Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
alte Geschichte. Sie denkt, nur weil wir MACOs sind, müssen wir nicht eingeweiht werden. Verdammt, es wäre schon nett, wenn sie ab und zu wenigstens so tun könnte, als ob sie sich mit uns absprechen würde.«
»Wenn sie Ihnen also die Möglichkeit gegeben hätte, Ihre Meinung zu sagen, um dann doch zu tun, was sie will, dann wäre es in Ordnung?«
Die Frage zwang Foyle, innezuhalten und einen Augenblick nachzudenken. »Nein«, sagte er, »das wäre es nicht. Ich meine, was, wenn dieser Planet, zu dem wir fliegen, uns nicht helfen kann? Was dann? Sollen wir dann einfach weiter diese Unterlichtgeschwindigkeitsreisen machen, während sich die Galaxis um uns herum mit Warpgeschwindigkeit verändert? Das ist einfach blödsinnig. Es muss eine bessere Antwort geben als zwölf Jahre unseres Lebens zu vergeuden.«
»Es sind nicht unsere Leben, die sie vergeudet«, sagte Pembleton. »Sondern die aller anderen. Ich hätte rechtzeitig zurück sein sollen, um zu erleben, wie mein Ältester eingeschult wird. Er wird im College sein, wenn wir zu normaler Raumfahrt zurückkehren. Es fühlt sich an, als ob ich sein g anzes Leben verpasst hätte.« Er trocknete seine Arme ab und warf das Handtuch fort. »Für uns«, sprach er weiter, »werden es nur ein paar langweilige Monate. Aber für meine Frau und die Jungs ... könnte ich genauso gut tot sein.«
Der gleiche Gedanke spukte auch Foyle im Kopf herum. Es war der fünfte Tag ihrer Reise und er wusste, dass daheim auf der Erde seine Frau Valerie wahrscheinlich den Jahrestag ihrer letzten Begegnung erlebte. Die Columbia und ihre Besatzung galten seit mehr als einem Erdenjahr als vermisst.
Sie hat mich noch nicht aufgegeben, sagte er zu sich selbst. Aber sie wird nicht ewig warten. Früher oder später wird sie ihr Leben ohne mich weiterleben. Vielleicht komme ich noch nach Hause, solange sie noch lebt, aber es wird egal sein, weil mein Leben dann fort ist. Unser Leben.
»Es ist immer noch Zeit, den Plan zu ändern«, sagte Foyle. Er studierte Pembleton, um dessen Reaktion abzuwägen. »Wenn wir das Schiff zurück auf ein Viertel Impuls bringen, können wir uns darauf konzentrieren, den Sendeempfänger zu reparieren und vielleicht eine Nachricht nach Hause absetzen, bevor uns alle, die wir kennen, aufgeben.«
Pembleton verzog das Gesicht. »Nette Idee«, sagte er. »Aber wenn das eine Möglichkeit wäre, würden wir das wahrscheinlich schon tun.«
»Vielleicht«, sagte Foyle. »Aber möglicherweise muss Graylock auch einfach nur Befehle von jemandem erhalten, der weiß, wie man ihn motiviert?« Er sah zu Pembleton.
Der Gesichtsausdruck des Sergeants blieb weiterhin nicht zu deuten. Seit Foyle mit ihm zusammen diente, war Pembleton ein Meister darin gewesen, seine Gefühle zu verbergen. »Wenn wir das durchziehen, könnte es einen ziemlich großen Aufruhr in der Kommandostruktur verursachen«, sagte der Sergeant. Als er Foyles Blick erwiderte, verrieten seine Augen nichts. »Erlaubnis, frei sprechen zu dürfen, Sir?«
»Erlaubnis erteilt.«
»Wenn man die Schäden am Schiff und die Fachkenntnis bedenkt, die Graylock bis jetzt gezeigt hat, um es am Laufen zu halten, neige ich dazu, ihm zu glauben, wenn er sagt, dass der Sender nicht repariert werden kann. Und wenn der Captain denkt, dass dies unsere größte Chance ist, dann würde ich sagen, vertrauen wir ihr.«
Foyle nickte kurz. »Sie denken also nicht, dass eine Änderung in Strategie oder Leitung in unserem besten Interesse liegen würde?«
»Unter diesem Umständen? Nein.«
Etwas an der Grundaussage dieser Antwort brachte Foyle dazu, weiterzusprechen. »Und wenn sich unsere Umstände irgendwann ändern würden ...?«
Pembleton zuckte mit den Schultern und erwiderte mit verdächtiger Lässigkeit: »Nun ... das ist eine andere Frage.«
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KAPITEL 7
Melora Pazlar fühlte sich, als ob sie die Ruhe im Zentrum von allem wäre. Während sie sich in der schoßähnlichen Schwerelosigkeit des Stellarkartographielabors der Titan befand, war sie von einer holografischen Sphäre aus Sternen umgeben, einem virtuellen Erste-Reihe-Sitz zum Universum.
Hoch oben, wo sie von Traktorstrahlen gehalten wurde, die so sanft waren, dass selbst ihre anfälligen Nerven sie nicht spüren konnten, schwebte sie in langsamen Bahnen. Sie arbeitete an Darstellungen von Berichten und Sensoranalysen der Wissenschaftsabteilung, die vor den holografischen Hintergrund gelegt wurden. Sie ordnete sie mit flüssigen Bewegungen ihrer Arme und
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