Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
nehmen!«
Hernandez war nur halb bei Bewusstsein, als Inyx die Metallplatte, auf der sie lag, anhob und sie telekinetisch durch die gewölbten, kathedralenähnlichen Plätze Axions führte.
Während sie an einer langen Reihe von wuchtigen und engen Torbögen vorbeikamen, die eine Aussicht auf die Landschaft Neu Erigols boten, nahm sie den süßen, schweren Geruch eines sich zusammenbrauenden Sturms wahr. Sie drehte ihren Kopf und sah, dass die Hügel und Bäume von hellem Sonnenlicht seltsam angestrahlt wurden. Darüber sah man bedrohliche Wolken, die schwarz und regenträchtig waren.
Dann bogen sie und Inyx in eine dunkle, schmale Gasse ein, die in einem runden Saal endete. Die Decke stieg nach oben an und die Wände rasten an ihr vorbei, während sie und Inyx schweigend zur Spitze einer der Stadttürme befördert wurden.
»Wohin gehen wir?«, fragte sie.
»In meinen Operationssaal«, antwortete er und löste damit schreckliche Erinnerungen an Valerians unschönes Ableben bei ihr aus. Vielleicht spürte er Hernandez’ unausgesprochene Reaktion, denn er fügte entschuldigend hinzu: »Es ist die einzige Einrichtung, die für die Prozedur entsprechend ausgestattet ist.«
Ihr Aufstieg verlangsamte sich.
»Was wird das Quorum sagen?«
»Sie werden es verbieten«, sagte Inyx. »Und darum werde ich es ihnen erst dann sagen, wenn es vorbei ist.«
Hernandez musste über Inyx’ Anmaßung gegenüber seinen Oberen schmunzeln. »Ich wusste, es gibt einen Grund, Sie zu mögen.«
Sie kamen in einem runden Raum an, der dem, in dem sie ihre vertikale Reise begonnen hatten, sehr ähnlich war. Inyx führte ihre Stahlliege einen weiteren Gang entlang, der viel kürzer war. An seinem Ende glitt eine Tür auf und gewährte ihnen Zugang zu seinem Labor.
Nichts hatte sich seit ihrem letzten Besuch darin verändert, außer dass der schwarze Fleck auf dem Operationstisch aus Metall beseitigt worden war. Der hohe und schmale Raum war immer noch voller Maschinen, die leise summten und mit rotem Licht pulsierten. Überall an der Decke hingen lose silberne Kabel. Der einzige Freiraum in diesem verworrenen Durcheinander war der Operationstisch, wo die lange ungleichförmige Maschine ohne Unterstützung unter dem geschlossenen muschelförmigen Fenster schwebte.
Inyx senkte die Liege auf den Operationstisch und aus den Augenwinkeln sah Hernandez, wie die beiden metallischen Oberflächen zu einer verschmolzen.
Über ihr begannen die herausstehenden Teile der Maschine, vor roter Energie zu glühen, und eine Welle des Schreckens durchströmte sie.
»Es ist wichtig, dass Sie die Prozedur und die Risiken verstehen«, sagte Inyx. »Ich möchte, dass Sie eine sachkundige Entscheidung treffen.«
»Dann informieren Sie mich mal«, sagte Hernandez, die sich hinter gespielter Tapferkeit versteckte.
Er deutete auf die schwebende Vorrichtung. »Mit dieser Maschine werde ich eine kleine Menge Catome in Ihren Körper einschleusen. Diese Nanomaschinen werden Reparaturen an Ihren beschädigten Knochen und Organen bewirken und Ihren genetischen Code modifizieren.«
Hernandez schluckte ihre Nervosität hinunter. »Klingt bis jetzt ganz gut.«
»Aufgrund gewisser unveränderlicher Begrenzungen der organischen Zellreplikation werden die Catome in Ihrem Körper bleiben müssen, um die Folgen der Veränderung zu überwachen. Sobald sie in Ihren Körper eingebunden sind, werden die Catome teilweise von Ihrer Biologie, aber hauptsächlich von Axions Nullpunkt-Quantenfeld angetrieben.«
»Sie reden, als ob Sie mir einen Gebrauchtwagen verkaufen wollen«, sagte sie. »Kommen Sie direkt zu den Risiken.«
Ihre Zurechtweisung brachte Inyx einen Moment lang zum Schweigen. Dann fuhr er fort: »Meine Hauptsorge besteht darin, dass Sie nicht in der Lage sein könnten, mit der Gestalt zu kommunizieren. Sidra starb, weil ihr Verstand den Kontakt mit den Caeliar abgelehnt hat. Die Catome in Ihrem Körper werden sich nicht stabilisieren, wenn sie keine Verbindung zwischen Ihrem Verstand und der Gestalt herstellen können.«
»Verbindung? Mit der Gestalt kommunizieren? Was bedeutet das?«
Ein tiefer Atemzug blähte die Säcke auf, die an Inyx’ Schultern entlangliefen und erweiterte die Enden der Röhrchen auf seinem Kopf. »Es ist schwierig zu erklären, Erika. Es hat damit zu tun, Teil von etwas Größerem, als man es selbst ist, zu werden und seinen Platz darin zu erkennen. Auf das Grundlegendste reduziert, muss man sich ergeben oder vergehen.«
Fletchers
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