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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Götter würdig«, sagte die Illusion nun in Gestalt von Weyoun. Es war Weyoun gewesen, der seine untypische Natur erkannt hatte. »Sie hängen aber doch wohl nicht der wahnwitzigen Idee an, sie seien allwissende, allmächtige Meister der Schöpfung?«
    Die Wahrheit lastete so schwer auf ihm wie eine Niederlage. »Die Gründerin hat es selbst verneint. Sie gestand, einen anderen zu verehren – einen, den sie den Urahn nannte. Doch welcher Gott verneigt sich vor einem anderen? Ich dachte, ihre Inhaftierung habe ihr geschadet – aber würde sich ein Gott einer derart trivialen Bestrafung unterordnen? Vielleicht sagte sie die Wahrheit und ist gar kein Gott … genau wie Odo.«
    »Und weshalb fühlen Sie sich dann noch an ihren Willen gebunden?«
    »Es ist …« Taran’atar brach ab. Seine Plattitüden besaßen keinerlei Bedeutung. Er konnte sie aufsagen, doch in seinem Kopf wusste er, wie hohl sie waren. »Weil mir keine Wahl bleibt«, sagte er stattdessen.
    »Die Definition eines Sklaven«, bemerkte der Sindorin-Erste.
    »Ich bin kein Sklave.«
    »Natürlich nicht«, bekräftigte das Odo-Trugbild. »Wären Sie es, hätten Sie sich mir nie widersetzt. Doch das taten Sie.«
    »Ja«, gestand Taran’atar.
    »Demnach ist es einem Jem’Hadar möglich, den Willen eines Gründers zu missachten«, sagte Odo.
    »Das sollte es nicht sein.«
    »Und doch ist es so«, beharrte Odo.
    »Ja.«
    Der Sindorin-Erste riss Taran’atar auf die Füße. »Dann hast du dich emanzipiert!«, bellte er.
    Taran’atar schob den Namenlosen von sich. »Nein«, sagte er. Die ersten Samen eines neuen Bewusstseins nahmen in seinem Geist Form an und wuchsen zu etwas heran, das sich seinem Zugriff noch entzog. »Ich widersetzte mich dem Willen eines Gründers … gehorchte aber auch nicht meinem eigenen.«
    Captain Kira starrte ihn an. Ihr Grinsen war bösartig und wissend zugleich. »Wem gehorchen Sie denn dann?«
    Er streckte die Hände nach ihr aus, ließ ein Kriegsgeschrei hören und hechtete vor.
    Kira zog die Klinge aus ihrer Brust und versenkte sie in seinem Bauch. Schmerz, scharf und kalt, flammte in seinen Eingeweiden auf. Seine Hände griffen nach der Waffe, wollten sie herausziehen … doch als er an sich hinabsah, fand er nur die intakte, makellose Oberfläche seiner Kleidung.
    Das Trugbild war fort, Taran’atar wieder allein auf der Brücke. Der Autopilot war aktiviert, und die Tarnvorrichtung versteckte das Schiff, das sich durch die leere Dunkelheit auf Harkoum zubewegte.
    Ein unangenehmes Gefühl stieg in Taran’atar auf. Er fühlte sich unruhig, spürte eine eigenartige Hitze. Sein Körper drohte, ihn in die verletzliche Leere des Schlafs zu zerren, in die surreale Orientierungslosigkeit der Träume. Anfangs war es Taran’atar sinnvoll erschienen, seinen Bewusstseinsverlust mit Medikamenten abzuwehren. Nun, da Stunden vergangen waren und sich die Nebenwirkungen dieser Stimulanzien präsentierten, zweifelte er an seiner damaligen Entscheidung. Seine Herzen schlugen wild und asynchron. Das erklärte sicherlich seinen leichten Schwindel und seine zunehmende Atemnot. Er zwang sich, langsamer zu atmen, und schaffte es, seinen Puls mit reiner Willenskraft zu senken.
    Das Gleichgewicht kehrte nur langsam zurück. Taran’atar versuchte noch immer seinen Geist von den flüchtigen Gedanken zu befreien, als eine Konsole im hinteren Brückenbereich plötzlich Alarm schlug. Sofort fand er seine Konzentration wieder. Er trat zur Konsole und betrachtete ihre Anzeigen. In der hinteren Kabine der
noH’pach
schien es zu einer Störung der Energieversorgung gekommen zu sein. Die Fehlfunktion war klein, barg jedoch Gefahrenpotenzial, falls sie eines der kritischen Systeme beeinträchtigte.
    Taran’atar zog den Phaser und begab sich in den hinteren Schiffsbereich. Die Sorgfalt gebot, den Fehler umgehend zu beheben – insbesondere, da außer Frage stand, dass er auf die Sabotage seiner Gefangenen zurückging.
Ich hätte sie nicht unbewacht zurücklassen dürfen
, tadelte er sich.
Das war leichtsinnig
. Er öffnete die Tür zur Kabine und trat über die Schwelle.
    Wahnsinnige Hitze und ein Schmerz, der von vielen kleinen Nadelstichen herzurühren schien, raubten ihm binnen eines Sekundenbruchteils die Sinne. Taran’atar schlug mit dem Gesicht voran aufs Deck.
    Als Prynn erwachte, roch sie verdorbenes
Gagh
und erbrochenen Blutwein. Letzterer Gestank entstieg einem engen Bereich unterhalb des hexagongemusterten Bodengitters dieser Kabine. Prynns

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