Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
schwaches blaues Licht auffiel. Seine Augen hatten Mühe, Details auszumachen. Irrte er sich, oder war dort ein größerer Raum, einer, der vielleicht sogar der Zerstörung, die diese Etage bislang geprägt hatte, entgangen war?
    Das Sternenflottenprotokoll besagte in einer solchen Situation, weiter geradeauszugehen und Taran’atar von seinem letzten bekannten Aufenthaltsort aus aufspüren.
    Aber sein Instinkt riet ihm, nach rechts abzubiegen.
    Das Geräusch seiner Atemzüge dröhnte überlaut in seinen Ohren.
Denk an deine Ausbildung
. Er zwang sich, sich zu beruhigen und die Luft nicht anzuhalten, sondern normal weiter zu atmen. Je näher er dem dunkelblauen Netz aus Räumen vor sich kam, desto genauer nahm er erste Umrisse und Formen wahr. Es handelte sich um ein weiteres Labor. In der Mitte der großen Anlage standen große zylindrische Behälter in mehreren Reihen. Dicke Kabelbündel und Rohre verbanden sie miteinander und mit einem gewaltigen Netzwerk aus Technologie, das die Raumdecke dominierte. Hohe Computerkonsolen raubten Vaughn die Sicht auf die Zylinder, die, wie er schnell begriff, die Quelle des intensiven blauvioletten Lichts waren, das seinen saphirfarbenen Schein im ganzen Raum ausbreitete.
    Vaughn blieb stehen. Der Raum bot zu wenig Deckung für seinen Geschmack.
    Er ging auf ein Knie und prüfte seinen Trikorder. Datenwirrwarr zog über das Display. Er schaltete das Gerät ab und steckte es weg. Dann stemmte er sich das Gewehr gegen die Schulter und spähte durch dessen holografische Zielerfassung. Das Fadenkreuz wanderte langsam durch den Raum. Keinerlei Bewegungen. Keine verräterischen Schatten. Er hielt das Gewehr schussbereit und zog weiter, betrat das Zentrum des Labors.
    Als er die Computerkonsolen umrundet hatte, ragten die Zylinder vor ihm auf. An ihren Seiten prangte der Name der Einrichtung – GRENNOKAR – in cardassianischen Lettern. Vaughn erreichte die durchsichtigen Vorderseiten der Zylinder, schaute hinein – und blieb stehen.
    Im Innern der Zylinder – treibend in einer zähen Flüssigkeit, umgeben von aufsteigenden Luftblasen und im tiefblauen Schein eines Stasisfeld-Emitters – befanden sich Dutzende Jem’Hadar.
    Vaughn sah Ausgewachsene und Junge. Einige wiesen Wunden auf, wo ihre Ketracel-White-Schlitze gewesen waren. Andere hatten Verletzungen, die auf Schlachten zurückgehen mussten. Wieder andere trugen die grauenhaften Narben einer Autopsie. Sie alle trieben in den unheimlichen blauen Energiefeldern. Sie rührten sich nicht, und ihre offenen Augen konnten nicht sehen.
    Alle tot
, begriff Vaughn.
Testobjekte
. Verachtung und Wut verzerrten seine Züge.
    Die erste Reihe, die er passierte, bestand aus zehn Zylindern. Die zweite schloss bündig an. Dahinter kam eine freie Fläche, in deren Mitte eine metallene Plattform in der Größe eines Bettes stand. Vertrocknetes Blut klebte daran, und ringsum standen Rollschränke mit chirurgischen Instrumenten. Darüber hing eine ganze Batterie einzeln justierbarer Leuchtkörper. Die Luft war kalt hier, roch beißend und antiseptisch. Alles außer der Plattform glänzte, als sei es nie benutzt worden, doch Vaughn wusste es besser.
    Auf der anderen Seite des OP-Tisches standen zwei weitere Zylinderreihen Rücken an Rücken. Soweit Vaughn erkennen konnte, waren sie belegt wie die hinter ihm.
    Vor jedem Zylinder befand sich ein kleines Interface. Er trat zum erstbesten und prüfte, ob es Energie hatte. Auf eine Berührung von ihm erwachte die Konsole und zeigte ihm eine Fülle an Informationen – auf Bajoranisch. Vaughn hatte diese Schrift während des vergangenen Jahres oft genug gesehen, um sie wiederzuerkennen, konnte sie ohne Übersetzungshilfe aber nicht lesen. Als er den Rest der Anzeigen betrachtete, fiel ihm ein Icon auf, das nahelegte, der Text sei aus einem cardassianischen Dokument übersetzt worden.
    Vaughn wählte die cardassianische Originalversion. Zwar sprach er auch in dieser Sprache nicht gerade fließend, hatte in den achtzehn Jahren des Betreka-Nebel-Fiaskos aber genug aufgeschnappt, um aus den meisten Dokumenten die wichtigsten Informationen herauslesen zu können.
    Das Display vor dem Zylinder enthielt Unmengen an technischen Informationen über die Testperson, etwa ihren Jem’Hadar-Namen und Rang, in fast schon morbider klinischer Nüchternheit aufgelistete Autopsiebefunde sowie Angaben über den Ort und den Zeitpunkt der Erschaffung und der Ergreifung der jeweiligen Person.
    Die Datenvielfalt überraschte

Weitere Kostenlose Bücher