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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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zum Turbolift.«
    Jull deutete auf die Liftkabine. Auf deren Schwelle standen Hollim Azahn und Jarmus Lenn – Sicherheitsveteranen, die schon unter Odo in der bajoranischen Truppe gedient hatten und inzwischen in ihren Sternenflottenuniformen wirkten, als hätten sie zeitlebens nichts anderes getragen. Jarmus wiegte das Phasergewehr ungeduldig in ihrer Hand. Die blonde Offizierin konnte es offenbar kaum erwarten, auf die Jagd zu gehen. Hollim, ein durchaus gut aussehender Offizier irgendwo in den Dreißigern, wirkte deutlich gefasster. »Dies ist die Kabine«, berichtete er ruhig, »die hier zum Zeitpunkt des Angriffs hielt. In ihr befinden sich weitere Spuren von Blut und DNA.«
    »Moment«, bat Bowers ihn. »Wir gehen hier streng nach Vorschrift vor.« Dann wandte er sich wieder an Jull. »Haben Sie überprüft, ob die Blutspur im Korridor in Taran’atars Quartier zurückführt?«
    »Ja, Sir«, antwortete sie. »Positiv.«
    »Keinerlei Anzeichen eines Rückzugs? Etwa um einen Hinterhalt vorzubereiten?«
    »Negativ«, entgegnete Jull. »Der jeweilige Verfallszustand der Proben weist auf eine Vorwärtsbewegung in Richtung Turbolift hin.«
    Bowers hob den Arm und bedeutete allen, ihm dorthin zu folgen. »In Ordnung, dann mal los.« Als alle im Lift angekommen waren, fuhr er fort: »Wer hat die Fahrtenlogs für dieses Ding?«
    »Ich, Sir«, sagte Jarmus. »Nach dem Start auf diesem Deck hielt der Lift erst bei Runabout-Plattform A. Halt Nummer zwei war der Fusionskern, Sektor zweiundzwanzig.«
    Bei der Erwähnung des Fusionskerns lief ein kalter Schauer der Erinnerung über Bowers’ Rücken. Vor gerade einmal acht Monaten war es Kitana’klan, einem weiteren Soldaten der Jem’Hadar, beinahe gelungen, Deep Space 9 zu vernichten, indem er den Kern zur Überlastung gebracht hatte. Die Katastrophe war knapp verhindert worden – dank der gemeinsamen Anstrengungen von Lieutenant ch’Thane, Commander Vaughn, Colonel Kira und Taran’atar. Falls Letzterer nun der Feind war …
    »Wo beginnen wir unsere Suche, Sir?«, fragte Hollim.
    Bowers entschied sich spontan. »Computer: Runabout-Plattform A.« Der Turbolift stieg nach oben, und die Magnetspulen, die anfangs noch laut ratterten, gingen bald in ein konstantes leises Summen über. »Falls er zum Kern unterwegs ist«, erklärte Bowers den anderen, »wird er bereits von mehr als genug Leuten erwartet. Wir müssen seinen Fluchtweg abschneiden.« Der Rest des Teams nickte – außer Jull.
    »Aber, Sir! Es erhält ohnehin niemand Starterlaubnis. Außerdem sind Statham und Frazelli bereits da oben. Falls wir uns irren …«
    »Falls ich richtig liege«, unterbrach er sie, »sind Statham und Frazelli das Einzige, das zwischen Taran’atar und einem unserer Schiffe steht. In dem Fall brauchen Sie jede Verstärkung, die sie bekommen können.«
    Vaughn ging nervös in Captain Kiras Büro auf und ab, während das Team der Ops die Suche nach Taran’atar koordinierte und den Überfall untersuchte. Bislang stellte sich die Situation recht eindeutig dar, die Beweislage war unzweifelhaft: Der Jem’Hadar hatte Kira und Ro grundlos angegriffen und beinahe getötet.
    Das ergibt keinen Sinn
, protestierte Vaughns Instinkt.
Odo hat ihm doch aufgetragen, Kira zu gehorchen, wie er ihm gehorchen würde. Warum sollte Taran’atar ein Versprechen brechen, das er einem Gründer gegeben hat? Ist das überhaupt möglich?
    Andere Szenarien konnte er sich allerdings nicht vorstellen. Weder Ro noch Kira hätten Taran’atar bewusst angegriffen, und der Jem’Hadar-Älteste hatte in den vergangenen Monaten außerordentliche Disziplin und Beherrschung bewiesen. Vaughn fragte sich, ob den Sicherheitsaufnahmen im Gefängnis von Ananke Alpha irgendein subtiler Austausch zwischen Taran’atar und dem weiblichen Wechselbalg entgangen war.
Falls sie ihm befohlen hat, gegen Kira vorzugehen
, spekulierte er,
blieb ihm vermutlich gar keine andere Wahl
. In all den Gesprächen, die er mit Taran’atar geführt hatte, war er nie auf die Frage gekommen, was geschehen würde, wenn ein Jem’Hadar von zwei Gründern widersprüchliche Befehle erhielt. Konnte er den Willen seiner »Götter« überhaupt noch erfüllen, wenn diese sich nicht einig waren?
    Das klang wie ein Erklärungsansatz – oder wie der völlig falsche Weg. Vaughn scherte sich nicht weiter darum. Er nahm den Baseball vom Tisch des Captains. Kira hatte ihm schon oft erzählt, welche Bedeutung er für Captain Sisko gehabt hatte, und zugegeben,

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