Star Force (German Edition)
Eisschichten bedeckt. Es konnte nicht die geringste Spur von Leben festgestellt werden. Nicht einmal unsere empfindlichsten Tiefenscanner haben etwas Lebendiges da unten aufspüren können."
"Und wie sieht es in den polaren Regionen aus?" fragte die Commodorin.
"Am nördlichen Pol gibt es genau siebzehn kegelförmige Bauwerke, die nichts anderes als große, waffenstarrende Festungsanlagen waren. Doch bis auf die größte Anlage sind diese Kegelbauten fast völlig zerfallen. Bei den anderen stehen nur noch die Außenhüllen, aber die können jederzeit einstürzen. Das Landekommando ist bereits in das größte Bauwerk eingedrungen. In Kürze werden wir darüber mehr erfahren."
"Wie weit sind die Untersuchungen der Gesteinsproben aus dem Asteroidenring fortgeschritten?" fragte die Commodorin weiter, "Konnte deren Alter schon bestimmt werden?"
"Ja", meinte Nuri Cezzon, "Der Ring muss vor ungefähr vierhundert Jahren entstanden sein. Vermutlich hat damit das Ende dieses Planeten begonnen. Aber wir haben etwas Seltsames festgestellt."
"Und was ist das?"
"Nun", erklärte der 1.Offizier, "Nachdem wir die Meldung über die Bauwerke in der nördlichen Polregion erhielten, haben wir das dortige Gebiet natürlich sofort mit unseren Scannern überprüft. Dabei konnten wir feststellen, dass diese festungsartigen Kegelbauten ebenfalls vor etwa vierhundert Jahren oder wenigstens kurz danach gebaut worden sind. Und sind so angelegt, als ob sie ihre Bewohner vor einer Gefahr schützen sollten, die sie vor allem von oben bedroht haben muss. Ich glaube fast, dass diese Gefahr aus dem Weltraum kam."
"Meinen Sie etwa dieses Nebelwesen, das uns im Asteroidenring angegriffen hat?"
"Genau das meine ich", bestätigte Nuri Cezzon ihre Vermutung, "Ich befürchte fast, dass dieses Ding die einstigen Bewohner dieses Planeten trotz all ihrer Abwehrmaßnahmen völlig ausgerottet hat. Dafür spricht auch die Tatsache, dass nur in den polaren Gebieten noch eine Vegetation zu finden ist. Überall sonst scheint es überhaupt keine organische Materie mehr zu geben."
"Aber die Vegetation an den Polen ist doch ebenfalls organisch", wandte Caroline Milton ein, "Warum wurde sie dann nicht vernichtet."
"Diese baum-ähnlichen Pflanzen verfügen über eine kristalline Außenhaut mit hohem Salzgehalt, die vielleicht einen wirksamen Schutz gegen das Nebelwesen darstellt."
"Dann lassen Sie sofort Proben von diesen Pflanzen an Bord bringen", ordnete die Commodorin an, "Wenn die hiesige Vegetation ein Mittel entwickelt hat, sich gegen diesen Killernebel zu schützen, dann dürfen wir das nicht außer Acht lassen. Außerdem müssen wir uns auch die technischen Anlagen in den äquatornäheren Gebieten genauer ansehen. Lassen Sie eine dieser Anlagen vom Eis befreien, damit wir sie eingehend untersuchen können."
Die Räumtrupps der ARISTOTELES brauchten fast eine Woche, um ein Gebiet von etwa zwei Quadratkilometern von den meterhohen Eisschichten zu befreien, welche einen riesigen Anlagenkomplex bedeckten, den man zunächst für eine Ansammlung industrieller Fertigungseinrichtungen hielt.
Nachdem jedoch ein Teil des Areals vom Eis befreit war, konnten die Forscher es als Raumflughafen identifizieren.
Man fand mehrere Flugmaschinen von unterschiedlicher Größe und Form, deren Bauweise darauf schließen ließ, dass sie sowohl für Flugmanöver innerhalb der Atmosphäre als auch für Flüge in den Weltraum konstruiert worden waren. Eine dieser Flugmaschinen, anscheinend eine Art Raumfähre, wurde schließlich in seine Bestandteile zerlegt und an Bord der ARISTOTELES gebracht. Ebenso wurde mit einer großen Anzahl technischer Geräte und Maschinen verfahren, die noch soweit erhalten geblieben waren, dass eine genauere Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt möglich war.
Die meisten der aus plastikähnlichem Material bestehenden Gebäude waren unter dem Gewicht der Eismassen eingestürzt, aber es gelang den Forschern dennoch, in einige Räume vorzudringen, wo sie technische Geräte vorfanden, die mit größter Wahrscheinlichkeit zur Kontrolle und Steuerung des Flugbetriebes benutzt worden waren und irdischen Computern entsprachen.
Natürlich wurden auch diese Geräte - soweit es ihr Materialzustand überhaupt noch zuließ - demontiert und an Bord des Explorerschiffes gebracht.
Bei der Demontage stießen die Suchtrupps auf eine Art Archivraum, in dem sie Hunderte von Kristallwürfeln vorfanden, die den Projektionswürfeln glichen, die man an Bord des
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