Star Trek – Deep space Nine
steht es aktuell um Harkoum?«, erkundigte sich Vaughn.
»Der offizielle Betrieb wurde nach dem Dominion-Krieg eingestellt«, antwortete Forte, »doch es wurden weder Gefangene entlassen, noch ihre Anwesenheit je bestätigt.« Er merkte, dass alle auf sein Padd sahen, als warteten sie auf ein Update. »Tschuldigung«, sagte er. »Ich hatte nicht die Zeit, meine Daten zusammenzustellen. Wie gesagt berichteten Quellen innerhalb der cardassianischen Regierung von Gerüchten über Massenhinrichtungen in einigen von Harkoums Gefängnissen. Andere Einrichtungen wurden offenbar von ihrem Personal im Stich gelassen – und die Gefangenen verhungerten in ihren Zellen.«
»Es geht doch nichts über eine Rückzugsstrategie«, murmelte Vaughn. »Rahim, mit wie viel Gesellschaft sollten wir auf Harkoum rechnen?«
»Der kommerzielle Verkehr dürfte überschaubar bleiben«, erwiderte Rahim. »Es gibt nur noch ein paar Raumhäfen auf der Oberfläche, gleich neben den wenigen noch aktiven Minen und Raffinerien.«
»Die Langstreckensensoren registrierten vor etwa einer Stunde ein großes romulanisches Schiff im Orbit«, berichtete Zucca. »Laut unseren Informationen handelt es sich wohl um den Warbird
Verithrax
, der vor drei Wochen von Panora aus gestartet ist. Doch selbst wenn die Romulaner das Geilod-System inzwischen verlassen haben, werden sie noch nicht weit weg sein, bis wir dort eintreffen.«
»Also müssen wir uns beeilen«, sagte Vaughn. »Bowers, von wie vielen der dortigen Gefängnisse haben wir die Koordinaten?«
»Von keinem, Sir.« Vaughn quittierte die Aussage mit einem skeptischen Blick, bis Bowers fortfuhr: »Selbst nach dem Untergang des Obsidianischen Ordens behaupteten dessen einstige Agenten und hohen Tiere noch immer, es habe dort nie derartige Einrichtungen gegeben. Wir vermuten zwar, es könne auf Harkoum noch mehr als sechzig geben, aber da nahezu alle Gefängnisse unterirdisch sind, lassen sie sich mit visuellen und sensorischen Scans nicht aufspüren.«
Boehm reichte Vaughn eine Tasse Kaffee, der dankbar nickte und die Besprechung dann fortsetzte: »Zucca, wann treffen wir ein, verglichen mit der
noH’pach?«
»Wir holen auf, Sir«, antwortete sie. »Wir sollten den Orbit etwa sechs Minuten nach ihr erreichen.«
»Bowers, Forte – werden wir ihre Tarnung durchdringen können?«
Vaughn sah Bowers an, der die Frage abzuwehren versuchte, indem er in Fortes Richtung blickte. Doch der taktische Offizier war klug genug, keinen Augenkontakt mit seinem Vorgesetzten zuzulassen. Also oblag es Bowers, die schlechte Nachricht zu überbringen. »Das können wir noch nicht garantieren, Sir. Wir arbeiten daran.«
Vaughn blinzelte gegen Erschöpfung und Frust an. »Geben Sie mir eine Schätzung, Bowers: Werden wir dazu fähig sein, bevor wir Harkoum erreichen?«
»Ich bezweifle es, Sir.«
»Dann sparen Sie sich die Mühe«, entschied Vaughn. »Konzentrieren Sie sich lieber darauf, die Reaktionszeit unserer Sensoren zu optimieren. Sobald wir im Orbit sind, werden wir die Spur der
noH’pach
aufnehmen müssen. Falls ich nicht irre, wird sie in die Atmosphäre führen. Und egal wie gut die Tarnvorrichtung im All funktioniert, innerhalb der Atmosphäre wird sie Spuren hinterlassen. Ionisierte Teilchen, Luftwirbel, erhitztes Gas aus den Impulstriebwerken, elektromagnetische Störungen und so weiter. Das Schiff mag dem bloßen Auge verborgen bleiben, aber auf unseren Sensoranzeigen wird es aufleuchten wie ein Weihnachtsbaum – und ich will es finden, sobald wir aus dem Warp gehen. Verstanden?«
»Ja, Sir. Wir arbeiten daran.«
»Gut.« Vaughn nippte an seinem Kaffee und nickte zufrieden. »Beeilung, Leute. Wir legen uns mit einem Jem’Hadar-Ältesten an. Unser Zweitbestes wird hier nicht reichen.«
Kapitel 28
Kira
Das Tal lag im Süden, zwischen Parek Tonn und der See, und die beiden Armeen, die sich einander näherten, waren wie zwei dunkle Wellen aus Metall und Fleisch.
Kira und Jamin ritten der Reiterei der Bajora voraus. Um schneller voranzukommen, hatten sie die Infanterie vor Parek Tonn zurückgelassen, wo sie bis zu ihrer Rückkehr die Stellung halten würden – oder bis der Vorreiter den Befehl überbrachte, zu den Feldern von Berzel zu fliehen und dann nach Lonar im Westen vorzustoßen.
Das donnernde Geräusch der vielen Zhom-Pfoten auf der Straße und dem festgetretenen Boden erfüllte die Luft mit einem Donnergrollen, das von der langen Prozession ausging und pure Kraft verhieß. Kira mochte
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