, denn er kannte ihren Ruf als gefürchtete Kriegerinnen.
Zum Anlegen eines Kampfanzuges wurden zwei Personen benötigt, denn um ohne fremde Hilfe hineinzukommen, hätte man ein bühnenreifer Schlangenmensch mit den Körperkräften eines Ochsen sein müssen. Doch so schwer und ungefüge sie auch waren, wenn man erst einmal darin steckte, erwiesen sich die Anzüge als bemerkenswert beweglich und bequem. Jeder Schutzanzug war mit relativ genauer Passform auf seinen Träger zugeschnitten, und das Innenpolster schmiegte sich wie ein weicher Kokon um den Körper.
Als sie endlich alle in den Anzügen steckten, wurden die Vorräte an Sauerstoff und Flüssignahrung überprüft, die Rucksäcke umgeschnallt und die Waffen umgehängt. Nun waren sie fertig zur Landung und brauchten nur abzuwarten, bis die rodalischen Landetruppen die Nardim so weit von den für die Söldnerkommandos vorgesehenen Landezonen abgelenkt hatten, dass sie dort unbemerkt abgesetzt werden konnten.
Die Einsatztrupps befanden sich bereits im unteren Schleusendeck der Landefähre, da der Ausstieg von dort erfolgen sollte. Ohne die Schwerkraftausgleicher und Bewegungsmotoren konnten die Leute nicht weit gehen, und die Schiffsführung wollte nicht, dass man sie schon an Bord einschaltete, damit das künstliche Schwerkraftfeld des Schiffes nicht beeinträchtigt wurde. Die nächsten Stunden verbrachten sie an den Wänden lehnend, um das drückende Gewicht ihrer Ausrüstung ein wenig abzumildern. Es war nämlich unmöglich, sich auf den Boden zu setzen, denn sonst wären sie nicht wieder auf die Beine gekommen.
Dann endlich kam das Einsatzsignal. Die Männer und Frauen spürten, wie die Landefähre vom Transportschiff abgekoppelt wurde, dann wurden sie gehörig durchgeschüttelt, als das Landungsschiff fast im Sturzflug durch die Atmosphäre des Planeten raste. Der plötzliche Gegenschub der Bremstriebwerke und der Landestrahldüsen ließ sie fast vornüber fallen, aber sie hatten keine Zeit, sich davon zu erholen, denn nur wenige Augenblicke später bekamen die Stützbeine der Fähre Bodenkontakt. Fast gleichzeitig wurden die Ausstiegsschleusen geöffnet und die Rampen ausgefahren.
"Anzugsaggregate einschalten und raus!" brüllte der Kommandant des Landungsschiffes, "Beeilt euch! Ihr habt fünf Minuten Zeit, dann müssen wir wieder starten!"
Sie hetzten im Laufschritt über die ausgefahrenen Rampen nach draußen in eine rötlich schimmernde Wüstenlandschaft, über deren
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