Star Force (German Edition)
rotierende Energieblase aktivieren konnten, das wir von dem Walzenschiff im VECATOR-System übernommen hatten. Die besten Ortungsanlagen können diese Wesen nicht erfassen, und solange sie sich nicht in Sichtweite befinden, bleiben sie unentdeckt."
"Also gibt es keinen sicheren Beweis dafür, dass diese Nebeldinger tatsächlich in unserer Nähe aufgetaucht sind", meinte Großadmiralin Dybrok, "Alles, was wir haben, sind Gerüchte und Vermutungen. Wir sollten erst einmal sicher sein, ob diese Bedrohung wirklich existiert, bevor wir Alarm schlagen."
"Trotzdem müssen alle Raumpatrouillen angewiesen werden, auf jedes Phänomen zu achten, das ähnliche Eigenschaften wie die beschriebenen Nebelwesen aufweist", sprach die Oberkommandierende, "Und sie sollten auf jeden Fall darüber informiert werden, dass diese Wesen nicht mit den Ortungsgeräten erfasst werden können, sondern nur visuell zu erkennen sind."
"Ich werde unsere Außenteams anweisen, nach weitere Indizien zu forschen und konkrete Beweise für die Existenz der Nebelwesen zu beschaffen", erklärte der Geheimdienstchef, "Sobald wir über neue Erkenntnisse verfügen, werde ich Sie darüber informieren."
Andrea Obanek hatte zwar schon einiges von den geheimnisvollen "Nardim" aus dem galaktischen Sagittarius-Arm gehört, aber weder sie noch jemand aus ihrer Crew hatte je eines der Dreikugel-Raumschiffe dieser Wesen zu Gesicht bekommen.
Dass ausgerechnet jetzt ein solches Schiff direkt auf ihrem Kurs auftauchte, gefiel ihr ganz und gar nicht, denn schließlich waren die Laderäume ihres Raumers vollgestopft mit der Beute aus einem Überfall auf einen Raumfrachter der Basaren-Liga.
Eigentlich sollte hier ein Schiff der "Khonaza" auf sie warten, welches das Beutegut gegen entsprechende Bezahlung übernehmen sollte.
Aber von einem Khonaza-Schiff war auch mit der Fernortung keine Spur zu entdecken. Entweder hatte es sich verspätet oder es hatte sich wegen des Nardim-Schiffes bereits wieder aus dem Staub gemacht.
Andrea Obanek stieß einen wütenden Fluch aus. Sie wollte und konnte sich keine Verzögerungen leisten, denn wenn sie sich länger in diesem Raumsektor aufhielt, lief sie Gefahr, einem Patrouillenschiff der terranischen Raumgarde zu begegnen. Eine solche Begegnung konnte ziemlich unangenehm werden, denn die Kampfschiffe der Raumgarde pflegten nicht sehr zimperlich zu sein, wenn sie ein Piratenschiff der Randwelten-Nomaden vor ihre Waffensysteme bekamen.
Raumpiraterie war ein sehr lohnendes, aber auch sehr risikoreiches Geschäft, das Andrea Obanek seit fast zwei Jahren recht erfolgreich betrieb. Sie hatte das schnelle und gut bewaffnete Kaperschiff mit dem Namen STARBEAST von ihrem Vater geerbt, nachdem dieser von einem Konkurrenten ermordet worden war.
Andrea Obanek hatte den Mörder ihres Vaters nur wenige Wochen später eigenhändig ins Jenseits befördert und damit ihren Führungsanspruch als neue Kapitänin der STARBEAST bekräftigt. Danach hatte niemand mehr ihre Position angezweifelt.
"Soll ich den Kurs ändern?" fragte der Pilot, "Oder sollen wir uns das Schiff aus der Nähe ansehen?"
"Erst die Antriebsleistung verringern", wies sie ihn an, "Ich will mich dem Ding da vor uns so langsam wie möglich nähern. Wir müssen es zuerst gründlich scannen, damit wir nicht in eine Falle geraten."
"Ich kann keine Energieleistung messen", meldete der Navigator, "Das Schiff treibt ohne Antrieb im Raum. Vielleicht hat es eine Havarie. Es gibt auch keine Wärmestrahlung ab."
"Wie sieht es mit Funksignalen aus?" wollte die Kapitänin wissen.
"Kein einziger Piepser", lautete die Antwort, "Aber ich weiß nicht, welche Frequenzen diese Nardim benutzen und ob wir sie überhaupt messen könnten."
"Können die Scanner schon irgendwelche Bewegungen im Innern feststellen?"
"Dafür sind wir noch zu weit entfernt. Unsere Kinetik-Sensoren reichen nur knapp 10 Kilometer weit. Und um die Schiffshülle zu durchdringen, müssen wir noch näher heranfliegen."
"Das Schiff muss ein Leck haben", meinte der Pilot, "Es verliert seine Bordatmosphäre."
Auf den Außenbildschirmen konnte man jetzt sehen, wie aus dem Dreikugelschiff eine schwach leuchtende, weißliche Gaswolke ausströmte.
"Wenn das die Bordatmosphäre ist", bemerkte der Pilot, "dann muss das ein ungewöhnlich dichtes Gasgemisch sein. Es müsste sich im Vakuum eigentlich sofort verflüchtigen. Aber es bleibt trotzdem zusammenhängend. Außerdem scheint es schwache Leuchtkraft zu haben, als wäre es
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