Star Trek - [der Roman zum Film]
sicher, dass ich das verstehe.«
»Glauben Sie, wir sind alle verrückt, Keptin?«, forderte ihn Chekov heraus.
»Nein.« Kirk gewann mehr Selbstvertrauen während er sprach. »Ich bitte Sie, nachzudenken. Denken Sie an unseren Gegner, das große romulanische Schiff, die Narada . Größer als jedes andere romulanische Schiff in unserer Datenbank. Es benutzt Waffen, deren Grundbegriffe uns bekannt sind, aber weit mächtiger als alles, das wir kennen. Die unerbittlich feindselige Einstellung des Kommandanten und seiner Mannschaft. Eine Einstellung, die keine Grundlage in der Gegenwart hat. In dieser Gegenwart .«
Sulu sah Chekov an, der sich zu Uhura umwandte. Der Stimmungsumschwung auf der Brücke war sofort spürbar. Oder mache ich mir nur etwas vor , dachte Kirk. Wenigstens hörten sie ihm zu. Wenigstens dachten sie nach.
Logik war nicht allein den Vulkaniern vorbehalten. Menschen waren ebenfalls zu rationalen Gedanken fähig. Und wenn alle rationalen Erklärungen für eine Abfolge von Ereignissen versagten, waren sie zunehmend bereit, das Irrationale in Betracht zu ziehen.
Er fuhr fort:
»Dieser Nero ist dem älteren Spock durch die Zeit gefolgt, weil er den Vulkaniern die Schuld für die Zerstörung von Romulus gibt. Er meint die Föderation, die Vulkanier und besonders Spock, der die Rettungsmission in der Zukunft ausgeführt hat, hätten seine Heimatwelt retten können. Er glaubt nicht, dass die Föderation, die Vulkanier oder Spock, das in dieser Zeitlinie tun werden. Jetzt ist er überzeugt, dass der einzige Weg Romulus in der Zukunft zu retten ist, die Föderation in unserer Gegenwart zu zerstören. Das ist die Wahrheit . Und wegen des Transwarpbeamens ...« Er drehte sich um und deutete mit dem Kopf auf den Ingenieur. »Fragen Sie ihn. Er hat es erfunden. Spock – der ältere Spock aus der Zukunft – hat nur einen kleinen Denkanstoß gegeben.«
Jetzt blickte nicht nur Uhura, sondern alle anderen auf der Brücke durchdringend in Scotts Richtung.
»Stimmt das, was er sagt, Mister … Scott?«
Der Ingenieur nickte. Einerseits war er stolz, aber andererseits war es ihm auch peinlich. »Aye – und meine Freunde nennen mich Scotty.«
Das Staunen und die Unsicherheit, die vorher die Stimmung auf der Brücke dominiert hatten, lösten sich jetzt in einer erregten Debatte.
»Das ändert jetzt die Geschichten von uns allen?«, begann McCoy. »Ändert sich jetzt der Lauf der Geschichte allgemein, aber die persönliche Vergangenheit nicht, oder ändert sich jetzt alles?« Er sah an sich selbst herunter. »Ändern wir uns auch körperlich? Ich mag mich irgendwie so wie ich bin.« Er kniff die Augen zusammen, als er den Captain ansah. »Wenn wir die Zukunft so verändern, dass wir alle mit Transwarp hin und herbeamen, weiß ich nicht, ob ich dazu Lust habe.«
»Unsere Geschichte ist nur verändert«, sagte Sulu, »wenn man sie als einzelne Linie betrachtet.«
»Dann ist es vielleicht so, dass uns in einem parallelen Strang befinden und nicht in einem alternativen«, überlegte Uhura laut. »Wenn man annimmt, die Zukunft wäre unveränderlich und dass sie bereits existiert, dann ändern wir ausschließlich die Vergangenheit. Die gleiche Zukunft, oder wenn man es vorzieht, eine parallele Zukunft, wird stattfinden, egal auf welcher Ebene. Nur unsere, die im hier und jetzt, wird verändert.«
»Parallel?« McCoy starrte sie an. »Wie viele verdammte Universen gibt es?«
»Wenn dieses verändert wird«, fuhr Sulu fort, »betrifft das dann nur dieses, oder sind alle anderen auch betroffen?«
»Ein Welleneffekt durch das gesamte Kontinuum.« Chekov war sichtlich von den unendlichen Möglichkeiten begeistert, wie theoretisch sie auch sein mochten. »Aber kann so ein Welleneffekt nur parallele Existenzen beeinflussen, oder, wenn er stark genug ist, kann er auch die Zukunft ändern, die bereits passiert ist?«
McCoy wandte sich von der angeregten und leicht chaotischen Diskussion ab und legte die Hände über die Ohren. »Kentucky«, sagte er zu sich selbst. »Denk’ an Bluegrass, denk an zu Hause. Stille Höhlen. Richtiges Essen. Kein paralleles Essen.«
Kirk rief endlich alle zur Ruhe. » Sehen Sie «, sagte er. »Ich bin nicht sicher, was es bedeutet oder ob wir die Dinge wieder dahingehend verändern können, wie sie waren – wie sie sein sollten . Unsere Aufgabe ist jetzt zu versuchen, die Erde und die Föderation vor jemandem zu retten, dem die Zukunft egal ist. Wir haben genug damit zu tun, die
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