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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Wange schmerzte, aber nicht vom langen Liegen auf ebendiesem Gitter. Erinnerungen drangen auf sie ein, auch die an Taran’atars heftigen Schlag, der sie gegen die Schiffswand geschleudert hatte.
    Vorsichtig sah Prynn sich um. Sie war allein.
    Sie testete ihre Fesseln. Ihre Hände und Füße waren irgendwo hinter ihrem Rücken fixiert, und das erschreckend gut. Als sie den Kopf drehte und sich ein wenig mehr verrenkte, sah sie, dass man sie mit flottentypischen Glasfaserkabeln gefesselt hatte, die zweifellos noch vom Runabout stammten. Doch sie befand sich, ihrer Umgebung nach zu urteilen, inzwischen auf einem Kriegsschiff der Klingonen. Was war also mit der
Euphrates
und Taran’atar geschehen?
Haben die Klingonen mich gerettet?
Sie schüttelte den Kopf über diesen unangebrachten Optimismus.
Genau, sie retteten mich und wickelten mich für die Rückreise nach Deep Space 9 ein wie ein Opfer
-Targ.
Netter Versuch!
Taran’atar musste das klingonische Schiff gekapert haben. Aber warum hielt er sie dann noch immer als Gefangene?
    Das kannst du ihn gern in aller Ausführlichkeit fragen
, entschied sie und begann, an den Kabeln um ihre Gelenke zu zerren. Nach
deiner Flucht
. Sie lockerte sie nur wenig, bevor die Kabel ihr die Haut aufritzten. Prynn gab erst auf, als Blut floss.
Entspann dich
, sagte sie sich und entsann sich ihres Überlebenstrainings bei der Sternenflotte.
Erzwing es nicht
. Ersinne
einen Ausweg
.
    Die hintere Kabine schien eine Art Mehrzweckraum für die Schiffsbesatzung zu sein. Die Essensreste unterhalb des Deckgitters legten nahe, dass es sich um eine Messe handelte. Aber die Spinde und diversen Ausrüstungsgegenstände an den Wänden deuteten auf eine Ingenieur- und Reperaturwerkstatt hin. Mehrere Gitterplatten wiesen Grifflöcher auf, konnten also angehoben werden, um Zugriff auf die unter ihnen angebrachten Systeme zu ermöglichen. Prynn wusste wenig über klingonische Raumschiffe, entnahm den relativ vertraut wirkenden Anlagen aber, dass sie sich oberhalb des primären Warptriebwerkes des Schiffes befinden musste.
Und wo es Ingenieure gibt, gibt es auch Werkzeug
.
    Mit kleinen Bewegungen und vorsichtig, nicht entdeckt zu werden, schob sie sich zur anderen Kabinenseite. Dort angekommen, klappte sie mit dem Kinn den Deckel einer Werkzeugkiste auf. Sie hielt den Deckel mit ihrem Gesicht auf, damit er nicht laut krachend auf den Boden aufschlug, und ließ ihn sanft sinken. Ihre Nackenmuskeln protestierten bereits, doch dann war die Kiste endlich offen. Mit mehreren unangenehmen Verrenkungen gelang es Prynn, sich vor sie zu knien und ihren Inhalt in Augenschein zu nehmen. Keines der Werkzeuge schien geeignet, Glasfaserkabel zu durchschneiden. Einige waren zu klobig, andere zu lang oder einfach zu schwer. Manche schienen schlicht ungeeignet, in unmittelbarer Körpernähe und quasi blind verwendet zu werden.
    Dann bemerkte Prynn die rauen Kanten der Kiste.
    Zwei Minuten später hatte sie die Kabel an ihren Handgelenken durchgescheuert und befreite ihre Beine.
    Sie kam auf die Füße und prüfte ihre Lage genauer. War das Taran’atars Stimme, die sie da von weiter vorn – von der Brücke, wie sie vermutete – hörte? Er klang erregt, als unterhielte er sich mit jemandem, der ihn zornig machte. Prynn hörte aber nur seinen Teil des Gesprächs. Rings um sich sah sie diverse Klappen und schmale Rohre, allesamt mit unentzifferbaren klingonischen Schriftzeichen versehen. Sie versuchte, sich vorzustellen, wie die zahlreichen Systeme und Komponenten auf einer schematischen Grafik aussähen. Wo wären die Hauptsysteme des Warpantriebs und der Energieversorgung zu finden? Sekunden später glaubte sie, eine primäre Energieleitung gefunden zu haben, die den Warpkern mit den internen Bordsystemen verband. Prynn zögerte. Sie wusste nicht, was sie mit dieser Entdeckung anfangen sollte.
Wäre Nog hier, wüsste er, was zu tun ist. Er würde irgendwas mit irgendwas anderem zusammenkoppeln
… Sie sah sich nach weiteren Verbindungen zum Energiesystem um.
    Während ihr Blick die zahlreichen Anschlüsse in den Zugangsklappen verfolgte, nahm eine Idee in ihrem Geist Gestalt an. Es war ein grober Plan, wenig mehr als ein verzweifelter Schachzug. Die Chancen standen bestimmt fünfzig zu fünfzig, dass sie sich selbst grillen würde.
Aber unter diesen Umständen sind das gute Chancen
.
    Sie durchsuchte die Werkzeugkiste nach den benötigten Geräten und ein paar Plasmaspulen. Sie hielt ein seltsam anmutendes Werkzeug in

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