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Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Titel: Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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vom Sturm verdunkelten Himmel. Eine halbe Sekunde später erschütterte Donner die Stadt.
    Inyx stand neben ihr. Er brachte seine rankenähnlichen Finger vor sich zusammen. »Ihre Catome sind stabil. Wie fühlen Sie sich?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. Dann sah sie auf ihre Hände. Ihre Haut war rosig und straff und ihre Muskeln fest und all die Narben, die sie sich in ihrer Jugend beim Bergsteigen zugezogen hatte, waren verschwunden. Zuerst setzte sie sich ganz langsam auf, so vorsichtig, wie ihr Alter es bedingte. Doch keiner der alten Schmerzen trat auf, daher drehte sie sich und schwang ihre Beine vom Bett auf den Boden und genoss dabei, wie schlank und fest ihr Körper unter dem dünnen silber-weißen Stoff plötzlich war.
    Als sie sich vorwärts beugte, um aufzustehen, fielen ihr Haare vor das Gesicht – in langen, üppigen schwarzen Locken. Sie berührte ihr Gesicht und ihren Hals. Fort war die brüchige und vom Alter schlaffe Haut. Ihre Fingerspitzen fanden nur die weiche, anmutige Linie ihres Kiefers. In einem Anflug von Eitelkeit wünschte sie sich einen Spiegel herbei ... und vor ihr erschien einer, zusammengeschmolzen aus Milliarden von Funken, die aus nanoskopisch kleiner, programmierbarer Materie bestanden, die sich in der Luft aufhielt.
    »Habe ich das getan?«, fragte sie und starrte ungläubig auf den freischwebenden ovalen Spiegel, der ihr eine Reflexion von sich zeigte, die so aussah, wie sie mit achtzehn ausgesehen hatte. Das heißt, wenn sie ihr Haar in einer epischen, wilden Mähne getragen hätte, die bis zu ihrem unteren Rücken hinabreichte.
    »Ja«, sagte Inyx. »Das haben Sie. Und Sie können noch viel mehr, wenn Sie wollen. Ich kann es Ihnen zeigen.«
    Schwindlig vor Aufregung riss sie sich von dem Abbild ihrer Jugend im Spiegel los und sah Inyx an. »Zeigen Sie mir alles.«
    »Schauen Sie hinauf«, sagte er. Sie tat, was er gesagt hatte. Über ihnen war das Deckenfenster, das unter der Wucht des Windes und des Regens rasselte. »Öffnen Sie es«, sagte er ihr. »Stellen Sie sich vor, wie es sich öffnet.«
    Der Moment verweilte in ihrer Vorstellung und wurde klar.
    Dann wurde er Wirklichkeit. Das Oberlicht öffnete sich.
    Warmer, reiner Regen floss durch das offene Fenster und ergoss sich über Hernandez und Inyx. Sie schloss ihre Augen und schwelgte in dem Gefühl, das ihr die Tropfen auf ihrem Gesicht und ihrer Brust vermittelten.
    Er legte seinen Arm auf ihren Rücken. »Erheben Sie sich mit mir.«
    Ihre Füße verließen den Boden des Labors.
    Sie und Inyx schwebten zusammen und stiegen in den Regenguss auf. Sie flogen durch den Rahmen des offenen Deckenfensters in den freien Himmel. Bis zu diesem Moment hatte sie gedacht, dass sie nur durch Inyx schweben konnte. Doch dann entfernte er seinen Arm ... und sie flog.
    Heftige Winde warfen sie hin und her. Bläuliche Blitze durchbrachen die stygischen Schatten und teilten den Himmel mit Donnerschlägen. »Inyx!«, rief sie in Panik aus.
    Er war nirgends zu sehen, aber sie hörte seinen beruhigenden Rat ganz in der Nähe. »Haben Sie keine Angst ... es kann Sie nicht mehr verletzen.«
    Und sie wusste, dass es wahr war.
    Sie öffnete sich für die Energie, die von der Stadt ausging und erschloss sich das Potenzial, das ihren Körper nun durchflutete. Sie wurde schneller, flog aufwärts durch die Sturmwolken. Furchtlos ließ sie sich vom Sturm taufen, während sie wie eine Kugel durch ihn hindurchschoss.
    Sie weinte vor Freude; es fühlte sich wie die leibhaftige Freiheit an.
    Wie ein Pfeil, der ein Ziel durchbohrt, ließ sie das Unwetter hinter sich und stieß in blauen Himmel und goldenes Licht empor. Während sie ihre Arme weit ausstreckte, um alles zu umarmen, drehte sie sich in einer langsamen Spirale. Sie spürte den Wind und die Sonne, die ihren regendurchnässten Körper wärmte, und legte ihren Kopf zurück, um ihre Transformation zu preisen.
    Dann bemerkte sie das Ziehen der Fesseln.
    Es war subtil, aber unleugbar da, als ob man ihr eine unsichtbare, seidene Schnur um die Fußgelenke gebunden hätte, um sie in Axion zu verankern und sie vor ihrem inneren Ikarus zu retten.
    »Alles hat seine Grenzen«, erklärte Inyx’ körperlose Stimme. »Unsere Kräfte werden durch Axions Quantenfeld ermöglicht. Über eine gewisse Entfernung hinaus schwinden sie beträchtlich. Innerhalb und in der Nähe der Stadt haben Sie nichts zu befürchten.«
    Seine Worte hallten in ihren Gedanken wider, während sie erneut in den Himmel sah

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