Star Trek - [der Roman zum Film]
Himmel aufstiegen und schwache Versuche machten, den Bohrer zu attackieren, wurden von der unendlichen Feuerkraft der Narada fortgewischt, als wären sie gar nichts. Die vielen automatischen Verteidigungsstationen wurden elektronisch ausgeschaltet, dank der Codes, die man von einem sehr sturen, aber zum Sprechen gebrachten Gefangenen Pike erhalten konnte. Der gefangene Captain hatte dem Verhör mannhaft widerstanden, aber er war auch nur aus Fleisch und Blut. Ihm war nicht einmal bewusst, dass nur mit seiner Hilfe die Narada ihre unangreifbare, geostationäre Position über der Westküste von Nordamerika einnehmen konnte.
Ein tapferer Vertreter seiner Spezies , dachte Nero, auch wenn jeder Widerstand zwecklos war. Der Kommandant der Narada hatte bereits entschieden, dass sein Gefangener leben sollte. Pike würde eines von mehreren interessanten Ausstellungsstücken, die er dem Romulus in dieser Zeitlinie bei seiner triumphalen Rückkehr schenken wollte.
»Vergrößerung«, befahl Nero. Der Wissenschaftsoffizier gehorchte und das Bild auf dem vorderen Monitor vergrößerte sich expotentiell.
Das Bild zeigte, wie der Plasmastrom sich in den Fels unter einer ausgedehnten Salzwasserbucht bohrte. Das umliegende Gelände war, dem Bild auf dem Monitor nach zu urteilen, außergewöhnlich schön. Es war kein Wunder, dachte Nero, dass die Sternenflotte gerade diese Küstenregion als Hauptquartier und als Ort für seine stinkende Akademie gewählt hatte. Berichte aus der Bohrgegend besagten, dass die Stadt selbst auf einem erbebengefährdeten, aber inzwischen stablisierten Gebiet lag. Doppelt ironisch, das hier die Rote Materie injiziert werden sollte, um den Planeten zu vernichten. Ironisch und außerdem passend. Der Kommandant der Narada war erfreut.
Er fand sein Vorgehen, in seiner eigenen größenwahnsinnigen Art, insgesamt sehr logisch.
Auf der Brücke der Enterprise fiel eine große Anzahl von Instrumenten gleichzeitig aus. Keinerlei Bemühungen oder Umleitung konnte den Informationsfluss wieder herstellen. Ein paar Anzeigen, die noch weiterhin funktionierten, lieferten die Antwort.
»Sie haben den Bohrer aktiviert«, murmelte Chekov. »Wir sind jetzt wieder der gleichen Interferenz ausgesetzt wie auf Vulkan.«
Uhura drehte sich zu ihnen um und bestätigte die Informationen. »Kommunikation und Transporter außer Betrieb. Ich habe die üblichen Abfragen mit verstärkter Frequenz ausgeführt, um vielleicht durchzudringen, hatte aber kein Glück. Die Störung zieht sich durch alle Anzeigen.«
Im Kommandosessel studierte Sulu die wenigen verfügbaren Daten. »Wir können nicht mit ihnen reden und wir können sie nicht zurückholen, bis der Bohrer ausgeschaltet wird.« Er starrte auf den Hauptschirm, der von turbulenten braunen Wolken verschleiert war.
»Jetzt sind sie auf sich allein gestellt ...«
SIEBZEHN
Es war atemberaubend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit Spock an dem fremden Eingabegerät arbeitete, das eine völlig andere und dazu noch fortgeschrittene Bauweise aufwies. Kirk konnte kaum fassen, wie schnell die Finger des Vulkaniers über die Anzeigen flogen, und schüttelte erstaunt den Kopf.
»Wie zur Hölle machen Sie das?«
Der Wissenschaftsoffizier sah nicht einmal hoch, um zu antworten. »Mir sind die Technologien mehrerer raumfahrender Spezies – außer der von Romulus – bekannt. Die Instrumente wurden zwar anders entworfen, weichen aber nicht radikal ab, so dass ich die Unterschiede mit Intuition ausgleichen kann. Eins und eins ist zwei, egal an welchem Punkt des bekannten Kosmos. Die Mittel, um so ein Ergebnis zu berechnen, sind für jemanden, der mit den Grundlagen vertraut ist, sehr einfach nachzuvollziehen.«
»Ja«, stimmte Kirk ohne weiteres zu, »Ganz meine Rede.«
Sekunden später erschienen zwei Bilder auf dem Monitor. Eines zeigte ein kleines Raumschiff von einer einzigartigen Bauweise, die nichts ähnelte, das Kirk schon einmal gesehen hatte. Das sagte er auch zu seinem Begleiter.
»Ich erkenne ausreichend Bauelemente, um es als von vulkanischer Herkunft zu identifizieren«, entgegnete Spock und zeigte auf einen leuchtenden Punkt in dem Schiffsschema. »Das Gerät für die Rote Materie ist immer noch an Bord. Es ist vielleicht zu fest in die Konstruktion des Schiffes eingebunden, um entfernt zu werden.« Sein Finger fuhr einen auffälligen ringförmigen Aufbau entlang, der am Heck angebracht war.
»Diese Sektion ist anscheinend fähig, sich unabhängig vom Rest des Schiffes
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