Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
gehen inzwischen davon aus, dass sie ebenfalls zerstört wurden.«
»Was ist mit Khitomer?«, fragte Shostakova. »Was war bei Khitomer anders?«
Akaar richtete seine Antwort an die kleine Verteidigungsministerin. »Das Raumschiff Ranger hat Phasenumkehrungstechnik angewendet, um die Schilde der Borg zu durchdringen, sich selbst zu einem großen Sprengkopf gemacht, um den Kubus zu vernichten, und sich dabei geopfert.«
Shostakova zuckte zusammen, schloss ihre Augen und atmete scharf ein, fast wie durch einen Reflex. Safranski, von dem Bericht augenscheinlich unbeeindruckt, erwiderte knapp: »Können wir das wiederholen?«
»Zu spät«, antwortete Akaar. »Captain Calhoun hat versucht, die Excalibur mit der gleichen Strategie zu opfern, aber die Borg hatten sich bereits angepasst. Sein Chefingenieur hatte eine Torpedosalve mit Phasenumkehrern ausgestattet, jeder von ihnen auf eine unterschiedliche Streuung eingestellt. Es ist genug durchgekommen, um den Kubus zu zerstören, aber man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Borg das nächste Mal auf diese Taktik vorbereitet sein werden.«
Die Türen öffneten sich zischend und enthüllten einen fensterlosen Gang mit weicher, indirekter Beleuchtung. Agent Wexler war die erste Person, die aus dem Turbolift stieg, gefolgt von einem weiteren Agenten, einem andorianischen thaan . Sie schritten zur Seite, um die anderen aus dem Aufzug steigen zu lassen, und blieben direkt vor Bacco zu ihrer Linken und Rechten, während sie den Rest der Truppe in den Monet-Raum führte.
Bacco fragte den Admiral: »Was tut die Sternenflotte, um zu verhindern, dass es ein nächstes Mal gibt?«
»Die Enterprise folgt einem Hinweis, wie die Borg unseren Raum erreichen«, sagte Akaar. »Wir haben jedes verfügbare Schiff eingesetzt, um die Enterprise zu unterstützen, aber es wird ein paar Tage dauern, bevor sie eintreffen. Bis dahin sind sie draußen am Azur-Nebel auf sich allein gestellt.«
Hinter Bacco und Akaar meldete sich Safranski zu Wort. »Das ist in der Nähe der Dreiergrenze, oder?«
»Es ist die Dreiergrenze«, erwiderte Akaar.
Safranski griff dem nächsten Befehl der Präsidentin voraus. »Ich werde K’mtok und Kalavak ins Palais rufen lassen.« Bacco nickte zustimmend; sie erwartete, dass sie mit dem klingonischen und dem romulanischen Botschafter schon bald dringenden Gesprächsbedarf haben würde.
Sie wandte sich an einer Kreuzung nach links und näherte sich der Tür des Monet-Raums. »Admiral«, sagte Shostakova, »wir brauchen eine Aktualisierung der Sternenflotte über ihren Evakuierungsplan für die Kernsysteme im Falle einer großflächigen Borg-Invasion.«
»Wir haben keinen«, antwortete Akaar und sein sachlicher Tonfall ließ Bacco erschauern. »Wenn die Borg bei Regulus an uns vorbeikommen, steht nichts mehr zwischen ihnen und den Kernsystemen. Im Wesentlichen ist es so, Frau Präsidentin, wenn die Föderation das hätte, was man in der Geschichte der Erde eine ,Weltuntergangsuhr‘ genannt hat, ständen ihre Zeiger jetzt bei einer Minute vor Mitternacht.«
Ein düsterer Schatten legte sich über die Gruppe, die schweigend die letzten paar Schritte zum Monet-Raum zurücklegte. Agent Wexler hielt kurz vor der Tür an und ließ Präsidentin Bacco an sich vorbeigehen.
Bacco war entschlossen, sich der lähmenden Verzweiflung nicht anheim zu geben. »Also gut, Admiral. Wenn wir die Kernsysteme nicht evakuieren können, müssen wir also verdammt nochmal einen Weg finden, um sie zu beschützen. Was der Grund dafür ist, dass ich Sie alle hierher gebeten habe. Sie sollen meinen neuen stellvertretenden Sicherheitsberater kennenlernen.« Sie schritt zur Tür, die leise aufglitt, und führte die Gruppe in die inoffizielle Kommandozentrale des Palais.
An einer Wand hing ein impressionistisches Gemälde aus einer Periode vor der Erdvereinigung, Brücke über einem Teich mit Seerosen von Claude Monet. Panoramaartige Sichtschirme dominierten die anderen Wände. Ein Großteil des schwach beleuchteten Raums wurde von einem langen Konferenztisch aus dunklem Holz eingenommen, an dem bequem zwanzig Personen Platz finden konnten. Die Gruppe verteilte sich rechts und links von Bacco an den Seiten des Tisches.
Auf der anderen Seite standen zwei Personen. Der männliche Trill in mittleren Jahren war ihr Senior-Sicherheitsberater Jas Abrik. Er war ein jähzorniger ehemaliger Sternenflottenadmiral, der während der Sonderwahl im vergangenen Jahr die
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