Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
heilig, eine Ehrenschuld. Und wenn ihr nicht neben einem Blutsfreund stehen und kämpfen wollt, seid ihr keine Klingonen. Ihr seid keine Krieger. Rennt nach Hause in eure Betten und versteckt euch, ich kann euch nicht gebrauchen! Ich werde nicht in der Gesellschaft solcher petaQ’pu sterben. Die Söhne eurer Söhne werden von diesen Schlachten singen. Die Zeit wird unsere Sünden auslöschen und unsere Narben verschwinden lassen, aber unsere Namen werden in Liedern der Ehre weiterleben.
Die Borg sind auf dem Weg, meine Brüder. Kämpft jetzt an meiner Seite und lasst uns als zukünftige Krieger Fek’lhr verfluchen, dass sie nicht hier waren, um unseren Ruhm zu teilen!«
Seine Anhänger brüllten in der Kammer am lautesten, aber selbst Kopeks Verbündete fielen in die gegrölten Kriegsschreie mit ein, ihr Blutdurst von Martoks Redekunst angestachelt. Er würde es niemals laut zugeben, aber er vermutete, dass ein ausgewachsener Krieg gegen die Borg genug sein könnte, um das Imperium über die Grenzen des Belastbaren hinaus zu bringen. Aber das spielte keine Rolle; es war besser, im Kampf zu sterben als sich zu ergeben. Solange er und sein Volk ehrenvoll und nicht als jeghpu’wI’ untergingen, würde er es nicht als Niederlage ansehen.
Martok wusste, dass Einheit im Rat für die Kriegsbemühungen unerlässlich sein würde. Er sah Kopek vorwärts treten, weg von den anderen. Martok stieg eine Stufe herab, um ihm entgegenzukommen, behielt jedoch wegen der symbolischen und psychologischen Vorteile seine erhöhte Position. Nachdem er mit seinem Widersacher Augenkontakt hergestellt hatte, sagte er: »Entscheiden Sie sich, Kopek.«
Er sah, dass die Wahl Kopek ärgerte und das gefiel ihm. Nach Jahren politischen Manövrierens war Martok nie in der Lage gewesen, Kopeks schmutzigen Tricks Einhalt zu gebieten. Es hatte eine Borg-Invasion gebraucht, um den rücksichtslosen yIntagh zu übertrumpfen. Wo Intrigen und Nötigung gescheitert waren, hatten die Umstände gesiegt.
Mit angespanntem Kiefer und verbitterter Miene streckte Kopek Martok seine offene rechte Hand entgegen, die dieser ergriff. » Qapla’ , Kanzler.« Ein wilder Glanz erschien in seinen Augen, während er Martoks Hand losließ, sich umwandte und mit erhobener Faust verkündete: »Zu den Waffen!«
Die Ratsmitglieder brüllten ihre Zustimmung und Martok zeigte ein breites, zahnlückiges Grinsen. »Es ist ein guter Tag zum Sterben ... für die Borg.«
Lieutenant Commander Tom Paris saß allein in seinem Quartier an Bord der U.S.S. Voyager und stocherte lustlos in seinen Essen herum. Er hatte einen Teller frittierte Venusmuscheln bestellt, mit einem Salat und geschnittenen Tomaten. Die Muscheln waren gummiartig und zäh, aber er wusste, dass es daran lag, weil er sie zu lange hatte stehen lassen und sie kalt geworden waren. Nicht die Schuld des Replikators, dachte er trübsinnig.
Ein weiteres Unheil für seinen Gaumen war die Tatsache, dass die Venusmuscheln keinen Geschmack zu haben schienen. Sie waren lediglich Konsistenz ohne Aroma. Mit dem Salat war es das Gleiche. Die Blätter hatten die perfekte Farbe und Knackigkeit, aber es war ein nichtssagender Biss. Die Kirschtomaten fühlten sich im Mund richtig an, aber sie hatten einfach nicht die Süße, die er erwartet hatte.
Auch das ist nicht die Schuld des Replikators.
Er glaubte nicht daran, dass irgendetwas mit dem Essen selbst nicht stimmte. Das Problem war er. Nichts war mehr richtig, seit B’Elanna gegangen war und Miral mit sich genommen hatte.
Nahrung schmeckte nicht mehr, Synthehol besaß keine Wirkung. Schlaf brachte keine Erholung, nur Träume von Verlust und Bedauern.
Es war jetzt mehrere Monate her, seit er seine Frau und seine Tochter das letzte Mal gesehen hatte. Er hatte sich gefragt, ob B’Elanna für Kathryn Janeways Gedenkfeier zurückkehren würde. Captain Chakotay war natürlich dort gewesen, zusammen mit Seven, und so ungefähr jeder, der mit Janeway auf der Voyager gedient hatte – selbstverständlich mit Ausnahme von Tuvok, der zu diesem Zeitpunkt bereits als neuer zweiter Offizier der U.S.S. Titan unter Captain Riker in unbekannte Gefilde unterwegs gewesen war.
Während der Feier, die unter freiem Himmel veranstaltet worden war, hatte Tom neben seinem Freund und Kollegen Harry Kim gestanden. Toms Vater, Owen Paris, hatte zwar an der Feier teilgenommen, war aber distanziert geblieben und ihm aus dem Weg gegangen. Trotz des kühlen, windigen Wetters war der Himmel über San
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