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Star Force (German Edition)

Star Force (German Edition)

Titel: Star Force (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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zeigten die visuellen Übertragungsbildschirme auf dem einzigen Planeten des Doppelsonnensystems ein grelles Aufleuchten weißen Lichtes, das zunächst nach einigen Sekunden wieder verblasste.
    Oberleutnant Mucamba nahm an, dass dort eine Nuklearbombe oder sogar eine kleinere Antimateriebombe gezündet worden war, die vermutlich den Nardim-Stützpunkt in diesem Augenblick vernichtete.
    Doch dann begann der gesamte Planet plötzlich grell aufzuleuchten und sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit aufzublähen. Eine lodernde Helligkeit, durchzuckt von schwarzen und roten Blitzen breitete sich explosionsartig im gesamten Beringa-Tanis-System aus und verschlang sogar die beiden Sonnen.
    Die Besatzung des terranischen Scoutschiffes starrte fassungslos auf die Außenbildschirme. Die beiden Fernsonden hatten sich längst in ihre Atome aufgelöst, aber die gigantische Explosion war bereits mit den normalen Außenkameras des Schiffes deutlich zu sehen. Das Leuchten drang strahlend und stechend wie ein Messer durch die Augen und betäubte einem schier das Gehirn.
    "Eine Novabombe!" keuchte Mucamba entsetzt, "Die Rodaler haben eine Novabombe gezündet!"
    Der Pilot reagierte auch ohne seinen Befehl und startete die Triebwerke mit vollem Schub, um das Scoutschiff so schnell wie möglich auf Fluchtgeschwindigkeit zu bringen.
    Das gesamte Beringa-Tanis-Doppelsonnensystem hatte sich in eine schier unvorstellbar gigantische Supernova verwandelt, die sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen ausbreitete …

    "Im Sternhaufen M-57 sind seit drei Tagen keine Kampfhandlungen mehr zu beobachten", berichtete Großadmiral Kamarow, "Es können auch keine Aktivitäten der Nardim mehr festgestellt werden. Die Rodaler haben eine schwere Nova-Bombe im Beringa-Tanis-System gezündet und damit das gesamte System in eine Supernova verwandelt, die sich noch immer mit großer Geschwindigkeit ausbreitet. Unser Einsatzkommando ist bei dieser Katastrophe umgekommen. Beinahe hätten wir auch noch ein Scoutschiff verloren, das der Vernichtung nur knapp entgangen ist."
    "Eine solche Bombe ist noch niemals in einem Raumgebiet gezündet worden, das so stark mit Materie angefüllt ist wie der Sternhaufen M-57", sprach Lordadmiral Hawkstone, "Es ist kaum abzusehen, welche Folgen das haben wird. Die Rodaler müssen wahnsinnig sein!"
    "Wenn diese Supernova die benachbarten Sternsysteme erfasst, müssen wir befürchten, dass sie soviel Masse in sich hineinzieht, um ein Schwarzes Loch entstehen zu lassen, sobald sie wieder in sich zusammenfällt", meinte Vanessa Robin, die Leiterin der Raumforschungsbehörde (RFB), "Wenn das geschieht, wird der gesamte Sternhaufen M-57 in den nächsten Jahrzehnten dort hineingezogen und regelrecht verschlungen. Vielleicht haben die Rodaler mit ihrer Bombe ihr eigenes Ende heraufbeschworen. Unsere Astrophysiker befürchten sogar, dass ein solches Schwarzes Loch auch für uns eine ernste Bedrohung darstellen wird, denn wir müssen damit rechnen, dass die gesamten von Menschen bewohnten Nachbarsektoren irgendwann davon verschlungen werden. Gegen ein solches Schicksal wären wir völlig machtlos."
    Niemand wusste darauf etwas zu sagen.
    Die Gesichter der versammelten Frauen und Männer schienen in diesem Augenblick regelrecht zu versteinern, als ihnen die Bedeutung dieser Worte bewusst wurde …

    In den folgenden acht Jahren breitete sich die Beringa-Tanis-Supernova bis auf einen Durchmesser von 7,82 Lichtjahren aus, wobei sie vier benachbarte Sonnensysteme und die gesamte Materie einer nahegelegenen Dunkelwolke verschlang, was ihr Potenzial weiter verstärkte.
    Aufklärungsschiffe der RAV stellten fest, dass sich die Gravitationsfelder rings um die Supernova auf erschreckende Weise veränderten und eine starke Verzerrung des Raum-Zeit-Kontinuums verursachten.
    Im 9. Jahr nach ihrer Entstehung begann die Beringa-Tanis-Supernova wieder in sich zusammenzufallen.
    Dann bildete sich dort, wo sich einst das Beringa-Tanis-Sonnensystem befunden hatte, ein neues Schwarzes Loch, das damit begann, alle benachbarten Sternsysteme mit außergewöhnlicher Schnelligkeit in sich hineinzuziehen.
    Nach den Berechnungen der Astrophysiker konnte es nicht länger als ein knappes Jahrhundert dauern, bis der gesamte Sternhaufen M-57 von dem neuen Schwarzen Loch verschlungen sein würde.
    In welchem Ausmaß die gesamte Galaxis davon in Mitleidenschaft gezogen werden würde, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden

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