Star Force (German Edition)
Operationen stark verändert.
Der Flug nach Omikron-Alpha war für mich nicht besonders angenehm, denn meine Behörde ist in solchen Dingen ziemlich sparsam, sodass ich in der 3.Klasse des Passagierschiffes reisen musste …
Das Hotel, in dem ich mich einquartierte, trug den wohlklingenden Namen "Omikron-Palace", obwohl das dreistöckige Gebäude selbst bei ausschweifendster Phantasie nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Palast hatte. Es war nicht viel mehr als ein schmuckloser Betonklotz mit viel zu kleinen Fenstern.
Als ich jedoch durch das Portal getreten war, stellte ich fest, dass das Innere des Hotels einen angenehmen Kontrast zu seiner äußeren Fassade bildete.
"Sie wünschen, Sir?" fragte der Empfangsroboter diensteifrig.
Ich stellte meinen Koffer hin, zückte meine Identitäts-karte und hielt sie dem Roboter vor seine Kamera-Augen.
"Mein Name ist George Ateman", antwortete ich, "Hier müsste ein Zimmer für mich reserviert sein."
"Aber klar, alter Junge", gab der Roboter zurück.
Ich muss ihn wohl ziemlich verdattert angestarrt haben, als ich mich fragte, welcher Programmierer wohl an seinem Betriebssystem herumgefummelt hatte.
"Zimmer siebenundachtzig, Alter", schnarrte seine Blechstimme, während er mir mit einem seiner Greifarme den Code-Schlüssel reichte, "Es wartet übrigens schon jemand auf Sie, Mister."
Die Worte ließen mich unwillkürlich zusammenzucken. Wer konnte wissen, dass ich heute hier ankommen würde? Und wer hatte Interesse daran, einen Reporter sofort nach seiner Ankunft auf diesem öden Handelsstützpunkt zu sprechen? War ich jetzt schon enttarnt?
Ich beschloss, zunächst meine Rolle als George Ateman weiter zu spielen. Also begab ich mich zu meinem Zimmer, öffnete die Tür und ging hinein, um festzustellen, wer dort auf mich wartete.
Mein "Besuch" hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht und begrüßte mich mit einem freundlichen "Hallo".
Ich setzte mich ihm gegenüber, ohne den Gruß zu erwidern, und musterte ihn eingehend, um festzustellen, ob ich ihn nicht schon von früheren Begegnungen her kannte. Es war ein unscheinbarer Mann, etwa Mitte Dreißig, untersetzt, mit einem klassischen "Dutzendgesicht" und ohne besondere Merkmale. Also ein typischer "Mister Unauffällig". Und das machte mich misstrauisch.
Aber als ich nach dem Laser in meinem Schulterhalfter griff, blickte ich plötzlich genau in die flimmernde Abstrahlmündung eines Impuls-Blasters und erstarrte mitten in der Bewegung. Ich legte schließlich keinen Wert darauf, mir von dem Ding den Kopf wegbrennen zu lassen.
"Wir haben Sie erwartet, Mister Ateman", meinte ‚Mr.Unauffällig’ grinsend, "Oder sollte ich lieber Mister Dickson sagen?"
Ich musste unwillkürlich an meinen Chef denken, der sich sicher sehr darüber aufregen würde, wenn er erfuhr, dass mein Auftrag, der ja schließlich Geld kostete, bereits beendet war, noch bevor er angefangen hatte.
Plötzlich spürte ich, dass jemand hinter mir war. Bevor ich jedoch reagieren konnte, traf mich ein harter Schlag im Nacken und setzte mich augenblicklich außer Gefecht …
Ich erwachte in einer spartanisch eingerichteten Zelle und wunderte mich zunächst darüber, überhaupt noch am Leben zu sein. Allerdings konnte ich auch nicht mit Gewissheit sagen, dass dieser erfreuliche Zustand noch lange währen würde. Es dürfte kaum jemanden überraschen, dass mich dieser Zweifel zutiefst beunruhigte und mich anspornte, etwas zu unternehmen, um meine missliche Lage so schnell wie möglich zu verbessern.
Einer plötzlichen Eingebung folgend hämmerte ich wie ein Verrückter gegen die Zellentür und stieß dabei laute Schmerzensschreie aus. Irgendwie muss der Klang meiner Stimme überzeugend genug gewesen sein, denn die Tür öffnete sich und das neugierige Gesicht eines mittelgroßen Mannes starrte mich an. Meine Fingerknöchel trafen genau seinen Kehlkopf, danach sorgte ein Schlag gegen seine Schläfe dafür, dass er besinnungslos zusammenbrach.
Der Mann war so freundlich gewesen, mir einen Impuls-Blaster mitzubringen, den ich natürlich an mich nahm, um gegen weitere Unannehmlichkeiten gewappnet zu sein.
Außerdem hatte er eine Code-Karte dabei, mit der ich die Zelle wieder verschließen konnte, nachdem ich den Bewusstlosen hineingezerrt und dort auf meiner Liege deponiert hatte. Vorsichtshalber legte ich noch eine Decke über ihn, damit man ihn bei einer flüchtigen Kontrolle für mich hielt, solange er nicht wieder aufgewacht war.
Ich
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