Star Trek – Deep space Nine
Warpfeldstabilisator sabotieren konnte. Vielleicht bei seinem nächsten geistigen Aussetzer.
Als sie die Koordinaten prüfte, die sie eingegeben hatte, erwartete sie, einen Planeten oder eine Energiesignatur zu finden, die auf ein Rendezvous mit einem anderen Schiff hindeutete. Doch an Taran’atars gewähltem Ziel befand sich nichts. Absolut nichts.
Zum ersten Mal kam Prynn der Gedanke, der alte Jem’Hadar habe vielleicht völlig den Verstand verloren.
Kapitel 7
Kira
»Welchen
Pfad
?«, fragte Kira das endlose weiße Nichts.
Der Opaka-Prophet ließ ihr Ohr los, das sich ohne die göttliche Berührung sofort kalt anfühlte. »
Den
Pfad.«
Kira blinzelte. Sie und der falsche Shakaar standen plötzlich allein auf einer einsamen Straße, die sich am weißen Horizont in der Unendlichkeit verlor. »Wir müssen unseren Kindern die Hand reichen«, sagte Shakaar mit der ruhigen Geduld eines Lehrers.
»In Frieden«, ergänzte der Opaka-Prophet.
»Oder im Krieg«, erklang eine ominöse Stimme in Kiras Rücken. Sie drehte sich herum und ihr Herz wurde von einer eisigen Vorahnung erfasst …
Sie stand auf der Promenade von Deep Space 9. Alles war dunkel und verlassen, das All jenseits der geschwungenen Fenster sternlos, leer und schwarz. Am hinteren Ende der Ladenmeile wartete Jake Sisko, und in seinen Augen glühte die Bosheit der Pah-Geister. Erinnerungen an diese Begegnung drängten sich in Kiras Geist, das Gefühl von Gänze und Macht und Frieden, als die Propheten sie zu ihrem Werkzeug gemacht hatten, um sich den Pah-Geistern entgegenzustellen und Jake zu befreien.
»Es ist das Werkzeug«, sagte der Prophet, der Jake als Pah-Geist imitierte.
»Meint … Meint ihr mich?«, fragte Kira. »Ja, das war ich.«
Ein Kind nahm sie an der rechten Hand. Molly O’Brien. Winzig und niedlich, mit einem Lächeln voller Vertrauen klammerte sich Molly an Kiras Hand, und Kira widmete ihr ihre gesamte Aufmerksamkeit.
Der Opaka-Prophet stand links von ihr. »Was war … besteht«, sprach die falsche Opaka.
Kira schaute zu ihr auf und fand sich plötzlich in den Ruinen einer großen Stadt wieder, die sie nie zuvor gesehen hatte. Graue Rauchwolken stiegen aus den Schuttbergen empor, und fremdartige Wesen durchwühlten diese Berge, retteten Gegenstände aus den Trümmern zerstörter Existenzen. Mollys Griff wurde fester. Als Kira zu ihr hinunterblickte, lag eine erschreckend alte Weisheit in den Augen des Kindes. »Unsere Hand kann dies aufhalten«, sagte Molly mit einer unnatürlich ernsten Kinderstimme.
Einige Meter von Molly entfernt trat ein Paar eleganter Schuhe in Kiras Blickfeld. Sie befanden sich unterhalb der Robe eines bajoranischen Vedeks. Kira hob den Kopf weiter und fand Yevir vor sich, den Mann, der sie für Befleckt erklärt und aus der Glaubensgemeinschaft verbannt hatte, bis Opaka ihn um Gnade ersucht hatte. Yevir hielt einen Totenschädel in der ausgestreckten Hand. »Unsere Hand ist unsere Tat«, verkündete er, und der Schädel zerfiel in seiner Hand zu Staub, den ein Wind wie der Atem des Todes forttrug.
Die Stadt, die Wesen und der Qualm vergingen ebenfalls, schmolzen fort, und die Wirklichkeit formte sich zu einer Kreuzung zweier gepflasterter Straßen in einer ausgedörrten rosaroten Wüstenlandschaft. Opaka blieb treu an Kiras Seite.
»Unsere Hand benötigt Führung«, sagte Opaka.
»Richtung«, fügte der Vaughn-Prophet hinzu.
»Von mir?« Der Gedanke, ausgerechnet sie solle den Propheten Ratschläge erteilen, verschlug ihr fast die Sprache. »Wollt ihr wissen, was
ich
möchte?«
Einige der Wesenheiten wechselten verwirrte Blicke miteinander. »Es versteht nicht«, kommentierte ein Prophet in der Gestalt Keiko O’Briens nüchtern.
Kira bemühte sich, zu verstehen, was die Propheten von ihr erwarteten, doch diese vagen Aussagen waren keine große Hilfe.
»Unsere Hand muss unsere Botschaft transportieren«, erklärte der Shakaar-Prophet. Er kniete hinter ihr auf der Straße und sah einer Handvoll Staub zu, wie sie durch seine Finger rieselte und vom heißen Wind erfasst wurde.
Auf der linken Seite der Kreuzung stand Ziyal. »Tat und Bedeutung müssen zusammenkommen«, sagte die junge Frau, die halb cardassianischer, halb bajoranischer Abstammung war.
Ihr gegenüber stand Vaughn kerzengerade und kniff die Augen zusammen, um sie vor dem grellen Wüstenlicht zu schützen. »Unsere Hand muss das Lineare berühren.«
Die Veränderungen überrollten Kira wie eine eisige Welle und verwandelten die
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